I:Rez (Thema)

Pippin & Olivia. Die große Gar-Nichts-FeierReprodukt.Von Camille Jourdy  Verlag ISBN 978-3-95640-462-7

Mit großer Vorsicht verfasse ich diese Rezension, denn ich bin nicht sonderlich bewandert in Bezug auf Graphic Novels bzw. Comics, aber da ich absolut begeistert von diesem Titel bin, wage ich es.

Die Geschichten von Pippin und seiner großen Schwester Olivia sind meiner Ansicht nach unfassbar gut gelungen. Kongenial greifen Text und Bilder ineinander und sowohl die Bildsprache als auch die Worte sind berührend freundlich, ja, liebevoll und zärtlich. Schon auf den ersten Seiten entfaltet sich eine fröhlich-lebendige und immer wieder berührend sanfte, friedvolle Atmosphäre, die mich durch das ganze Buch getragen hat. Man kann gar nicht anders, als Pippin, Olivia und ihre Eltern ins Herz zu schließen. Und dann sind da ja auch noch die anderen Protagonisten, die alle sehr individuell illustriert und charakterisiert werden. 

Als Edith auf die Welt kam, wollte ihr Vater ihr ein wunderbares Geschenk machen. Eine Fee sollte kommen und ihr eine außergewöhnliche Gabe verleihen.“

Er fand tatsächlich eine Fee, die noch sehr jung war und Edith war das erste Baby, dass sie verzauberte. Edith bekam die Gabe, Dingen eine Seele zu geben, sie zum Leben zu erwecken. Am selben Tag kam eine andere Fee (die Ediths Vater ursprünglich gesucht hatte) und sie schenkte Edith die Gabe der ewigen Kindheit. Diese Gabe entpuppt sich aber nicht als Segen, sondern als Fluch. 

Dani, die selbst durch eine Samenspende entstanden ist, wünscht sich sehnlichst ein süßes kleines Geschwisterkind, aber ihre alleinerziehende Mutter Sofia zieht überhaupt nicht, egal wie Dani bittet und bettelt. Dann erfährt Dani, dass ihre Mutter sich verliebt hat, und sie ist ziemlich geschockt, als ihr klar wird, dass sie selbst nicht ganz unschuldig daran ist. Sie hatte mit ihrer Freundin ein bisschen im Handy ihrer Mutter gestöbert und versehentlich in einer Dating-App bei einem seltsamen Typen nach rechts gewischt. 

REZENSION von Britta Kiersch

Was ist arm und was ist reich? Von Kristina Scharmacher-Schreiber  Verlag Julius Beltz GmbH & Co. KG  ISBN 978-3-407-75981-8

Sehr ähnlich im Aufbau, wie das 2024 ebenfalls bei Beltz & Gelberg erschienene Buch „Voll ungerecht“, dreht sich hier alles um Armut und Reichtum. Am Anfang steht die Begriffsdefinition. Woran werden sie festgemacht, wie lautet die Formel, um eine Unterscheidung zu treffen zwischen „absolut arm“ und „relativ arm“? Ab wann ist man reich? Gibt es neben dem realen auch einen gefühlten Reichtum, der nicht zwangsläufig an Besitz gekoppelt ist? Was kann man persönlich und was kann die Gesellschaft gegen Armut und speziell gegen Kinderarmut tun? Führt Armut zwangläufig zu Hunger? Und das obwohl es doch eigentlich auf der Welt genug für alle zu Essen gibt …

Martin wünscht sich nichts sehnlicher als seinen Vater zu finden. Er lebt bei einem strengen und rauen Bauern auf dessen Hof und der lässt Martin hart arbeiten. Als der alte einäugige Hund Jack wegen wiederholter Fehler vom Hof gejagt wird, schließt der Junge sich ihm an, denn Jack kann lesen und vielleicht wird er Martin zu seinem Vater führen. Zumindest hat er ihn schon einmal gesehen. Martin und Jack erleben erstaunliche Abenteuer, finden Freunde und auch Feinde, sie werden getrennt, aber finden auch wieder zueinander.

