I:Rez

Die Stadt ohne Wind. Band 1 – Arkas Reise. Von Éléonore Devillepoix. Rezension von Nele

Rezension
Die Stadt ohne Wind. Band 1 – Arkas Reise. Von Éléonore Devillepoix   Insel Verlag   978-3-458-17960-3  

Als die junge Kriegerin Arka nach Hyperborea aufgebrochen ist, hatte sie nur ein Ziel. Ihren Vater finden. Einen Mann zur finden, der nicht gefunden werden will, ist nicht so einfach und in einer Stadt voller Gauner und Gefahren schon gleich gar nicht. Doch dann bekommt sie einen überraschenden Verbündeten, Lastyanax. Doch dieser verfolgt auch ein eigenes Ziel: Er will den Mörder fassen, der die Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Die Wahrheit ist allerdings viel gefährlicher als gedacht und wird nicht nur das Vertrauen der beiden auf die Probe stellen, sondern auch ganz Hyperborea erschüttern.

Nordstadt. Von Annika Büsing. Rezension von Carolin

REZENSION
Nordstadt. Von Annika Büsing   Steidl Verlag   ISBN 978-3-96999-064-3

„Wenn du mit wem anders rummachst, stecke ich die Stadt in Brand.“ – „Episch“, finden zumindest Nene und Boris.

Die beiden Hauptcharaktere des Kurzromans begegnen sich in ihren Zwanzigern, doch nicht immer ist es Liebe auf den ersten Blick, sondern manchmal eben erst auf den zweiten. Auch Nenes Leben ist keine Geschichte, die man in einem Märchenbuch entdecken würde und Boris nicht der Traumprinz, der auf dem weißen Pferd angeritten kommt. Was soll man auch erwarten, wenn man im Norden der Stadt aufwächst?

Hanna - Wackelpudding-Beine, Freundinnentage und das Glück der Erde. Von Kristin Varner. Rezension von Britta Kiersch

REZENSION
Hanna - Wackelpudding-Beine, Freundinnentage und das Glück der Erde. Von Kristin Varner   Ueberreuter Verlag   ISBN 978-3-7641-5238-3

Der Loewe Verlag mit seiner Loewe Graphix Reihe hat es vorgemacht und jetzt erscheint bei Ueberreuter ein Comicroman, der direkt zu den autobiographischen Titeln von Debbie Tung und dem gerade erschienen „El Taubinio“ von Cece Bell passt und diesen beiden Loewe-Titeln auch qualitativ ebenbürtig ist. Hanna ist eine pummelige Zwölfjährige und liebt Pferde, das Reiten und die Arbeit im Reitstall. Damit verdient sie sich die eine oder andere zusätzliche Reitstunde, denn sie besitzt kein eigenes Pferd. Leider trifft sie dort immer auf Jana, die sich häufig über ihre Körperfülle lustig macht. Auch Hannas älterer Bruder und dessen beiden Freunde sind wirklich fies zu ihr, Ausdrücke wie Schwabbelbacke und Dickmops muss sie regelmäßig über sich ergehen lassen, und natürlich leidet ihr Selbstbewusstsein sehr darunter. Wenigstens hat sie ihre Freundin Becky, die sie gernhat, so wie sie ist und ihre Reitlehrerin, die an sie glaubt und immer wieder bestärkt, egal wie oft sie vom Pferd fällt. Das Reiten und der Kontakt mit den Pferden ist ein wichtiger Halt in Hannas Leben.

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Ich bin Joy. Von Jenny Valentine. Rezension von Britta Kiersch

REZENSION
Ich bin Joy. Von Jenny Valentine   DTV   ISBN 978-3-423-64094-7

Joy Applebloom ist eine Frohnatur. Ihr bisheriges Leben hat sie mit ihrer älteren Schwester Claude und den Eltern, die echte Globetrotter sind, in aller Herren Länder verbracht. Nach dem Tod der Großmutter zieht die Familie nach England zum Großvater und die beiden Mädchen gehen zum ersten Mal in ihrem Leben in eine Schule. Claude gewöhnt sich schnell ein und fühlt sich sehr wohl in ihrer Schule, bei Joy läuft es nicht so toll. Sie ist es nicht gewöhnt, so lange still und in geschlossenen Räumen zu sitzen, und Joy gerät schnell ins Visier ihrer Lehrerin, die auf der Einhaltung absurd erscheinender Regeln besteht. Kein guter Start, zumal auch das Leben im Haus des Großvaters eine echte Herausforderung ist. Aber dann findet Joy in Benny einen echten besten Freund und vielleicht kann das Leben in England doch noch richtig gut werden.

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Mama, bist du's? Von Michael Escoffier. Rezension von Britta Kiersch

REZENSION
Mama, bist du's? Von Michael Escoffier   Moritz Verlag   ISBN 978-3-89565-425-1

Selten habe ich so über ein Buch gelacht! Und auch jetzt, beim vierten und fünften Anschauen kann ich mich noch köstlich amüsieren. Ein Kind trägt einen Hut, der ist aber so riesig, dass der ganze Kinderkopf darin verschwindet. „Mama?“ ruft es und mit Gepiepse antworten – 3 gelbe Küken. Noch einmal ruft das Kind: „Mama?“ „Mäh“, antwortet ein Schaf und die Suche geht weiter. Immer wieder ruft das Kind nach der Mutter und trifft weitere Tiere ohne ein einziges zu sehen.

