Queer Theory (Thema)

Intersektionalität wurde in der Bundesrepublik bereits seit den frühen 1990er-Jahren von Linken eingefordert, die als Jüdinnen, People of Color und/oder Menschen mit Behinderung ihre Situation als Mehrfachdiskriminierte im Ein-Punkt-Aktivismus etwa der Frauen- und Homobewegung nicht berücksichtigt sahen. Der deutschsprachige akademische Betrieb griff solche Kritik erst mit zehnjähriger Verspätung auf und behandelt sie zumeist als reinen Theorie-Import aus den USA. Heute erfährt der vor allem im queerfeministischen Spektrum of Color verbreitete intersektionale Ansatz, der den gängigen Rassismus thematisiert, zum Teil heftigen Widerspruch nicht nur – erwartbar – von rechts, sondern auch von links. Der Vorwurf lautet, hier werde «Identitätspolitik» zulasten eines Engagements für eine grundlegend andere, bessere Gesellschaft betrieben.

ISBN 978-3-89657-167-0 12,00 € Portofrei Bestellen

"Antisexistische Awareness - Ein Handbuch" gibt einen Einblick in Ansätze der antisexistischen Unterstützungsarbeit der letzten zehn Jahre. Mit praktischen Tipps für Betroffene von sexualisierter Gewalt und sexistischer Diskriminierung, für Unterstützer/innen, Awareness-Gruppen und Interessierte.

Awareness meint Achtsamkeit und Bewusstsein nicht nur im Umgang mit Betroffenen, sondern auch für gesellschaftliche Machtverhältnisse, denn Sexismus und sexualisierte Gewalt sind keine individuellen Einzelfälle. Awareness ist eine Haltung und ein Handeln, das Verantwortung übernimmt und darauf reagiert, dass sexualisierte Gewalt und sexistische Diskriminierung stattfinden, auch in unseren Umfeldern. Das Buch möchte ermutigen und Anregungen geben, wie du und ihr einen (Awareness-) Veränderungsprozess beginnen könnt.

ISBN 978-3-89771-310-9 12,80 € Portofrei Bestellen

Identitätspolitik bedeutet, sich über die eigene Identität als beispielsweise Afroamerikanerin, Jude, Frau, Lesbe oder Arbeiter zu definieren - und bestenfalls auch zu organisieren und für die eigenen Rechte einzutreten. Doch obwohl diese Form der Identitätspolitik die Basis zahlloser sozialer Bewegungen bildete, wurde sie spätestens durch die Queer und Postcolonial Theory radikal infrage gestellt und als vereinheitlichend und ausschließend abgelehnt. Doch die Bezugnahme auf identitäre Kategorien wird nicht nur theoretisch heftig herausgefordert, sondern inzwischen auch innerhalb der Linken als geradezu konterrevolutionär scharf kritisiert: Identitätspolitik schade dem Klassenkampf, so die Argumentation. Denn die Kämpfe um Anerkennung kultureller Differenzen würden vom zentralen und universell zu führenden Kampf gegen soziale Ungleichheit nur ablenken.

ISBN 978-3-89771-320-8 12,80 € Portofrei Bestellen

In der spätkapitalistischen Krise des Begehrens schlägt der libidinöse Leistungszwang in Lustlosigkeit um. Der Glaube an die Verheißungen der sexuellen Liberalisierung erscheint zerrüttet. Dieses Narrativ entfaltet sich im Werk Michel Houellebecqs. Seine Erzählung spinnt das drastische Endzeitszenario als politische Fiktion weiter, in der nach erbittertem Wahlkampf eine muslimische Partei die Regierung antritt.

ISBN 978-3-96042-008-8 9,80 € Portofrei Bestellen

Das fulminante Erstlingswerk des Philosophen und LGBT-Aktivisten Guy Hocquenghem, ein Schlüssel- und Initialwerk der Queer Theory - endlich neu aufgelegt.

