In diesem Buch werden ausgewählte Texte und Filme der gegenwärtigen französischen Dissenskultur für die deutsche Leserschaft zugänglich gemacht. Ausgewählt wurden diese Werke, um LeserInnen einen Einblick in aktuelle Debatten und wesentliche Ergebnisse der französischsprachigen Kapitalismuskritik zu verschaffen. Zusammengenommen zeichnen diese Referenzen ein umfassendes Bild der "Durchdringungskraft" des modernen Kapitalismus und schlagen einen Weg zur individuellen und kollektiven Entwurzelung der kapitalistischen Herrschaft vor.
Kapitalismuskritik (Thema)
Kapitalistische Krisen sind immer begleitet von einem politischen Kampf darum, wer die Anpassungslasten zu tragen hat. Die PROKLA "Weltmarktgewitter" geht der Frage nach, wie politische Akteure versuchen, die Wirtschaft und ihre politische Verfasstheit selbst für sich in Dienst zu nehmen, und welche Mittel hierfür gewählt werden.
Revolution oder Evolution? Konsumwahn, Stress, Verdummung, Umweltzerstörung, Nationalismus, Kriege, Ungerechtigkeit, Migration, Ausgrenzung, Vereinsamung - dies sind nur einige Aspekte unserer globalen Wirklichkeit. Um die Fehlentwicklungen und Missstände unserer Evolution auf Dauer überwinden zu können, brauchen wir einen tiefgreifenden, vielleicht sogar radikalen Systemwechsel. Das hier skizzierte Modell der "Gesamtgesellschaftlichen Modernen" stellt sich dieser Herausforderung. Lieberg erarbeitet eine konkrete alternative Gesellschaftsoption.
Wirtschaft ist existenziell. Sie ist nicht nur das Gravitationszentrum der Politik, sondern prägt unser alltägliches Leben. Dennoch ist das Wissen über Wirtschaftsdinge erstaunlich unterentwickelt - und das selbst dort, wo der Hort ihrer Expertise sein sollte: in den Wirtschaftswissenschaften. In seinen Basics der Ökonomie macht der erfahrene Wirtschaftspädagoge Axel Stommel Schluss mit der weitverbreiteten Ahnungslosigkeit in Wirtschaftsfragen.
paradies fluten (verirrte sinfonie) ist der erste Teil der Klimatrilogie von Thomas Köck, der in einer gewaltigen Bilder- und Sprachflut eine Geschichte des Kapitalismus und des Raubbaus des Menschen an der Natur und an sich selbst erzählt. Historisch beginnt diese große Erzählung mit dem Kautschukboom im 19. Jahrhundert, dem ganze Landstriche und Völker zum Opfer fielen. Dieser Erzählstrang prallt auf das Schicksal einer Tänzerin, die die Logik kapitalistischer Selbstoptimierung auf wahnwitzige Weise praktiziert.
Degrowth - Wachstumsrücknahme oder Postwachstum - ist ein provozierendes Schlagwort, aus dem sich inzwischen ein eigenes Forschungsfeld und ein neuer Bezugspunkt vielfältiger sozialökologischer Bewegungen entwickelt haben. Dieser Band stellt sieben Kritikformen dieses Einspruchs gegen die Hegemonie des Wirtschaftswachstums vor: ökologische, sozial-ökonomische und kulturelle Kritik, Kapitalismuskritik, feministische, Industrialismus- sowie Nord-Süd-Kritik. Darüber hinaus ist Postwachstum eine Vision für eine andere Gesellschaft und skizziert Pfade für eine systemische Transfomation.
"Vermutlich war der Einzelne schon immer unwichtig. Es fiel nur weniger auf."
Die Brave New World findet in wenigen Jahren statt. Vielleicht hat sie auch schon begonnen. Jeden Tag wird ein anderes westliches Land autokratisch. Algorithmen, die den Menschen ersetzen, liegen als Drohung in der Luft. Großbritannien, wo der Kapitalismus einst erfunden wurde, hat ihn inzwischen perfektioniert. Aber vier Kinder spielen da nicht mit - sondern gegen die Regeln. Und das mit aller Konsequenz. Willkommen in der Welt von GRM.
Sibylle Bergs neuer Roman beginnt in Rochdale, UK, wo der Neoliberalismus besonders gründliche Arbeit geleistet hat. Die Helden: vier Kinder, die nichts anderes kennen als die Realität des gescheiterten Staates. Ihr Essen kommt von privaten Hilfswerken, ihre Eltern haben längst aufgegeben. Die Hoffnung, in die sie sich flüchten, ist Grime, kurz GRM. Grime ist die größte musikalische Revolution seit dem Punk. Grime bringt jeden Tag neue YouTube-Stars hervor, Grime liefert immer neue Role-Models.
Als die vier begreifen, dass es zu Hause keine Hoffnung für sie gibt, brechen sie nach London auf.
"Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert,es kömmt drauf an,sie zu verändern."
Karl Marx
Die Welt ist in Aufruhr. Religionskonflikte, Kämpfe um Ressourcen, Kriege und Hungersnöte vertreiben die Menschen aus ihren Heimatländern. Die Flüchtlingsströme haben Europa erreicht und die bisher in die Dritte Welt ausgelagerten Probleme ins Herz der alten Welt getragen. Der internationale Finanzsektor ist nach wie vor Schauplatz eines politisch unkontrollierten Neoliberalismus. Der Kapitalismus zeigt derzeit an vielen Orten der Welt ungeschminkt sein hässliches Gesicht. Die Zeit für durchgreifende Veränderungen ist gekommen.
Als Kritiker des Kapitalismus und der Wachstumsideologie, Vordenker einer politischen Ökologie und Atomgegner sowie als unorthodoxer Soziologe der Arbeitswelt hat André Gorz in gut zwanzig Büchern seine Ideen entfaltet. Als einer der Ersten forderte er ein "bedingungsloses" Grundeinkommen.
Vollständig wird das Bild dieses außergewöhnlichen Mannes allerdings erst, wenn man seine Biographie in den Blick nimmt, in der sich der drangsalierte österreichische "Halbjude" im Schweizer Exil zum frühen Weggefährten Jean-Paul Sartres entwickelte. Er beflügelte als stellvertretender Chefredakteur des "Nouvel Observateur" die Debatten der Pariser Intellektuellen, blieb unter ihnen aber gleichzeitig immer ein Außenseiter.
Das Buch stellt eine Gruppe von Menschen vor, die etwas anders machen als der Rest der Gesellschaft: Sie teilen ihr Geld, obwohl sie weder in derselben Stadt leben, noch durch familiäre Bande zusammengehalten werden. Mehrmals im Jahr kommen sie zusammen und regeln ihr finanzielles Auskommen der nächsten Monate. Dieses Modell heißt Finanzcoop.