I:Rez (Thema)


Elektrische Fische. Von Susan Kreller   Carlsen   ISBN 978-3-551-58404-5

In dem Buch „Elektrische Fische“ von Susan Kreller geht es um den Umzug von Emma und ihrer Familie aus Irland nach Deutschland. Seit ihre Eltern getrennt sind, besteht ihre Familie „nur noch“ aus Aoife, ihrer kleinen Schwester, Dara, ihrem älteren Bruder, ihrer Mutter und natürlich Emma. 

Da Emmas Mutter nach der Trennung knapp bei Kasse war, erhoffte sie sich einen bessern Job und ein besseres Leben in Deutschland. So beschloss sie, gegen den Willen ihrer Kinder nach Deutschland in ein kleines Dorf namens Velgow zu ziehen. Dort wird die Familie zunächst bei den deutschen Großeltern wohnen.

 

Doch Emma kann sich in dem neuen Land nicht wohlfühlen, sie vermisst das irische Meer und ihre irischen Großeltern.


Wie ein Fisch im Baum. Von Lynda Mullaly Hunt   cbt   ISBN 978-3-570-31242-1

In dem Buch geht es um Ally Nickerson. Sie geht in die 6. Klasse, kann jedoch immer noch nicht lesen. Lange versucht sie, dies zu verheimlichen. Wenn sie aufgefordert wird, etwas zu schreiben, stellt sie sich stur und bringt so ihre Lehrer auf die Palme. Solche Auseinandersetzungen enden meistens damit, dass sie in das Büro der Direktorin Mrs Silver muss und diese Allys Mutter kontaktiert. Doch auch das ändert nichts an ihrem Verhalten. So sehen die meisten Lehrer keine Hoffnung in Ally. Die Klasse hänselt Ally und ist oft genervt von ihrem Verhalten, weshalb sie keine Freunde hat. Doch die Klasse bekommt einen neuen Lehrer Mr. Daniels.


Das schönste und größte Bildwörterbuch der Farben. Von Tom Schamp   Gerstenberg Verlag  ISBN 978-3-8369-6033-5

Aus der Feder des belgischen Künstlers stammt dieses unfassbar füllige, großformatige Buch. Es ist Bilderbuch, Farbenbuch, Wimmelbuch, Vorlesebuch, Sachbuch – von allem nicht nur etwas, sondern reichlich! Man sollte es mit Zeit und Muße aufschlagen und den Blick einfach schweifen lassen, dann entfaltet sich sehr bald der Sog dieses Wunderwerks und man kann es kaum aus der Hand legen.

Jim ist mies drauf. Bilderbuch über Gefühle und schlechte Laune für Kinder ab 4 Jahre. Von Suzanne und Max Lang.   Loewe Verlag   ISBN 978-3-7432-0669-4

Schon das Cover zeigt sehr deutlich, wie mies Jim - der Schimpanse - drauf ist. Mies, mieser, am miesesten. Er will es nur nicht so recht wahrhaben. Es ist so ein Tag, an dem einfach alles verkehrt ist: die Sonne scheint zu hell und der Himmel strahlt so furchtbar blau. Außerdem sind die Bananen zu süß! Da stimmt doch was nicht. Nick von nebenan vermutet „Vielleicht hast du schlechte Laune?“ Aber Jim verneint. Nick erzählt trotzdem dem Marabu von Jims Verfassung, doch als der ihn darauf anspricht, streitet er es wieder ab. „Aber sieh nur, wie krumm du dastehst“, bemerkt der Marabu. Daraufhin lockert Jim Arme und Beine. Der Lemur sieht, dass er die Augenbrauen zusammenkneift, Jim zieht sie nach oben. Er versucht zu lächeln, um glücklich auszusehen, aber alles nützt nichts. Als alle Tiere mit den wunderlichsten Vorschlägen kommen, die seine Stimmung aufbessern sollen, hat er tatsächlich zu nichts von all dem Lust.


History 2050. Von Thomas Harding   Jacoby & Stuart   ISBN 978-3-96428-057-2

Bei einer Recherche im Berliner Landesarchiv findet Thomas Harding 9 Hefte mit handschriftlichen Notizen auf Englisch. Diese Notizen beschreiben einen Zeitraum von 2020 bis 2050 und in den Heften befinden sich außerdem abgestempelte Postkarten, Kopien von Briefen und andere historische Dokumente aus diesem Zeitraum. Nach genauerer Untersuchung gelangt er zu der Erkenntnis, dass es sich bei diesen Unterlagen eindeutig um Originale handelt. Aber wie sollen diese aus der Zukunft in unsere Gegenwart gelangt sein?

