Milieu

Radikale Milieus. Das soziale Umfeld terroristischer Gruppen. Hrsg. Peter Waldmann

Terrorismus ist eine Gewaltstrategie von Gruppen, die versuchen, mit Anschlägen aus dem Untergrund Angst zu verbreiten und Aufmerksamkeit zu erregen. Diese Gruppen sind jedoch nicht sozial isoliert, sondern stehen in einem sozialen Umfeld, dem 'radikalen Milieu', das mit ihnen sympathisiert und auf dessen Unterstützung sie angewiesen sind. Wie dieses Umfeld und seine Beziehung zu terroristischen Gruppen beschaffen ist und welche Wechselwirkungen bestehen, ist bislang wenig bekannt.

ISBN 978-3-593-39599-9     34,90 €  Portofrei     Bestellen

Unbeugsam hinter Gittern. Die Hungerstreiks der RAF nach dem Deutschen Herbst. Von Jan-Hendrik Schulz

Nach dem Deutschen Herbst (1977) sahen die Gefangenen der Roten Armee Fraktion in Hungerstreiks ihre vermeintlich letzte Waffe zur Verbesserung ihrer Situation in den bundesdeutschen Haftanstalten. Jan-Hendrik Schulz legt kenntnisreich dar, wie diese Kampagnen der Inhaftierten von einem internationalen Unterstützerumfeld begleitet wurden, zu dem auch die relativ erfolglosen Hungerstreiks der Action Directe in Frankreich gehörten. Basierend auf einem umfangreichen Quellenkorpus, bietet dieses Buch - eine Pionierarbeit der historischen Terrorismusforschung, die als erste geschichtswissenschaftliche Studie die späte Wirkungsgeschichte der RAF in den 1980er-Jahren untersucht - eine neue Sicht auf das Beziehungsgeflecht zwischen RAF-Gefangenen und ihrem "radikalen Milieu".

ISBN 978-3-593-50681-4     65,00 €  Portofrei     Bestellen

Stimmen gegen Armut. Weil soziale Ungleichheit und Ausgrenzung die Demokratie gefährden. Hrsg. Die Armutskonferenz

Ungleichheit führt zu einer tiefen sozialen Kluft in der Demokratie und gefährdet den sozialen Zusammenhalt. Ökonomische Unsicherheit schmälert das Vertrauen und behindert politische Mitbestimmung. "Mit meiner Stimme kann ich bei Wahlen die Zukunft mitbestimmen." - Dieser Aussage können 50 Prozent des stärksten ökonomischen Drittels der österreichischen Bevölkerung zustimmen, aber nur 28 Prozent des schwächsten. Vom ärmsten Drittel der Bevölkerung geht nur die Hälfte wählen, vom reichsten Drittel sind es 80 Prozent. Im Parlament sind daher zunehmend die Interessen der Reicheren vertreten. Die Gesetze werden deshalb auch für das oberste und bestenfalls für das mittlere Drittel gemacht, das untere Drittel wird übersehen.

ISBN 978-3-7526-9053-8     13,99 €  Portofrei     Bestellen

Der Leib der Mutter. Von Else Feldmann

Erstmals 1924 als Fortsetzungsroman in der Arbeiter Zeitung in Wien, 1931 dann in Buchform - erschienen. Einer trüben Zeit verhaftet, im Ton des Erzählens am Leben de "kleinen Leute" orientiert, schildert die Autorin, wie sie sich durchfristen, wie sie scheitern an der Bitterkeit dieser Jahre, die ahnen lassen, daß es noch schlimmer kommen wird. In einer Zeit, in der soziale Not und Rassismus wieder ungeahnte Formen annehmen, kann der Roman von Else Feldmann als sensible Zeit- und Milieustudie, die auch heute - wieder - Gültigkeit hat, gelesen werden.

ISBN 978-3-900399-75-7     20,00 €  Portofrei     Bestellen

Martha und Antonia. Von Else Feldmann

Die Autorin zeichnet ein authentisches Bild vom leben der einfachen Leute im Wiener Vorstadtmilieu zur zeit der so genannten „Belle Èpoque“, Menschen, deren Alltag geprägt ist von Geldsorgen, Hungersnot und Krankheit. Diese Milieu bildet den Hintergrund für die Charakterstudie an den beiden Schwestern Martha und Antonia.
Eindringlich, klar und psychologisch glaubwürdig werden die Konflikte geschildert, die entstehen, als Martha durch ihe Arbeit als Prostituierte ihre Familie unterstützt.
„Martha und Antonia“ ist der dritte und letzte Roman von Else Feldmann. Er war nie in Buchform erschienen, sondern wurde als Fortsetzungsroman in der Wiener „Arbeiter-Zeitung“ ab November 1933 abgedruckt.

