Die weltweit führende Forstwissenschaftlerin Suzanne Simard nimmt uns mit in ihre Welt, ins Zentrum des Waldes, und zeigt, dass Bäume viel mehr sind als bloße Rohstofflieferanten: Lebendige Wesen mit hochspezialisierten Aufgaben, die soziale Strukturen bilden und über ein Geflecht aus unterirdischen Netzwerken miteinander kommunizieren. Sie lernen, passen ihr Verhalten an die Bedingungen ihrer Umwelt an, erkennen Nachbarn, haben Erinnerungen und sogar einen Sinn für Zukunft. Sie konkurrieren miteinander und unterstützen sich gegenseitig auf erstaunlich hochentwickelte Weise - Eigenschaften, die normalerweise menschlichen Gesellschaften zugeschrieben werden. Im Zentrum von Simards Forschungen stehen die »Mutterbäume«: alte, mächtige und geheimnisvolle Bäume, welche die anderen um sie herum versorgen, verbinden und beschützen.
I:DES (Thema)
Das große Finale des Klimaquartetts.
Eine Kammer hoch im Norden, gefüllt mit Pflanzensamen aus aller Welt. Drei Brüder und ihre Großmutter, vereint in der Hoffnung, dieses letzte Band zwischen Mensch und Natur zu behüten.
Tommy wächst in der kargen Landschaft Spitzbergens mit zwei Brüdern bei seiner geliebten Großmutter auf. Als wichtigste Lebensweisheit gibt sie ihm mit: In einer großflächig zerstörten Welt ist die Saatgutkammer ein Schatz, der mit allen Mitteln beschützt werden muss. Tommy soll diese Aufgabe später von seiner Großmutter übernehmen.
»Mutig sein bedeutet, Dinge zu tun, vor denen man große Angst hat.«Norwegen unter deutscher Besatzung 1942. Der zehnjährige Daniel und seine kleine Schwester Sarah sind Juden und müssen über die Grenze nach Schweden fliehen, wo ihr Vater wartet. Doch die Fluchthelfer werden verhaftet, und zwei norwegische Kinder springen ein: die zehnjährige Gerda, die gerade die »Die drei Musketiere« gelesen hat und zu jedem Abenteuer bereit ist, und ihr Bruder Otto. Es wird für die vier Kinder ein Abenteuer auf Leben und Tod. SPIEGEL-Bestseller-Autorin Maja Lunde stellt die vier Kinder authentisch dar: in Streit und Trotz, Unbeschwertheit und Abenteuerlust. In beeindruckender Weise bringt sie so das wichtige Thema auch jüngeren Kindern nahe.
In der gegenwärtigen gesellschaftlichen und ökologischen Krisensituation ist nichts dringender gefragt als eine Vorstellung davon, wie eine Zeit nach dem Neoliberalismus aussehen kann. Das zweite konvivialistische Manifest stellt eine politische Philosophie vor, die konsequent relational und pluriversal angelegt ist, die das Zusammenleben der Menschen untereinander und das Verhältnis zur Natur auf neue, glaubwürdige und überzeugende Grundlagen stellt. Ein zentraler Aspekt ist dabei die Überwindung aller Formen menschlicher Hybris. Nach einer intensiven Diskussion haben fast 300 Wissenschaftlerinnen, Intellektuelle und Aktivistinnen aus 33 Ländern dieses Manifest unterzeichnet.
»Brokeback Mountain« aus Frankreich: Die tragische Geschichte einer überwältigenden Liebe - authentisch und zutiefst berührend.
Philippe ist 17 Jahre alt und ein Außenseiter. Als hochbegabter Sohn des Schuldirektors, der wenig Kontakt zu den Mitschülern hat, lebt er in einem französischen Provinznest. Er fühlt sich von seinem Klassenkameraden Thomas, einem geheimnisvollen und charismatischen Winzersohn, angezogen und ist ganz verblüfft, als dieser sein Interesse erwidert. Thomas wird seine erste und große Liebe. Eine Liebe, die nur im Verborgenen gelebt werden darf und die für Thomas tragisch endet, weil er, geprägt durch die ländlichen Konventionen, seine sexuelle Identität sein Leben lang verleugnen wird. Ein authentischer und tief berührender Roman über Liebe und Identitätsfindung.