Um diesem zeithistorischen Dokument eine breite Öffentlichkeit zu ermöglichen, beschließt der Autor, sie in diesem Buch abzudrucken. Es handelt sich dabei um Aufzeichnungen von Interviews, die eine gewisse Billy mit Ihrer Großma Nancy geführt hat, um auf diese Art eine individuelle Geschichtsschreibung durchzuführen, die verdeutlicht, wie die Menschen gelebt haben, wie ihr Alltag aussah. Was aßen sie, was trugen sie, wen liebten sie, was veranlasste sie, jeden Morgen aufzustehen. Billy selbst ist knapp 15 Jahre alt, sie wurde 2035 geboren und lebt in London (gemeinsam mit 25 000 anderen Menschen) in einem City Tower.


Freddie und die Bändigung des Bösen. Von Anke Stelling   cbj Verlag   ISBN 978-3-570-17729-7

Freddie und Mattis sind Freunde seit der Kita – also quasi solange sie denken können. Wobei man sich manchmal schon fragen kann, ob sie das (inzwischen fast 12 Jahre alt) wirklich können.Vor allem Mattis hat oft die abstrusesten Ideen, die ihn regelmäßig in Schwierigkeiten bringen und Freddie, der nicht so gut im „Nein-Sagen“ ist, leider auch. Außerdem empfindet er Verantwortung für seinen Freund und versucht so gut es geht auf Mattis aufzupassen und das Schlimmste zu verhindern.

EN von Britta Kiersch und Elena
Weltverbessern für Anfänger. Von Stepha Quitterer   Gerstenberg Verlag   ISBN 978-3-8369-6024-3

Rezension von Britta Kiersch

Rezension von Elena

An Minnas Schule wird ein Wettbewerb „Weltverbessern für Anfänger“ ausgeschrieben und der Preis für jene Klasse, die sich hierbei am meisten hervortut, ist eine Klassenreise nach Tallin. Da würde Minna schon sehr gern hin, aber ihr fehlt die zündende Idee zur Verbesserung der Welt. Dann kommt allerdings ihre Großmutter in ein Pflegeheim und als Minna erlebt, wie es in so einem Heim zugeht, weiß sie, dass hier erhöhter Verbesserungsbedarf besteht.

Mit ihrem besten Freund Basti beginnt sie ihr Altenheimprojekt und sie lassen sich auch von einem Hausdrachen namens Warwara - die Stationsleiterin - nicht entmutigen. Aber die echte Herausforderung sind nicht unbedingt die alten Leute in dem Heim oder die Warwara, sondern die Mitschüler, die sich anfangs ganz und gar nicht mit ins Boot holen lassen wollen, weil sie sich ja alle irgendwie nicht so richtig grün sind.


Nach vorn, nach Süden. Von Sarah Jäger   Rowohlt Verlag   ISBN 978-3-499-00239-7

Ausgangs- und auch Endpunkt dieses Romans ist der Hinterhof eines Penny-Marktes. Hier verbringen die Aushilfen ihre Pausen, hängen zusammen rum, auch wenn sie keine Aushilfen mehr sind. Hier bekommt man seinen Namen und es kann sein, dass der richtig bescheuert ist, so wie z. B. „Entenarsch“! Die Ich-Erzählerin ist es, die von Jo diesen fiesen - und nebenbei bemerkt völlig aus der Luft gegriffenen – Namen bekommt. Als sie dann die Gelegenheit sieht, sich dafür zu rächen, ergreift sie diese beim Schopfe. Dass Marie sich deshalb von Jo trennt und der daraufhin alles hinschmeißt und abhaut, konnte sie ja nicht ahnen.


Helsin Apelsin und der Spinne. Von Stefanie Höfler  Beltz Verlag ISBN 978-3-407-75554-4

Nachdem Stefanie Höfler 2019 doppelt für den Jugendliteraturpreis nominiert war, aber leider weder den Preis der Jugendjury noch den in der Sparte Jugendbuch der Kritikerjury bekam, hat sie sich mit ihrem neuen Buch einem jüngeren Publikum zugewendet. Mit ihrer Hauptfigur Helsin, die man bereits auf dem Cover - wunderbar von Anke Kuhl in verschiedenen Gemütsverfassungen eingefangen – bewundern kann, beschreibt sie ein Mädchen aus dem echten Leben. Helsin ist cholerisch und alle in ihrer Umgebung haben mit der Zeit gelernt sich darauf einzustellen, dass sie manchmal einen „Spinner“ hat. Der neue Mitschüler Louis kann das nicht wissen und als er Helsin zum ersten Mal begegnet und sich über ihren Namen lustig macht, gibt sie ihm eins auf die Nase. Wie aus den beiden dann unter größten Schwierigkeiten am Ende doch Freunde werden, erzählt Stefanie Höfler mit höchstem Spaßfaktor.