Als er 1972 "Das homosexuelle Begehren" schrieb, war Guy Hocquenghem gerade 25 Jahre alt - eine schillernde Persönlichkeit, Philosoph, Trotzkist und Schwulenaktivist. Hocquenghem fordert ein neues Denken über Geschlecht, Begehren und Sexualität, jenseits binärer Schemata und des "ödipalen Dreiecks" der psychoanalytischen Theorie. Für ihn gibt es keine stabile (sexuelle) Identität, sondern nur ein universelles Begehren. Skeptisch gegen jede Behauptung von "Normalität" kritisiert Hocquenghem daher auch jene liberale Ideologie, die Homosexualität zwar toleriert, aber nur als von der Normalität klar abgetrenntes "Minderheiten-Phänomen".

ISBN 978-3-96054-208-7 18,00 € Portofrei Bestellen

Welche Konsequenzen hat die (post-)koloniale Kritik für die westlich geprägten Gender Studies? Wie sieht eine (post-)koloniale Intervention aus, die weiße Frauen und queere Individuen als westliche, hegemoniale Subjekte sichtbar macht, jedoch nicht ihre Abgrenzungen gegenüber Heteronormativität und patriarchalen Strukturen verdeckt?

ISBN 978-3-8376-2343-7 34,99 € Portofrei Bestellen
Hrsg. Iman Attia und Mariam Popal

Die Autor/innen zeigen, wie (antimuslimischer) Rassismus sowohl historisch als auch gegenwärtig mit anderen Rassismen verwoben ist und aus Formen der Religiösisierung, Rassisierung, Kulturalisierung, Orientalisierung und Kolonisierung schöpft. Gleichzeitig laden sie dazu ein, Möglichkeiten zu imaginieren, die das Andere nicht als 'anders' auffassen, sondern 'das Selbst' dekonstruieren und so Raum schaffen für unabgeschlossenes, prozessuales und dynamisches (Neu-)Denken.
Wie 'Muslime' immer wieder neu zu Fremden gemacht werden und dabei auf Schwarze und jüdische Erfahrungen treffen.

ISBN 978-3-89771-241-6 19,80 € Portofrei Bestellen

Frauen protestierten vor hundert Jahren in Massen gegen den Ersten Weltkrieg und das deutsche Kaiserreich. Ihre Streiks, Demonstrationen und Ausschreitungen leisteten einen wesentlichen Beitrag zur Vorbereitung der Novemberrevolution. Doch während der Auseinandersetzungen um die Richtung der Revolution tauchten Frauen als Massenerscheinung nicht mehr auf.

Dania Alasti begibt sich auf die Suche nach den Spuren, die uns von den Frauen der Novemberrevolution, ihren Kämpfen und Forderungen geblieben sind. Dabei arbeitet sie heraus, wie die Proteste der Frauen abgewertet wurden. Die klaren Kontinuitäten von der damaligen Abwertung zu heutigen Diskursen rund um die Doppelbelastung durch Lohn- und Versorgungsarbeit sind ebenso signifikant wie die Beständigkeit der Forderungen, die Frauen nicht nur 1918, sondern auch 1968 stellten und noch heute stellen müssen.

ISBN 978-3-89771-321-5 12,80 € Portofrei Bestellen

Ein selbstbewusstes Plädoyer für die neue linke Erzählung, die wir jetzt so dringend brauchen

Aus der bedrängenden Gegenwart schlagen vor allem die Rechten Kapital - dabei sind es linke Themen, die zentral für eine bessere Gesellschaft sind, und sie werden längst angepackt. Julia Fritzsche trägt sie zusammen: Elemente zu einer verführerischen, begeisternden linken Erzählung, die einerseits die soziale Frage völlig neu und den Kapitalismus wieder in Frage stellt, andererseits keinen Rückschritt in Sachen "diversity" macht.

ISBN 978-3-96054-192-9 16,00 € Portofrei Bestellen

Im Oktober 2017 jährt sich die Russische Revolution zum 100. Mal. Anlass genug, die Ereignisse von 1917 durch das Prisma 1968 zu betrachten und beide Revolutionen in ein Verhältnis wechselseitiger Kritik zu bringen. Während 1917 auf den Staat fokussierte, zielte 1968 auf das Individuum. In Zukunft müsste es darum gehen, die "Beziehungsweisen" zwischen den Menschen in den Blick zu nehmen.

ISBN 978-3-518-12721-6 18,00 € Portofrei Bestellen