Dietz Berlin

Ausschluss. Das Politbüro vor dem Parteigericht. Die Verfahren 1989/1990 in Protokollen und Dokumenten. Hrsg. Gerd-Rüdiger Stephan und Detlef Nakath

3. Dezember 1989: Nacheinander treten das Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands und das schier allmächtige Politbüro der Partei zurück. Gleichzeitig werden Erich Honecker und einige seiner engeren Mitstreiter aus der Partei geworfen. Mitte Dezember wird aus der SED die SED-PDS. Ihr neuer Vorsitzender heißt Gregor Gysi. Doch noch immer gehören die verbliebenen 18 ehemaligen Angehörigen des Politbüros dieser Partei an - bis zum 20. Januar 1990. In einer mehr als zwölfstündigen Nachtsitzung der Zentralen Schiedskommission der SED-PDS werden die meisten von ihnen ausgeschlossen.

ISBN 978-3-320-02365-2     49,90 €  Portofrei     Bestellen

Der Lehrling und sein Meister. Liberale Tradition und Faschismus. Von Ishay Landa

Der europäische Faschismus wird üblicherweise als ein Angriff auf die liberale Politik, Kultur und Wirtschaft beschrieben. Ishay Landa, Professor für Geschichte an der Open University of Israel, betont hingegen die lange vernachlässigte Wesensverwandtschaft zwischen liberaler Tradition und Faschismus. Weit davon entfernt, die Antithese des Liberalismus zu sein, war der Faschismus sowohl in seiner Ideologie als auch in seiner Praxis dialektisch dem Liberalismus, insbesondere seiner wirtschaftlichen Variante, verhaftet. Landa untermauert seine These durch eine prägnante Lesart politischer Denker von Locke und Burke bis hin zu Proudhon, Bagehot, Sorel und Schmitt. 

ISBN 978-3-320-02383-6     20,00 €  Portofrei     Bestellen

Die unsichtbare Hand des Plans. Koordination und Kalkül im digitalen Kapitalismus. Hrsg. Timo Daum und Sabine Nuss

Der Markt soll es richten, heißt es immer, dabei plant das Kapital doch selbst, was das Zeug hält. Die Produktion und Distribution von Waren im Weltmaßstab geschieht mit Kalkül und koordiniert. Geplant wird - meist im Verborgenen - für den Verkauf mit dem Ziel, Gewinn zu realisieren. Dank Künstlicher Intelligenz, Big Data und Algorithmen können Kundenwünsche nun in Echtzeit ermittelt und antizipiert werden, von »Voraussage-Kapitalismus« ist die Rede. Diese Entwicklung setzt Debatten über Plan versus Markt neu auf die Tagesordnung, lässt diese allgegenwärtige Dichotomie allerdings auch fragwürdig erscheinen. Entsteht im digitalen Kapitalismus womöglich etwas Drittes?

ISBN 978-3-320-02382-9     18,00 €  Portofrei     Bestellen

Louise Michel oder: Die Liebe zur Revolution. Hrsg. Florence Hervé

Louise Michel (1830-1905) - für die einen »die blutrünstige Wölfin«, für die anderen »die rote Jungfrau« - gilt als Symbolfigur der Pariser Kommune im Frühjahr 1871. Zum ersten Mal in der Geschichte übernahmen Arbeiterinnen und Arbeiter die Macht. Louise Michel organisierte nicht nur die Versorgung der Hungernden und Verwundeten, sie beteiligte sich an den Klub- Debatten und auch am bewaffneten Kampf. Als außereheliches Kind eines Dienstmädchens wurde sie im Geist der Aufklärung von den Großeltern erzogen. Nach der Niederschlagung der Pariser Kommune machte man Louise Michel den Prozess und deportierte sie 1873 in die Strafkolonie Neukaledonien östlich von Australien. Dort erlernte sie die Sprache der Kanak und vermittelte in zwei Schriften deren Mythen und Kultur. 

ISBN 978-3-320-02381-2     12,00 €  Portofrei     Bestellen

Friedrich Engels oder: Wie ein Cotton-Lord den Marxismus erfand. Hrsg. Michael Krätke

Ist von Friedrich Engels die Rede, denkt man an Karl Marx; umgekehrt ist das seltener der Fall. Engels selbst sprach von sich als der "zweiten Violine". Mehr als eine Handvoll Engels-Biografien gibt es bis heute nicht, kein Vergleich mit dem Rummel um Marx und den Konjunkturen der Marx-Industrie. Im Marxismus-Leninismus wurde aus den Freunden Marx und Engels eine Art heilige Zweifaltigkeit. Dabei hat es die Doppelperson der parteimarxistischen Heiligenlegenden nie gegeben.

