I:Rez (Thema)

All Better Now. Von Neal Shusterman. Verlag Fischer Sauerländer ISBN 978-3-7373-7453-8

In „All Better Now“ von Neal Shusterman geht es um eine Pandemie (nach Corona), die glücklich macht. Wenn du nicht daran stirbst, denn das tut jeder zwanzigste, wirst du glücklich, alle negativen Gefühle sind verschwunden. Arme Menschen freuen sich über den Virus, doch reiche Menschen haben Angst, denn Freude und Zufriedenheit sind nicht gut für das Geschäft. Wenn alle glücklich mit dem sind, was sie haben, wollen sie nichts mehr kaufen oder geben ihr Hab und Gut sogar weg. Es bilden sich zwei Lager: die, die alle infizieren wollen, und die, die die Krankheit heilen wollen.

The Bitter Side of Sweet. Von Sara Sullivan. Peter Hammer Verlag ISBN 978-3-7795-0787-1

Im Schnitt isst jede Person in Deutschland 11,5 kg Schokolade jährlich. Die großen Süßwarenkonzerne machen weltweit einen Jahresumsatz von 23,6 Milliarden USD. Auch wenn mit Schokolade viel Geld verdient wird, leben die Bauern im globalen Süden häufig unter der absoluten Armutsgrenze von weniger als 1,90 USD pro Tag. Dementsprechend arbeiten häufig Kinder von 5-17 Jahren auf den Plantagen, geschätzt 1,5 Millionen in ausbeuterischen, gesundheitsschädlichen Bedingungen. So wie Amadou, Seydou und Khadija in diesem Roman.

Der Opa mit der rosa Hose. Von Lucie Hášová Truhelková   Achse Verlag   ISBN 978-3-903408-34-0

Wie erfrischend anders ist dieser Opa! Er ist ein nachdenklicher und nicht sehr fröhlicher Mann, der gegen den Strom schwimmt, sorgsam mit Ressourcen umgeht und dem es ziemlich egal ist, was die Mitmenschen von ihm denken. Er kauft keine Schnittblumen, er verwendet den Müllbeutel mehrmals, er nimmt das Badewasser seiner Frau für die Toilette, statt es ablaufen zu lassen und überfällige Lebensmittel oder abgelegte Kleidung mag er nicht wegwerfen. So kommt es, dass er die alte rosa Hose seiner Frau aufträgt. Die Leute lachen über ihn und seine Frau schämt sich.

Der Sommer mit Pepper. Von Beatrice Alemagna   Aladin Verlag 978-3-8489-0242-2

Von der Jury des Deutschlandfunks wurde dieses Buch in die Liste der 7 besten Bücher des Monats Mai 2025 mit folgender Begründung aufgenommen: Malerische Bilder führen in die Gefühlswelt von Kindern und erzählen poetisch und tiefgründig von einer kindlichen Alltagssituation: vom Leben mit einer Wunde. 

 

Die Prinzessin, die auszog, den Prinzen zu retten. Von Eva Rottmann   Verlagshaus Jacoby & Stuart   ISBN 978-3-96428-133-3

Durch die Bestellung einer Kundin wurde ich auf dieses Buch aufmerksam. Und weil Eva Rottmann 2024 den Jugendliteraturpreis für ihr Buch „Kurz vor dem Rand“ erhalten hatte und 2025 mit „Fucking, fucking schön“ von der Jugendjury erneut nominiert wurde, war ich neugierig auf dieses Buch für ab 6-jährige.

FREI – Bester Sommer. Von Sarah Welk   arsEdition  ISBN 978-3-8458-5754-1

Der Roman handelt von dem 14-jährigen Joshua, der bereits elfmal umgezogen und nun in einem kleinen Dorf gelandet ist. Die neue Schule beginnt direkt mit einer Projektwoche, in der die Schüler mehrere Tage in Kleingruppen alleine im Wald verbringen müssen. Wegen der vielen Umzüge konnte sich Joshua nirgends richtig einleben und erlebt jetzt zum ersten Mal echte Freundschaft – mit schönen wie herausfordernden Momenten.

Pippin & Olivia. Die große Gar-Nichts-FeierReprodukt.Von Camille Jourdy  Verlag ISBN 978-3-95640-462-7

Mit großer Vorsicht verfasse ich diese Rezension, denn ich bin nicht sonderlich bewandert in Bezug auf Graphic Novels bzw. Comics, aber da ich absolut begeistert von diesem Titel bin, wage ich es.

Die Geschichten von Pippin und seiner großen Schwester Olivia sind meiner Ansicht nach unfassbar gut gelungen. Kongenial greifen Text und Bilder ineinander und sowohl die Bildsprache als auch die Worte sind berührend freundlich, ja, liebevoll und zärtlich. Schon auf den ersten Seiten entfaltet sich eine fröhlich-lebendige und immer wieder berührend sanfte, friedvolle Atmosphäre, die mich durch das ganze Buch getragen hat. Man kann gar nicht anders, als Pippin, Olivia und ihre Eltern ins Herz zu schließen. Und dann sind da ja auch noch die anderen Protagonisten, die alle sehr individuell illustriert und charakterisiert werden. 

Als Edith auf die Welt kam, wollte ihr Vater ihr ein wunderbares Geschenk machen. Eine Fee sollte kommen und ihr eine außergewöhnliche Gabe verleihen.“

Er fand tatsächlich eine Fee, die noch sehr jung war und Edith war das erste Baby, dass sie verzauberte. Edith bekam die Gabe, Dingen eine Seele zu geben, sie zum Leben zu erwecken. Am selben Tag kam eine andere Fee (die Ediths Vater ursprünglich gesucht hatte) und sie schenkte Edith die Gabe der ewigen Kindheit. Diese Gabe entpuppt sich aber nicht als Segen, sondern als Fluch. 

Dani, die selbst durch eine Samenspende entstanden ist, wünscht sich sehnlichst ein süßes kleines Geschwisterkind, aber ihre alleinerziehende Mutter Sofia zieht überhaupt nicht, egal wie Dani bittet und bettelt. Dann erfährt Dani, dass ihre Mutter sich verliebt hat, und sie ist ziemlich geschockt, als ihr klar wird, dass sie selbst nicht ganz unschuldig daran ist. Sie hatte mit ihrer Freundin ein bisschen im Handy ihrer Mutter gestöbert und versehentlich in einer Dating-App bei einem seltsamen Typen nach rechts gewischt. 

REZENSION von Britta Kiersch

Was ist arm und was ist reich? Von Kristina Scharmacher-Schreiber  Verlag Julius Beltz GmbH & Co. KG  ISBN 978-3-407-75981-8

Sehr ähnlich im Aufbau, wie das 2024 ebenfalls bei Beltz & Gelberg erschienene Buch „Voll ungerecht“, dreht sich hier alles um Armut und Reichtum. Am Anfang steht die Begriffsdefinition. Woran werden sie festgemacht, wie lautet die Formel, um eine Unterscheidung zu treffen zwischen „absolut arm“ und „relativ arm“? Ab wann ist man reich? Gibt es neben dem realen auch einen gefühlten Reichtum, der nicht zwangsläufig an Besitz gekoppelt ist? Was kann man persönlich und was kann die Gesellschaft gegen Armut und speziell gegen Kinderarmut tun? Führt Armut zwangläufig zu Hunger? Und das obwohl es doch eigentlich auf der Welt genug für alle zu Essen gibt …