Michael Meyen erzählt in diesem Buch drei Geschichten: die Geschichte der Journalistenausbildung in der DDR, die Geschichte der Kommunikationswissenschaft in der westlichen Welt und seine eigene Geschichte, die eng mit den ersten beiden Geschichten zusammenhängt. Der Autor ist 1988 nach Leipzig gekommen, um Parteijournalist zu werden, und hat erlebt, wie erst der Staat verschwand, in dem er aufgewachsen ist, dann die Sektion Journalistik und schließlich auch jede Erinnerung an die Menschen, die dort gelehrt haben.
Geschichte (Thema)
20 Jahre nach den NATO-Luftangriffen auf Serbien im Rahmen des Kosovokrieges eröffnet Elisa Satjukow den Blick auf die »andere Seite« dieser Intervention. Anhand bisher unerschlossener Dokumente fragt sie nach den Erfahrungen, Emotionen und Erinnerungen der serbischen Gesellschaft unter den Bedingungen von Bomben und Ausnahmezustand im Frühjahr 1999. Dabei zeigt sie, dass die NATO-Intervention nicht nur eine Schlüsselerfahrung der Milosevic-Ära darstellt:
Die Welt im Ungleichgewicht: wie die Finanzkrise 1931 Hitlers Aufstieg ermöglichte.
Während der Weltfinanzkrise von 2008 ist wohl kein Ereignis der Wirtschaftsgeschichte so oft in Erinnerung gerufen worden wie der Börsencrash von 1929 und die deutsche Finanzkrise von 1931. Sie waren Ausgangspunkt einer politischen Entwicklung, die zum Zusammenbruch der Weimarer Republik und zum Aufstieg Hitlers führte und im 2. Weltkrieg mündete. Doch was geschah damals wirklich? Das schildert Tobias Straumann, Wirtschaftshistoriker an der Universität Zürich, in seinem Buch.
Für Tobias Straumann bildet die deutsche Finanzkrise von 1931 nicht nur eine wirtschaftshistorische Zäsur. Sie läutet auch das Ende der Weimarer Republik ein. Die deutsche Regierung erklärte das Reich für zahlungsunfähig, woraufhin das Bankensystem zusammenbrach. Weltweit brach eine Panik aus, die das globale Finanzsystem in seinen Grundfesten erschütterte und die Weltwirtschaft in eine tiefe Depression riss. Infolgedessen erstarkten die politisch extremistischen Kräfte rasant.
Kurz nach seiner Befreiung aus dem Konzentrationslager Buchenwald im April 1945 begann Mordechai Strigler, seine Erfahrungen in den Lagern des besetzten Polens literarisch zu verarbeiten. Schonungslos wie kaum ein anderer Überlebender beschreibt er die Lagerorganisation und das Lagerleben sowie den Umgang der jüdischen Gefangenen untereinander.
Um 1900 war "Jugoslawien" nur der Traum einiger südslawischer Intellektueller. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er im Dezember 1918 Wirklichkeit. Hundert Jahre später ist der Traum zu einem Trauma geworden. Dazwischen liegen zwei Weltkriege, zwei ganz unterschiedliche jugoslawische Staaten sowie eine Geschichte von Fortschritt und Verfall, von Extremen und Exzessen, von Utopie und Untergang.
Josip Broz Tito war der ewige Partisan – ein typisches Geschöpf des Zeitalters der Extreme, welches er persönlich erlebt, erlitten und gestaltet hat. Bei seinem Tod galt er als ein international anerkannter Staatsmann. Heute halten ihn viele für einen brutalen Diktator. Doch was war er wirklich? Marie-Janine Calic lässt die historische Person hinter den Legenden sichtbar werden und erzählt die Geschichte eines abenteuerlichen Lebens, in dem sich Aufstieg und Fall Jugoslawiens spiegeln.
Als Salvador Allende die Parlamentswahlen am 4. September 1970 mit 36,2% der Stimmen gewann, wurde er damit zum Präsidenten der Republik Chile gewählt. Es begannen die intensivsten tausend Tage in der Geschichte des Landes, die zu einem leuchtenden Beispiel für den demokratischen Übergang zum Sozialismus wurden, und gleichzeitig eine gefürchtete marxistische Enklave, welche die Privilegien von Privatwirtschaft und Großkapital bedrohte. Diese atemberaubende Graphic Novel erzählt über diesen Prozess aus der Perspektive eines amerikanischen Journalisten, der vor Ort über die politische Entwicklung recherchiert und in den Sog des kulturellen Aufbruchs gerät, zwischen Verschwörungen und aufregenden Nächten mit einer unglaublichen Frau.
Dieses Mal ist alles anders, dieses Mal kann es gar nicht so schlimm werden wie beim letzten Mal. Denn dieses Mal steht die Wirtschaft auf soliden Füßen und außerdem gibt es diesmal viel bessere Kontrollmechanismen als beim letzten Mal. Wann immer es in der Geschichte der Menschheit zu Krisen kam, diese oder ähnliche Sätze waren jedes Mal zu hören. Doch was ist dran an derartigen Behauptungen?
Nicht besonders viel, haben Kenneth Rogoff und Carmen Reinhart herausgefunden. In akribischer Arbeit haben die beiden Autoren die Finanzkrisen der letzen acht Jahrhunderte in über 66 Ländern analysiert.
Was am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles inszeniert wurde, war die wohl folgenreichste machtpolitische Revolution des 19. Jahrhunderts: die Gründung des deutschen Kaiserreiches. Während jahrhundertelang eine lose verbundene Ansammlung von Staaten der Mitte Europas ihr Gesicht gegeben hatte, war nun ein Nationalstaat entstanden, der durch seine Lage, Größe und wirtschaftliche Stärke den Kontinent nachhaltig veränderte. Wie konnte damals gelingen, woran zuvor Generationen gescheitert waren? Christoph Jahr erzählt die dramatischen Ereignisse neu, durch die Preußen Deutschland erzwang, und zeigt, wie die Reichsgründung bis heute fortwirkt.
Dass alle Menschen - wirklich alle! - gleich sein sollen, galt die längste Zeit als absurd. Die Historikerin Hedwig Richter erzählt, wie diese revolutionäre Idee aufkam, allmählich Wurzeln schlug, auch in Deutschland, und gerade hier so radikal verworfen und so selbstverständlich wieder zur Norm wurde wie nirgends sonst. Wer heute Angst vor dem Untergang der Demokratie hat, der lese dieses wunderbar leicht geschriebene, optimistische Buch, das uns zeigt, dass Demokratie auch von der Krise lebt, weil sie ein offenes und utopisches Projekt ist. Politikverdrossenheit und geringe Wahlbeteiligungen lassen die Alarmglocken schrillen: Demokratie in der Krise! Doch von Anfang an bedurfte es besonderer Anstrengungen – von Alkohol über Geld bis zum staatlichen Zwang –, um Menschen zur Wahl zu bewegen.