ISBN 978-3-320-02368-3     12,00 €  Portofrei     Bestellen

Work-Work-Balance. Marx, die Poren des Arbeitstags und neue Offensiven des Kapitals. Hrsg. Ingo Stützle

Wie im Kapitalismus aus Geld mehr Geld werden kann, zeigt Marx im " Kapital". Das Zauberwort lautet Ausbeutung. Sie umfasst auch immer die Verfügungsmacht über die Arbeits- und Lebenszeit derjenigen, die ausgebeutet werden. Es wundert also nicht, dass eines der zentralen Kapitel im "Kapital" den Arbeitstag und seine Grenzen diskutiert. Ebenso wenig verwundern die immerwährenden Forderungen von Unternehmensverbänden nach längeren und flexibleren Arbeitszeiten inkl. längerer Lebensarbeitszeit.

ISBN 978-3-320-02366-9     18,00 €  Portofrei     Bestellen

Tankstelle für Verlierer. Gespräche mit Gerhard Gundermann. Eine Erinnerung. Von Hans-Dieter Schütt

Gundi Gundermann: ein Original des deutschen Ostens. Virtuos, schrieb die "Süddeutsche Zeitung", wechselte er die Instrumente: Morgens dirigierte er den Bagger, abends malträtierte er die Gitarre. Gundi arbeitete in einem Lausitzer Tagebau, seine Biografie spiegelt auf nahezu abenteuerliche Weise DDR-Geschichte: FDJ-Liedermacher, Offiziersschüler, Hilfsarbeiter, IM Grigori, SED-Ausschluss.

ISBN 978-3-320-02352-2     12,00 €  Portofrei     Bestellen

Postkoloniale Theorie und das Gespenst des Kapitals. Von Vivek Chibber

Postkoloniale Theorie ist in den letzten Jahren im akademischen Raum zu einem äußerst einflussreichen Ansatz geworden. Diese Denkschule, mit der Entwicklungen im globalen Süden erklärt werden sollen, ist insbesondere für ihre Kritik an universalisierenden Kategorien der Aufklärung bekannt. Genau hier setzt Vivek Chibber am Beispiel der "Subaltern Studies" theoretisch akribisch und historisch gesättigt an und weist analytische Fehlschlüsse und historische Missverständnisse in ihren zentralen Argumentationen nach.

ISBN 978-3-320-02356-0     29,90 €  Portofrei     Bestellen

Keine Enteignung ist auch keine Lösung. Die große Wiederaneignung und das vergiftete Versprechen des Privateigentums. Von Sabine Nuss

Explodierende Mieten haben den Ruf nach Enteignung großer Immobilienkonzerne laut werden lassen. Das Anliegen findet breite Unterstützung. Entsprechend aufgeregt reagieren jene, die Privateigentum als Inbegriff der Freiheit sehen. Sie warnen vor der Rückkehr des Sozialismus. Zeitgleich wird erbittert über eine europaweite Anpassung des Urheberrechts zur Sicherung digitalen Eigentums gestritten. Unterschiedliche Konflikte, aber beide Ausdruck einer Gesellschaft, deren Ordnung auf privater Verfügungsgewalt beruht. Privateigentum, so heißt es, sei Garant für wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand.

ISBN 978-3-320-02367-6     12,00 €  Portofrei     Bestellen

Clara Zetkin oder: Dort kämpfen, wo das Leben ist. Hrsg. Florence Hervé

Kein Redakteur im heutigen Deutschland würde es wagen, diese Frau in eine Talkshow einzuladen. Diese Frau war Opposition per se: Frauenrechtlerin, revolutionäre Sozialistin, Initiatorin des Internationalen Frauentags, Kriegsgegnerin, Kommunistin in der Tradition Rosa Luxemburgs, 1932 von den Nazis attackierte Alterspräsidentin des Deutschen Reichstags.
Clara Zetkin (1857 bis 1933), vor 1914 die "grande dame" der deutschen Sozialdemokratie, nach 1918 umstrittene und streitbare Persönlichkeit des deutschen Kommunismus, ist immer noch unbequem. Denn es lohnt sich, ihre Thesen zur Frauenerwerbstätigkeit, zur Schulbildung, zu Krieg und Frieden oder zum Faschismus neu zu entdecken.

ISBN 978-3-320-02372-0     12,00 €  Portofrei     Bestellen

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