"wenn die Geschichte sich in einer rückläufigen Entwicklung befindet, verschwindet die Politik nicht, um es klar zu sagen, die parlamentarische und administrative Politik, sondern Politik als die strategische Antizipation des Tages danach", schrieb Daniel Bensaïd kurz vor seinem Tod zu der Krise der Linken zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Angesichts der Krise des Neoliberalismus erwacht nicht nur in akademischen Kreisen das Interesse an Idee und möglicher Praxis des Kommunismus neu. Gibt es eine Möglichkeit, den Kommunismus als Idee, Hypothese, Bewegung zu formulieren, ohne postwendend mit den Zeugnissen seines "Scheiterns" konfrontiert zu werden? Bruno Bosteels unternimmt es, diese Perspektive zu entwickeln. Er bezieht sich dabei auf Marx Die Deutsche Ideologie: "Wir nennen Kommunismus die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt."
Wirtschaftskrise (Thema)
Der Zusammenbruch der Volkswirtschaften und das Scheitern der Globalisierung. Das Amerika, wie wir es in der zweiten Hälfte des 20sten Jahrhunderts kannten, existiert nicht mehr. Die Vereinigten Staaten haben auf absehbare Zeit ihre wirtschaftliche und politische Zukunft verspielt.
ISBN 978-3-938706-38-1
vergriffen
Der Triumph gescheiterter Ideen in Europa - revisited. Zehn Länderstudien. Seit über fünf Jahren steckt Europa im Krisenmodus trotz Rettungsschirmen und Stützungspaketen, dicken Berthas, EZB-Staatsanleihenkäufen und Bankenfinanzierung.
Finanzkrise, Wachstumskrise, Eurokrise, Staatskrise - der Krisen ist kein Ende, und das weltweit. Und doch propagieren viele Politiker und Ökonomen unverdrossen das Modell einer globalisierten Wirtschaft, obgleich dieses System so deutlich wie nie zuvor mehr Verlierer als Gewinner produziert.
Weshalb gibt es trotz der Krise und eskalierender Zumutungen keine wirksame Gegenwehr der Lohnabhängigen? Durch die Beschäftigung mit den geistigen und psychischen Reaktionen der Menschen auf die gesellschaftliche Widerspruchsentwicklungen wird deutlich, in wie elementarer Weise die Krise verängstigt und destabilisiert.
Erfolgreiches Scheitern war schon immer die wichtigste Bewegungs- und Lernform der Linken. Der Blick auf die Krise greift zu kurz, wenn er mit der Hoffnung auf unmittelbaren, sichtbaren und hörbaren Widerstand der Massen verbunden wird. Wer umgekehrt in der Krise ein ungebrochenes business as usual im Kapitalismus ausmacht, verliert den Blick für die feinen Risse und möglichen Verschiebungen, urteilt vorschnell. Immer wieder kommt es zu eruptiven Revolten, erratischen Bewegungen, Organisierung an Orten, und auch gerade von jenen, von denen man es am wenigsten erwartet.
Die schmerzhafteste Folge der vielseitigen griechischen Krise ist unzweifelhaft der triumphale Einzug einer offen faschistischen Partei ins Parlament.
Was geschieht nach dem Zusammenbruch der Euro-Währungszone mit uns? Enthüllt: Was nach einem Euro-Crash auf Sie, Ihre Familie und Ihr Vermögen zukommt! Enthüllt: Wie »krank« Deutschland tatsächlich ist! Enthüllt: Wie groß die Gefahr einer »Eurobellion« ist!
Sparen, sparen, sparen ist die Devise der meisten europäischen Politiker, denn nur dadurch sei die Krise zu bewältigen und der Wohlstand zu sichern. In Wirklichkeit geht es aber um etwas ganz anderes: Unter dem Deckmantel der Krisenbewältigung findet ein stiller Putsch gegen die europäischen Bürger statt.
Dienstag, 03.06.2014 um 20:00 Uhr
Die in Gewerkschaften und großen Teilen der Linken verbreitete Vorstellung, der derzeitige Kapitalismus sei als „globaler Finanzmarktkapitalismus“ richtig beschrieben, wird in aller Regel kaum mehr hinterfragt. Krumbein widerspricht grundsätzlich dieser Kriseninterpretation und Zeitdiagnose.
Er widerlegt anhand umfangreicher empirischer Daten die Auffassung, die Finanzmärkte seien aufgebläht und beherrschten die Realökonomie. Der Vortrag geht ein auf die Analyse der Krise 2007/09 und der zyklischen Erholung seit 2009. Krumbein wendet sich massiv gegen die Auffassung, wir seien in einer dauerhaften ökonomischen Stagnation gefangen. „Bei der Analyse der Krise 2007/09 und der zyklischen Erholung seit 2009 wird die Bedeutung von Strukturentwicklungen in der Realökonomie und von politischen Steuerungseingriffen systematisch unterschätzt“.
Er befasst sich mit der Meinung, die gegenwärtigen Probleme seien im Rahmen des (neoliberalen) Kapitalismus nicht zu überwinden. Dabei knüpft er an ältere krisenfixierte Analysen an, die sich immer wieder als vorschnell erwiesen. Eine mögliche Revitalisierung des Kapitalismus wird kaum bewertet.
Nicht zuletzt widerspricht Krumbein der Auffassung, mit dem „Finanzmarktkapitalismus“ habe sich eine neue Form des Kapitalismus herausgebildet. Er plädiert für die Bewahrung einer Unvoreingenommenheit im linken analytischen Denken, die eine mögliche Revitalisierung des Kapitalismus zumindest nicht ausschließt und von überraschenden Entwicklungen nicht überrollt wird.
Die Buchvorstellung bietet die Möglichkeit, diese Fragestellungen zu diskutieren.