ISBN 978-3-85286-035-1     20,00 €  Portofrei     Bestellen

Streulicht. Von Deniz Ohde

Industrieschnee markiert die Grenzen des Orts, eine feine Säure liegt in der Luft, und hinter der Werksbrücke rauschen die Fertigungshallen, wo der Vater tagein, tagaus Aluminiumbleche beizt. Hier ist die Ich-Erzählerin aufgewachsen, hierher kommt sie zurück, als ihre Kindheitsfreunde heiraten. Und während sie die alten Wege geht, erinnert sie sich: an den Vater und den erblindeten Großvater, die kaum sprachen, die keine Veränderungen wollten und nichts wegwerfen konnten, bis der Hausrat aus allen Schränken quoll. An die Mutter, deren Freiheitsdrang in der Enge einer westdeutschen Arbeiterwohnung erstickte, ehe sie in einem kurzen Aufbegehren die Koffer packte und die Tochter beim trinkenden Vater ließ. An den frühen Schulabbruch und die Anstrengung, im zweiten Anlauf Versäumtes nachzuholen, an die Scham und die Angst – zuerst davor, nicht zu bestehen, dann davor, als Aufsteigerin auf ihren Platz zurückverwiesen zu werden.

ISBN 978-3-518-42963-1     22,00 €  Portofrei     Bestellen

Alles muss ganz anders werden. Erzählungen 1975-79. Von Jörg Fauser

Der erste Band mit Kurzgeschichten, mit der fast schon zum Klassiker avancierten Geschichte "Alles wird gut", in der Johnny Tristano sich den Ratschlag gibt: "Wenn du dich stützen musst, stütze dich an Mauern, nicht an Menschen!" Einmal mehr kann man bei Fauser lesend lernen, was es heißt, tief zu fallen, aber niemals unterzugehen und neben Witz und Melancholie auch die Lust auf das Leben und ein Bier zu bewahren.

ISBN 978-3-257-07092-7     24,00 €  Portofrei     Bestellen

Hass. Macht. Gewalt. Ein Ex-Nazi und Rotlicht-Rocker packt aus. Von Philip Schlaffer

Rechtsextremismus, Rockerclub und Rotlichtmilieu: Das sind die Stationen im früheren Leben von Philip Schlaffer. Erschütternd und aufklärend berichtet er aus seinem vergangenen Leben im Zeichen von rechter Gewalt, Hass und Kriminalität. Es ist der hochbrisante Insider-Bericht eines Aussteigers, der nichts beschönigt und so eindrucksvoll vor den Gefahren des Rechtsextremismus warnt.

Anfang der neunziger Jahre in der norddeutschen Provinz: Philip Schlaffer, geboren 1978, fühlt sich nirgendwo zugehörig, findet weder zu Hause noch in der Schule Halt. Die gewalttätige Neonazi-Szene gibt ihm das Gefühl, endlich irgendwo dazuzugehören - der Beginn einer schnellen Radikalisierung im Zeichen von Ausländerhass, Nationalismus und blinder Verehrung des "Dritten Reichs". Später gründet Schlaffer die rechtsradikale "Kameradschaft Werwölfe Wismar" und vertreibt Rechtsrock im Internet.

ISBN 978-3-426-27825-3     18,00 €  Portofrei     Bestellen

Ein Mann seiner Klasse. Von Christian Baron

"Mochte mein Vater auch manchmal unser letztes Geld in irgendeiner Spelunke versoffen, mochte er auch mehrmals meine Mutter blutig geprügelt haben: Ich wollte immer, dass er bleibt. Aber anders."

Kaiserslautern in den neunziger Jahren: Christian Baron erzählt die Geschichte seiner Kindheit, seines prügelnden Vaters und seiner depressiven Mutter. Er beschreibt, was es bedeutet, in diesem reichen Land in Armut aufzuwachsen. Wie es sich anfühlt, als kleiner Junge männliche Gewalt zu erfahren. Was es heißt, als Jugendlicher zum Klassenflüchtling zu werden. Was von all den Erinnerungen bleibt. Und wie es ihm gelang, seinen eigenen Weg zu finden.

Rezension von Manfred Kunz

ISBN 978-3-546-10000-7     20,00 €  Portofrei     Bestellen

ARMUTSSAFARI. Von der Wut der abgehängten Unterschicht. Von Darren McGarvey

Wissen wir wirklich, was Armut bedeutet? Darren McGarvey, aufgewachsen in einem Glasgower Problemviertel, weiß es. Lange Zeit stand er selbst auf der anderen Seite eines Grabens, der unsere Gesellschaft immer tiefer spaltet. Er kennt die alltägliche Gewalt, die ständige Furcht und das Gefühl, nicht gehört zu werden. Die Apathie, die aus der Perspektivlosigkeit entsteht. McGarvey nimmt uns mit auf eine sehr persönliche Reise in diese Welt. Nicht um sie aus sicherer Distanz zu betrachten, sondern um sie von innen heraus zu verstehen. Und um endlich die richtigen Konsequenzen zu ziehen.

ISBN 978-3-630-87612-2     15,00 €  Portofrei     Bestellen

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