Seepferdchen sind ausverkauft. Von Constanze Spengler  Moritz Verlag ISBN 978-3-89565-391-9

„Wenn du ein Haustier hättest“, sagt Papa langsam, „würdest du dann ganz leise mit ihm spielen und mich nicht stören, bis ich mit der Arbeit fertig bin?“

Nachdem heutzutage immer mehr Menschen einen Teil ihrer Arbeit zu Hause erledigen, gibt es unter ihnen sicher viele, die sich in Mikas Vater wiedererkennen können. Der kleine Mika hat ja eigentlich nur ein paar Mal gefragt, wie lange sein Vater noch mit seiner Arbeit beschäftigt sein wird, denn er hatte ihm ja versprochen, an diesem Tag mit ihm zum Badesee zu fahren. Und ein Haustier hatte er ihm bisher nie erlaubt. Doch jetzt hofft er, dass Mika ihn dann in Ruhe weiter arbeiten lässt und Mika darf mit Papas Portemonnaie zum Zooladen gleich um die Ecke gehen, um ein Haustier zu kaufen. Dort entscheidet er sich für eine Wüstenrennmaus. „Natürlich darf das Kind eine Maus haben!“, ruft sein Vater ins Telefon, als der skeptische Mann aus dem Zooladen bei ihm anruft.

Der Käfig wird im Wohnzimmer aufgestellt und weil es der Maus so viel Spaß macht, baut Mika den ganzen Nachmittag lang viele Tunnel und Verstecke für sie. Aber am nächsten Morgen ist sie unauffindbar. Mika soll im Zooladen fragen, wie er die Maus wiederfinden kann. Dort haben sie Hundewelpen bekommen und mit ihrer feinen Nase können Hunde alles aufspüren. Also kauft Mika einen Hund und der findet die Maus ganz schnell. Danach spielen sie den ganzen Nachmittag wunderbar zu dritt. In der Nacht macht der Hund eine Pfütze ins Bad, er hat offensichtlich Mikas Kloerklärungen nicht verstanden. „Er ist ja auch noch fast ein Baby.“ Aber Mika hat eine gute Idee: Aus dem Zooladen holt er einen Seehund, der ist schon groß und kann im Badezimmer wohnen und aufpassen, dass alle richtig aufs Klo gehen.

So vergehen die Tage und Mika versammelt immer mehr Tiere in der Wohnung, mit denen er sehr viel Spaß hat, während sein Vater in aller Ruhe seiner Arbeit nachgehen kann. Am Sonntag - als Mikas Vater um halb elf endlich aufgestanden ist – verkündet er: „Ich hab die ganze Nacht gearbeitet, aber jetzt bin ich fertig. Heute können wir endlich zum Badesee fahren.“ „Aber nur, wenn die Tiere auch mitdürfen!“, antwortet Mika. „Welche Tiere?“, fragt Papa. Dann sieht er sich in der Küche um …

Zwei Besonderheiten sind mir an diesem farbenfrohen Bilderbuch besonders aufgefallen: Es gibt keine Mutter in der Geschichte - Vater und Sohn kommen gut zu zweit klar - und dieses beeindruckende Vertrauen, dass der Vater in seinen Sohn hat. Mikas Vater ist wohl das, was man unter tiefenentspannt verbuchen kann. Er braucht seine Ruhe für die Arbeit und ist deshalb bereit für Kompromisse. Mika nutzt den Spielraum, der ihm gewährt wird und findet eigenständig (das wird ja auch von ihm erwartet) Lösungen für auftretende Schwierigkeiten. Dass der Weg von einem Haustier zu einer unorthodoxen Herde so kurz ist, hat sein Vater wahrscheinlich nicht gedacht, aber er ist flexibel und außerdem tierlieb…

Für ihre beiden großartigen Bücher über den Hirschkäfer-Grill hat Constanze Spengler bereits meine ganze Hochachtung und auch für dieses Buch hat sie treffend und dem Text entsprechend sehr humorvoll Illustriert.

Sarah Jäger hat ein ausgezeichnetes Buch geschrieben. Und zitieren möchte ich den letzten Satz, der so großartig zusammenfasst, um was es der Autorin geht: „Man muss doch mal weit gucken … das braucht man doch mal.“

Britta Kiersch

Seepferdchen sind ausverkauft. Von Constanze Spengler