Von Schildflöten, Herdmännchen und Großmaulnashörnern. Das kleine Tierlexikon bislang kaum bekannter Tiere. Von Juri Johansson. Rezension von Britta Kiersch

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Von Schildflöten, Herdmännchen und Großmaulnashörnern. Das kleine Tierlexikon bislang kaum bekannter Tiere. Von Juri Johansson
Kraus Verlag   ISBN 978-3-9823493-0-5

Wie ihr Name schon vermuten lässt, ist die Schmolle die beleidigte Leberwurst der Meere. Sie hat immer schlechte Laune, da sie mit der Gesamtsituation nicht einverstanden ist: Der Sand ist zu sandig, das Wasser zu wässrig, die Strömung zu strömig – die Schmolle findet an allem etwas auszusetzen. Mit diesem Tier lässt Juri Johansen seinen fantasievollen, geistreichen und höchst amüsanten Reigen an eigenartigen Tieren stilvoll ausklingen.
Er beschreibt deren besondere Verhaltensweisen und bringt immer wieder Licht ins Dunkel, denn wer weiß z. B., dass das Bisont als Kreuzung von Wisent und Bison gezüchtet wurde, damit man diese beiden Tiere nicht mehr miteinander verwechseln muss, denn die Unterschiede zwischen beiden kann sich doch eh keiner merken. Ob es um den Ichwardasnicht-Kranich oder den Tiefseehasen, die Geparden-Schnecke oder das Pyjamalama geht, vermag Juri Johansen wunderbare Wortspiele zu kreieren und grandiosen Nonsens zu erfinden, den er seinen kuriosen Wesen andichtet.

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Die Chroniken von Mistle End: Der Greif erwacht. Von Benedict Mirow. Rezension von Oskar

Die Chroniken von Mistle End: Der Greif erwacht. Von Benedict Mirow   Thienemann Verlag   ISBN 978-3-522-18540-0

Cedrik schaut aus dem Fenster des Zuges, der nach Mistle End in den schottischen Highland fährt. „Warum muss ich in dieses Kaff ziehen?“ denkt er sich. Doch als er ankommt, fühlt er sich überraschend wohl. Schnell findet er Freunde und zwar die Geschwister Elliot und Emily Golden. „Dieses Dorf ist anders!“, denkt Cedrik. In der Nacht hört er ein Kratzen auf dem Dach. Er schlägt die Decke zurück und linst vorsichtig aus dem Fenster. Dort steht eine unglaubliche Gestalt!

Wie alles begann. Die wunderbare Geschichte unserer Erde. Von Aina Bestard. Rezension von Britta Kiersch

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Wie alles begann. Die wunderbare Geschichte unserer Erde. Von Aina Bestard   Gerstenberg Verlag   ISBN 978-3-8369-6140-0

Nicht von ungefähr sind zwei der 6 Sachbücher, die für den diesjährigen Kinder- und Jugendliteraturpreis nominiert wurden, bei Gerstenberg erschienen, denn in diesem Verlag geht eindeutig Qualität vor Quantität. Mit wachsender Begeisterung und ungläubigem Staunen habe ich dieses Buch über die Entstehungsgeschichte der Erde und das Leben auf diesem Planeten angeschaut und gelesen.

Ey hör mal! Von Gulraiz Sharif. Rezension von Britta Kiersch

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Ey hör mal! Von Gulraiz Sharif   Arctis Verlag   ISBN 978-3-03880-054-5

Eigentlich hatte der fünfzehnjährige Mahmoud erwartet, dass die Sommerferien ziemlich langweilig werden würden und er die meiste Zeit mit seinem einäugigen Freund Arif abhängen würde. Dann aber kommt Onkel Ji, der ältere Bruder seines Vaters, aus Pakistan zu Besuch und Mahmoud wird zum Fremdenführer. Er zeigt Onkel Ji Oslo, seine Stadt. Hier ist er geboren und lebt am Stadtrand im elften Stock eines multikulturell bewohnten Hochhauses mit defektem Fahrstuhl. Mahmouds Vater fährt Taxi, viel zu viel, weshalb er nur selten Zeit für Mahmoud und den zehn Jahre alten Ali hat, aber die Familie in Pakistan braucht viel Unterstützung. Außerdem sollen es seine Söhne später einmal besser haben.

Onkel Ji ist begeistert von Norwegen, von all dem, was Mahmoud ihm darüber erzählt, den Möglichkeiten und dem Lifestyle. Am liebsten würde er bleiben, aber Mahmoud erklärt ihm, warum daraus nichts werden kann, warum man nicht mehr so ohne Weiteres einen norwegischen Pass bekommt.

Als Mahmoud merkt, dass mit seinem kleinen Bruder etwas nicht stimmt, der sich komisch und oft gar nicht jungenhaft benimmt, stellt er ihn zur Rede.

Wenn wir doch nur Löwen wären. Von Line Baugstø. Rezension von Britta Kiersch

REZENSION
Wenn wir doch nur Löwen wären. Von Line Baugstø   luftschacht Verlag   ISBN 978-3-903422-04-9

Nachdem die Jugendjury den Roman „Malagsh“ von Joey Comeau, ebenfalls in dem unabhängigen Verlag luftschacht erschienen, für den Jugendliteraturpreis 2022 nominiert hat, war ich sehr gespannt auf diese Neuerscheinung. Mit dem Roman liegt der Verlag auf jeden Fall im aktuellen Trend: Jeder Jugendbuch-Verlag, der auf sich hält, hat in den letzten Jahren einen Roman zum Thema Transidentität verlegt, wie zum Beispiel der Loewe Verlag mit „Birthday“ von Meredith Russo, das interessanterweise mit „Malagsh“ um den Preis der Jugendjury konkurriert. Ebenfalls aus Norwegen stammt → „Ey, hör mal“ von Gulraiz Sharif (auf Deutsch im Februar '22 bei Arctis erschienen).

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