Gerhart Hauptmann lässt einen Chronisten die Arme-Leute-Thematik aus den Webern in Romanform weitererzählen. Der Wanderprediger Quint zieht in der Nachfolge Jesu durchs heimatliche Schlesien. „Daß Quint seine ersten und glühendsten Anhänger bei den Ärmsten findet, ist ein Indiz für das gesellschaftskritische Potential des Romans.“ Quint ist fest überzeugt, er sei sozusagen eine Reinkarnation Jesu.
Roman (Thema)
"Großartig, von hypnotischer Qualität." The New York Times
In "Kindheit" erzählt Tove Ditlevsen vom Aufwachsen im Kopenhagen der 1920er Jahre in einfachen Verhältnissen. Tove passt dort nicht hinein, ihre Kindheit scheint wie für ein anderes Mädchen gemacht. Die Mutter ist unnahbar, der Vater verliert seine Arbeit als Heizer. Sonntags muss Tove für die Familie Gebäck holen gehen, so viel, wie in ihre Tasche hineinpasst, und das ist alles, was es zu essen gibt. Zusammen mit ihrer Freundin, der wilden, rothaarigen Ruth, entdeckt Tove die Stadt. Sie zeigt ihr, wo die Prostituierten stehen, und geht mit ihr stehlen. Aber eigentlich interessiert sich Tove für die Welt der Bücher und hat den brennenden Wunsch, Schriftstellerin zu werden - und dafür ist sie bereit, das Leben, wie es für sie vorgezeichnet scheint, hinter sich zu lassen.
"Von atemberaubender Intensität und Schönheit. Aus dem Staub ihres Lebens leuchtet dieses Werk." Elke Heidenreich, Spiegel Online
Ein Mädchen kann nicht Dichter werden, hatte der Vater zu Tove gesagt. In "Jugend" zeichnet Tove Ditlevsen das Porträt einer jungen Frau, die ihren eigenen Weg geht - kraftvoll, wild, lebendig erzählt. Im Kopenhagen der 1930er stürzt sich Tove voller Energie ins Leben. Mit 14 Jahren verlässt sie die Schule, beginnt ohne weitere Ausbildung eine Reihe von kleinen Jobs anzunehmen, arbeitet als Dienstmädchen und Bürogehilfin, sie schlägt sich durch. Sie lernt Herrn Krogh, einen älteren wunderlichen Antiquar kennen, der ihr immer wieder Bücher leiht.
„Von atemberaubender Intensität und Schönheit. Aus dem Staub ihres Lebens leuchtet dieses Werk.“ Elke Heidenreich, Spiegel Online
In „Abhängigkeit“ schreibt Tove Ditlevsen offen und absolut gegenwärtig über ihr Leben als Frau, Schriftstellerin und Mutter, über Liebe, Freundschaft und die Verlockungen der Sucht. Die Geschichte einer Befreiung, und das eindringliche Porträt einer Frau – verletzlich, souverän, eigenständig.
Ein unterhaltsamer Roman über den Philosophen Immanuel Kant und die Abgründe der Aufklärung. Als der ehemalige Soldat Martin Lampe in den Dienst des jungen Philosophen Immanuel Kant tritt, beginnt ein Kampf zwischen Herr und Knecht. Lampe entwickelt eine eigenwillige Form des subtilen Widerstands: Nach außen gibt er den Trottel, doch in Wirklichkeit versucht er mit hinterhältigen Mitteln den Meisterphilosophen vorzuführen und treibt ihn allmählich in den Wahn. Schon bald werden der Diener Lampe und sein Herr zu einem skurrilen, stadtbekannten Paar. Doch auch Kants guter Freund Ehregott Wasianski, der später als erster Biograph Kants berühmt werden wird, hat seine Pläne. Diese zielen vor allem darauf ab, die Gefahr einer Verheiratung Kants abzuwehren, denn dies würde das Ende der genialischen Arbeit Kants bedeuten.
Der einzige vollendete Roman einer der großen deutsch-jüdischen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts
Eine jüdische Schriftstellerin aus der Bukowina und ein kommunistischer Theaterregisseur aus China: Im Moskauer Exil der 1930er Jahre lernen sie sich kennen und lieben. Aber nur drei Monate sind sie zusammen, dann verschwindet er spurlos, und die Zurückgebliebene macht sich auf die Suche. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs führt sie die Spur ins vom Bürgerkrieg zerrüttete China. In einer Hütte begegnen sich die beiden nach elf Jahren wieder und verbringen die Nacht miteinander. Doch was wiegt schwerer, das persönliche Glück oder die gesellschaftliche Aufgabe, der sie sich verschrieben haben?
Anders als Harry findet Ruth Schönwald nicht, dass jedes Gefühl artikuliert, jedes Problem thematisiert werden muss. Sie hätte Karriere machen können, verzichtete aber wegen der Kinder und zugunsten von Harry. Was sie an jenem Abend auf einem Ball ineinander gesehen haben, ist in den kommenden Jahrzehnten nicht immer beiden klar. Inzwischen sind ihre drei Kinder Chris, Karolin und Benni erwachsen. Als Karolin einen queeren Buchladen eröffnet, kommen alle in Berlin zusammen, selbst Chris, der Professor in New York ist und damit das, was Ruth sich immer erträumte. Dort bricht der alte Konflikt endgültig auf.
»Eine notwendige Neuausgabe.« Neues Deutschland.
Berlin 1914-1924: Der Fuhrbetrieb des Droschkenkutschers Gustav Hackendahl kann neben der Automobilkonkurrenz nicht bestehen. Da setzt er trotzig einen Traum in die Tat um, eine letzte Reise mit der Droschke - von Berlin nach Paris. Diese Neuausgabe präsentiert die Geschichte des eisernen Gustav erstmals in einer Textfassung, die gänzlich frei von politisch motivierten Eingriffen ist. Denn der Roman wurde zunächst durch die Nazis und dann in der DDR gezielt manipuliert.
»Eine Suche, in der sich Thriller und Requiem vereinen.« Le Point
Im Januar 2003 fand Anne Berests Mutter unter den Neujahrswünschen eine verstörende Postkarte mit nichts als den Namen ihrer vier Angehörigen, die in Auschwitz ermordet wurden; ohne Absender, ohne Unterschrift. Anne fragt nach und die Mutter erzählt ihr die tragische Geschichte der Familie Rabinowicz. Aber erst als ihre kleine Tochter in der Schule Antisemitismus erfährt, beschließt Anne, der Sache wirklich auf den Grund zu gehen. Mithilfe eines Privatdetektivs und eines Kriminologen recherchiert sie in alle erdenklichen Richtungen. Das Ergebnis ist dieser Ausnahmeroman. Er zeichnet nicht nur den ungewöhnlichen Weg der Familie nach, sondern fragt auch, ob es gelingen kann, in unserer Zeit als Jüdin ein »ganz normales« Leben zu führen.
»Koeppens Werk besteht, wie das von allen Schriftstellern, aus Büchern von sehr unterschiedlicher Bedeutung. Ich schätze besonders den frühen Roman Eine unglückliche Liebe, den Roman Der Tod in Rom und das Fragment Jugend. Für das allerwichtigste Buch von Koeppen halte ich den herrlichen Roman Tauben im Gras, veröffentlicht 1951 und nach wie vor viel zu wenig bekannt. Wer diesen Roman nicht gelesen hat, der solle nicht glauben, er kenne die deutsche Literatur nach 1945.« Marcel Reich-Ranicki
