Eine bemerkenswerte Erstveröffentlichung: der große Chronist über seine Filmleidenschaft.
Erstmals vollständig gedruckt: Victor Klemperers Tagebuchnotizen über seine Kinobesuche zu Beginn der Tonfilm-Ära. Von Anfang an erlebt der Cineast mit, wie die technische Neuerung 1929 in Deutschland Einzug hält. Nicht selten geht er mehrmals pro Woche ins Kino. Zunächst kritisch, lässt er sich schon bald von den neuen Möglichkeiten mitreißen. Von den Nationalsozialisten aber wird das Medium immer weiter vereinnahmt, Klemperer schließlich durch das Kinoverbot für »Nichtarier« 1938 ganz aus den Lichtspielhäusern verbannt. Doch nicht einmal das kann ihn fernhalten. Das leidenschaftliche Bekenntnis eines Kinomanen, der uns den Tonfilm als Spiegel deutscher Geschichte mit allen Licht- und Schattenseiten vorführt.
Neu 2020-2.HJ (Thema)
Das Meisterhaus Kandinsky / Klee ist eine Ikone der Architekturgeschichte. Es ist Teil des Ensembles der Meisterhäuser, die Gropius 1925/26 unweit des Bauhaus-Gebäudes für die an der Schule lehrenden Meister errichten ließ. Die reiche farbige Innengestaltung ist Ausdruck des Gestaltungswillens der Bewohner, zwei der bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts: Wassily Kandinsky und Paul Klee. Das Meisterhaus hat eine bewegte Nutzungsgeschichte hinter sich. Letzte Station war Ende der 1990er Jahre eine Restaurierung, die dem Haus ihr ursprüngliches Erscheinungsbild zurückgab. Nach knapp zwanzig Jahren intensiver Nutzung als Ort für Ausstellungen stand eine Generalüberholung an.
Der Roxy-Palast in Berlin-Friedenau, von 1927 bis 1929 als Geschäftshaus mit integriertem Großkino errichtet und jüngst denkmalgerecht saniert, ist das Hauptwerk von Martin Punitzer. Der 1939 ins chilenische Exil getriebene und danach weitgehend vergessene Berliner Architekt hat jedoch ein weit größeres und zu Unrecht kaum beachtetes Oeuvre hinterlassen. Unter Einbeziehung von Material, Farbe und Licht entwickelte er eine ganz eigene Form moderner Architektur und fügte den vielschichtigen Strömungen der 1920er Jahre damit eine bemerkenswerte Facette hinzu. Mit diesem Buch erfahren sowohl der Architekt als auch seine Arbeiten die längst überfällige umfassende Darstellung und Würdigung.
Im Seniorenheim bekommen alte Menschen üblicherweise sämtliche Aufgaben abgenommen. Weil sie sich dadurch nutzlos fühlen, bauen sie körperlich und geistig schnell ab. Das ist in den Hausgemeinschaften von Kaspar Pfister anders. Der schlagende Beweis: Seine Einrichtungen sind bundesweit die einzigen, in denen sich die Pflegestufe der Bewohner verbessert - und nicht verschlechtert. Pfister beschreibt, was in unserem aktuellen Pflegesystem alles schief läuft und welche Steine ihm die Bürokratie in den Weg legt, wenn er etwas besser machen will. Er skizziert, welche effektiven Rahmenbedingungen die Politik setzen könnte und zeigt vor allem, dass es auch anders - und besser - geht.
Spolien sind gezielt und daher in der Regel sichtbar wiederverwendete Bauteile. Im weiten Feld der Wiederverwendung in der Architektur besetzen sie jenen Sektor, der mit besonderen Gestaltungs- und Bedeutungsabsichten verbunden ist. Durch ihre meist wahrnehmbare Differenz zum übrigen Bau regen sie dazu an, diesen mit weiteren Bedeutungen anzureichern. Mit der Rückkehr von Ornament und Geschichte in die zeitgenössische Architektur hat auch die Spolienverwendung wieder zugenommen. Wurden Spolien bisher entweder für die spätantike und mittelalterliche Architektur oder - sehr viel seltener - für die Architektur der Moderne untersucht, setzt dieser Band erstmals Phänomene der Spolienverwendung über die Epochen hinweg miteinander in Beziehung. Neben kulturwissenschaftlichen Aspekten wird auch die Rolle von Spolien im Entwurfsprozess beleuchtet.
