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Stolpertage. Von Josefine Sonneson. Rezension von Britta Kiersch
Stolpertage. Von Josefine Sonneson Carlsen Verlag ISBN 978-3-551-58462-5
Zuerst mag man sich wundern: Auf dem weißen Cover ein verwickeltes, unordentliches Wollknäuel, in dem eine Kamera, ein Wecker, Falter und Blumen verheddert sind, und dazu der Titel „Stolpertage“, das wirkt interessant, aber verstanden hab ich es erst mal nicht. Doch je weiter ich las, desto mehr löste sich das Knäuel, Wecker, Kamera alles hat sich erklärt und desto besser konnte ich begreifen, wie es der 13-jährigen Ich-Erzählerin Jette geht. Wie es sich anfühlt, wenn man so durch die Tage stolpert, von Erwachsenen mit Entscheidungen konfrontiert wird, die auch das eigene Leben umkrempeln: Trennung der Eltern, ein neuer Lebensgefährte, ein Umzug und eine große Schwester, die in ein neues, eigenes Leben aufbricht.
Jette möchte lieber, dass sich nicht ständig etwas verändert. In ihrem alten Leben, im alten Haus, da kennt sie sich aus, kann sich blind darin zurechtfinden, das gibt ihr Sicherheit. Unwägbarkeiten, nicht eingehaltene Verabredungen, neue Menschen, das alles verunsichert sie, da kann man schon ins Stolpern kommen.
Bei diesem Buch stimmt einfach alles! Die Gestaltung macht neugierig und spiegelt sehr schön die wichtigen Themen wider. Der Schreibstil geht eine kongeniale Verbindung mit der Geschichte ein, denn auch sprachlich führt Josefine Sonneson die Leser stimmig durch Jettes Gefühlswelt, die letzten Tage im alten Haus und dem gewohnten Leben. Dementsprechend perfekt gewählt ist auch der Titel. Selten bin ich so überzeugend durch den Kosmos einer Teenagerin gestolpert und habe mich dabei so wohlgefühlt.
→ Stolpertage. Von Josefine Sonneson
Erstellt: 24.05.2023 - 09:03 | Geändert: 24.05.2023 - 09:04