Darüber, dass Fabian schlecht im Bett sein könnte, hat er sich noch keine Gedanken gemacht – bis jetzt. Was, wenn alle Mädchen, mit denen er was hatte, gar nicht so zufrieden waren, wie sie es vorgegeben haben. Warum kriegt er das nicht so easy hin wie Milad? Er weiß es nicht. Aber Lou weiß jetzt, warum man nicht in die Autos fremder Männer steigen sollte, wenn man gerade auf dem Weg nach Berlin ist. Aber zum Glück ist ja da noch Momo. Momo, die nicht festes mit Jenny will, und Jenny, die unglaublich in Momo verliebt ist. 

Eine SchlimmeNachtgeschichte. Von Magnus Ljunggren   Klett Kinderbuch   ISBN 978-3-95470-291-6

Was passiert, wenn man Kindern langweilige Bücher zum Schlafengehen vorliest, zeigen uns Franz, Fia und ihr Papa. „Es waren einmal drei drollige kleine Bärenkinder, für die war es Zeit, ins Bett zu gehen“, liest der Vater den beiden Kindern vor. „Och, Papa“, jammert Fia, „nicht schon wieder die langweilige Geschichte!“ „Doch, die ist richtig gut“, sagt Papa. „Und ihr schlaft dabei immer so schön ein …“


Frau Dachs & Herr Pinguin. Von Rindert Kromhout   Dragonfly Verlag   ISBN 978-3-7488-0243-3

Immer wieder suchen gerade Menschen, die mit Kindern arbeiten, Bücher zum Thema „Anderssein“, und dieses Buch aus Holland erfüllt alle Wünsche. Figürlich gibt es große Übereinstimmung zwischen den beiden Nachbarn Frau Dachs und Herrn Pinguin, auch mögen beide sehr gern Fischbrötchen, aber damit enden erst einmal die Gemeinsamkeiten. Ihre Gärten könnten nicht unterschiedlicher sein. Frau Dachs liebt Pflanzen, ihr Garten ist ein Paradies und Herr Pinguin hat sein Anwesen pikobello eingerichtet, alles ist weiß, blankgeputzt und auf den glatten Platten kann er wunderbar rutschen.


Rate mal, wer ist denn da? Von Daniel Fehr und Claudia Weikert   Beltz Verlag   ISBN 978-3-407-75705-0

Für die kleine Lia ist Schlafenszeit und das Licht wird ausgemacht. Aber da bewegt sich doch was? Lia sieht einen merkwürdigen Schatten. Gut, dass sie ihre Taschenlampe hat, da kann sie gleich nachschauen und sieht, dass der merkwürdige Schatten von der Schildkröte stammt, die gerade Milch getrunken hat. Der nächste seltsame Schatten ist vom Pferd, das noch aufs Töpfchen musste. So geht es weiter, ein Kuscheltier nach dem anderen bekommt seinen Auftritt und Lia kann jeden eigentümlichen Schatten dank ihrer Taschenlampe zuordnen, denn im Licht erkennt sie natürlich, wer da was tut. Und am Ende gehen dann alle gemeinsam schlafen.


Becoming Megan. Von Rainer Wekwerth und Anna Wekwerth   Thienemann Verlag   ISBN 978-3-522-50799-8

Wie würdest du dich fühlen, wenn du nach jahrelangem Koma im Körper einer anderen Person steckst? So geht es der 25-jährigen Kat, die nach einem schlimmen Autounfall, bei dem ihre Eltern tödlich verunglückten und ihre Schwester querschnittsgelähmt wurde, nach sechs Jahren im Koma aufwacht. Ein Fremder, der sich als Dr. White vorstellt, erklärt ihr, dass er Kats Bewusstsein in den Körper von Megan Taylor, einem reichen und arroganten Mädchen, übertragen hat.