Das neue kulturelle Zentrum in der Mitte Berlins.
Inspiriert von seinen Namensgebern Alexander und Wilhelm von Humboldt und deren Freude daran, die Welt mit offenen Augen zu erkunden und sie als ein verflochtenes System von Natur und Kultur zu verstehen, entsteht mit dem Humboldt Forum ein neuer Ort des Erlebens, des Lernens und der Begegnung. In den Präsentationen der verschiedenen Akteure des Humboldt Forums werden in der Mitte Berlins eine Vielfalt an Themen aus Wissenschaft und Kunst, Natur und Kultur, Geschichte und Gesellschaft sowie verschiedenen Perspektiven von gestern und heute, nah und fern zusammenfinden. Die Publikation erläutert und beschreibt mit Fotografien, Zeichnungen und Plänen Entstehung und Programm dieser neuen Kulturinstitution. Es enthält zahlreiche Beiträge der entscheidenden Beteiligten.
Aktuell die Corona-Pandemie, davor die Klimakatastrophe und die Migrationskrise - die öffentliche Diskussion polarisiert sich, sie wird schriller und der Umgangston wird rauer, ja oftmals sogar unerträglich. Auf der Strecke bleibt nicht die Streitlust, wohl aber die Streitkunst und auch der gesellschaftliche Diskurs. Aber sie sind es, die in der Tradition der Aufklärung die Suche nach tragfähigen Kompromissen und Lösungen für gesellschaftliche Probleme erst ermöglichen. Im vorliegenden Band beschreiben Expertinnen und Experten am Beispiel verschiedener Themenfelder, ob und inwieweit die Aufmerksamkeitsökonomie, welche durch die Digitalisierung noch wirkmächtiger geworden ist, ein regelrechtes Diskursversagen ausgelöst hat. Welche Schäden entstehen dadurch dem Gemeinwesen und der Demokratie? Und was müssen wir tun, um zivilgesellschaftliche Streitkultur zurückzugewinnen und damit das Ringen um Problemlösungen wieder zu ermöglichen?
In Krisenzeiten werden außerordentliche Maßnahmen angeordnet. Der Staat funktioniert und lotst uns durch - überall in Europa rückt die Gesellschaft zusammen, Solidarität ist das Gebot der Stunde, aber die EU scheint handlungsunfähig, die Schäden in Gesellschaft und Wirtschaft sind enorm. Die Frage ist: Was kommt danach? Wird es ein "back to normal" geben, zum Binnenmarkt, zu offenen Grenzen?
Am 16. August 1945, gerade einmal drei Monate und acht Tage nach dem endgültigen Zusammenbruch Nazideutschlands, nahm der Aufbau Verlag seine Arbeit auf. Schnell wurde er zum größten belletristischen Verlag der DDR. Konstantin Ulmer schildert, exzellent recherchiert und anschaulich erzählt, wie der Verlag Gründung und Zusammenbruch eines Staates erlebt, sich grundlegend neu erfindet und die Entwicklungen der Wendejahre aktiv mitgestaltet.
Monster mögen Marmelade - aber auch allerhand Abscheulichkeiten, wie Stinkesocken, Schweinefett und durchgesessne Fernsehsessel. Selbst vor Madenmett machen sie nicht halt. Monster sind also durch nichts zu erschrecken? Weit gefehlt!Denn auch ihr Magen reagiert sensibel, bei einer Sache wird selbst ihnen übel: Kinder essen?! Pfui, wie ekelig!Kinder haben also von den Monstern unter ihrem Bett rein gar nichts zu befürchten. Im Gegenteil: Wer fürsorglich gegenüber den monstermäßigen Mitbewohnern sein will, sollte ihnen einfach ein bisschen was zu futtern bieten - eine alte Socke wird sich doch sicher finden lassen?