Der große humanistische Denker nimmt die westliche Konsumgesellschaft in kritischen Augenschein.
»Glücklich sein heißt immer neuere und bessere Waren konsumieren, sich Musik, Filme, Vergnügen, Sex, Alkohol und Zigaretten einverleiben ... Jedermann ist 'glücklich' - nur fühlt er nichts, kann er nicht mehr vernünftig denken und kann er nicht mehr lieben.«
Diese ernüchternde Diagnose des »Patienten« Gesellschaft aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts könnte zugleich Befund der heutigen Zeit sein.
Die Lyrik wird heftig denunziert wie keine andere Kunstform sonst. Sogar die Dichter:innen selbst scheinen sie zu missbilligen »Darin, dass sie Lyrik hassen, sind sich viel mehr Menschen einig, als sich darüber einigen können, was Lyrik überhaupt ist.«, schreibt Ben Lerner. »Ich mag sie auch nicht, habe aber mein Leben weitgehend um sie herum organisiert und empfinde das nicht als Widerspruch, weil Gedichte und der Hass auf die Lyrik für mich unentwirrbar miteinander verknüpft sind.« Auf welche Weise sie miteinander verknüpft sind, das wird hier in einem straffen Panorama skizziert.
Georg Herwegh (1817-1875) war Lyriker durch und durch. Sein Werk war Dichtung im unmittelbarsten Sinne: Gedicht. Zeitlebens hat er versucht, sich und seiner Welterfahrung darin und nur darin Ausdruck zu verleihen. Schnell war dabei nach frühen, noch im Banne epigonalen Suchens stehenden spätromantischen Anfängen die literarische Bestimmung gefunden, die des politisch ambitionierten und engagierten Zeitdichters. Spätestens mit seinen aufsehenerregenden Bänden der Gedichte eines Lebendigen (1841 und 1843) hatte er den Durchbruch geschafft und sich an die Spitze der Genreentwicklung der politischen Lyrik geschrieben. Hier hatte er neue Maßstäbe gesetzt und seine literarische Verankerung gefunden.
Mit ihrem Buch Eine Theorie des Imperialismus legen die Ökonom_innen Utsa Patnaik und Prabhat Patnaik eine neue Theorie zu den Ursprüngen und Wirkungsweisen des Kapitalismus vor, die aufzeigt, dass dessen Überlebensfähigkeit bedroht sein könnte. Im Zentrum ihrer Theorie steht der Handel zwischen den Kernökonomien des globalen Nordens und den tropischen und subtropischen Ländern des globalen Südens. Es wird untersucht, wie die Nachfrage des Nordens nach Waren des Südens (zum Beispiel nach agrarwirtschaftlichen Produkten und nach Öl) eine imperialistische Beziehung auf Dauer gestellt und verfestigt hat. Utsa Patnaik und Prabhat Patnaik erforschen die Dynamik dieses Prozesses, und sie diskutieren Innovationen, die es den Ökonomien des Südens ermöglichen könnten, einen höheren Wohlstand zu erreichen, ohne dabei den Ökonomien des Nordens zu schaden. Das Ergebnis ist eine von Grund auf neue Theorie des Imperialismus, die ein Licht wirft auf die lähmenden Beschränkungen des neoliberalen Kapitalismus.
Hätten Josef und Frederika Seifert mal besser nicht geheiratet!? Der Ort ist Kitzingen am Main, es sind die späten Zwanziger. Josef ist Kriegsveteran und Lehrer, sehr ins Metaphysische entrückt, Frederika rasend frustrierte Sängerin, rasend frustrierte femme fatale, die, unfähig zu den spirituellen Sublimationen ihres Mannes, bereits wenige Wochen nach der Trauung eine Affäre mit seinem besten Freund beginnt. Ist dieser Seitensprung an allem schuld, was folgen wird? Das fragt - ein halbes Jahrhundert später - Lucy, die älteste Tochter, in Briefen an ihre Schwester (oder ist es ihre Halbschwester?).