Carnivora
Roman
Du bist, was Du isst...
Irgendwann in naher Zukunft: Alle Tiere sind ausgestorben und eine neue Spezies wird eigens für die Fleischproduktion gezüchtet. Der menschenähnliche Homo Cibus ist kein Individuum, sondern ein Produkt. Doch wo genau verläuft die Linie zwischen Mensch und Cibus? Wer entscheidet, welche Lebensform mehr wert ist, als die andere - und vor allem, nach welchen Maßstäben?
Hannah arbeitet als Sekretärin an einer Schule und versucht ihren Platz im Leben zu finden, als ein junger Lehrer ihre Denkweise komplett auf den Kopf stellt. Sie begleitet ihn auf eine Exkursion zu einer der Zuchtfarmen und beginnt, sich Fragen zu stellen. Als plötzlich Schülerinnen spurlos verschwinden, gibt es auch für Hannah kein Zurück mehr und sie muss eine Entscheidung treffen, die auch für sie selbst Leben oder Tod bedeuten kann...
»Carnivora« ist eine dystopische Zukunftsvision, die ethische Fragen aus völlig neuer Perspektive beleuchtet.
Interview mit der Autorin
Menschenfleisch im Supermarkt? Dieser Roman bricht ein Tabu: Menschenfleisch - darum geht es im Buch „Carnivora“. Die Autorin will keine Moralpredigt halten, sondern zeigen, dass sich Gewohnheiten ändern können. „Cibus“ - in dem Roman „Carnivora“ werden gezüchtete Menschen so genannt. Gezüchtet werden sie, damit die anderen, die „normalen“ Menschen, weiterhin Fleisch essen können. Denn alle Tiere sind ausgestorben in diesem Roman, der „in der nahen Zukunft“ spielt. In ihrer Heimat Dänemark hat das Debüt von Caroline Stadsbjerg eine Debatte ausgelöst, nun erscheint es auf Deutsch. Im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) spricht die Schriftstellerin darüber, was makaber ist, wie Menschen verdrängen und warum tote Schweine in Metzgerläden hängen. Von Paula Konersmann www.24books.de 10.11.2025
Rezension
Unbequemer Debütroman über Fleischkonsum: Die sinnlich-direkten Romane von Lize Spit und Gaea Schoeters rütteln ihr Publikum auf. Der Dänin Caroline Stadsbjerg gelingt dies ebenfalls. Ihr Debüt ist packend, aber keine leichte Kost - im wahrsten Sinne des Wortes: Es ist ein unscharfes, schattiges Video, das Hannah nachdenklich macht. Schnalzende Gummibänder sind darin zu hören, ein Knirschen und ein ersticktes Weinen - und ein Befehl: „Mach, was ich dir sage.“ Solche Aufnahmen gibt es auch im wahren Leben: Man muss kaum etwas erkennen, um eine beklemmende Ahnung zu bekommen, was vor sich geht. Sie stammen zum Beispiel von echten Schlachthöfen. Das Video, das Hannah sieht, ist nicht echt - denn Hannah ist eine Romanfigur. Hier sind es keine Tiere, die geschlachtet werden - sondern eigens gezüchtete Menschen, genannt „Cibus“. Von Paula Konersmann schwaebische.de 02.12.2025
Autoreninfos
Erstellt: 27.12.2025 - 09:44 | Geändert: 27.12.2025 - 10:20
