Post/pandemisches Leben. Eine neue Theorie der Fragilität. Von Yener Bayramoglu und María do Mar Castro Varela

Die Corona-Pandemie und der damit einhergehende »Ausnahmezustand« bieten die Gelegenheit, Normativitäten infrage zu stellen, aber auch einen Blick in die Zukunft zu werfen. Mit ihrer neuen Theorie der Fragilität verdeutlichen Yener Bayramoglu und María do Mar Castro Varela, dass es im Sinne sozialer Gerechtigkeit weniger um eine Akzeptanz heterogener Lebensweisen gehen sollte als vielmehr um die Beachtung und Akzeptanz von Vulnerabilitäten, die strukturell befördert und stabilisiert werden.

ISBN 978-3-8376-5938-2     19,50 €  Portofrei     Bestellen

Ihr Ansatz bringt unterschiedliche Perspektiven aus Ethik, Politik und Kunst zusammen und bietet - u.a. im Kontext von Digitalität, Rassismus und Solidarität - die Möglichkeit, die Pandemie anders zu evaluieren.

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe des Verlags

Das Privileg zu atmen. Eine neue Theorie der Fragilität Die Pandemie hat gezeigt, wie zerbrechlich unser normales Leben ist. Was passiert, wenn diese Erschütterung auf sowieso gebrochenes Leben trifft? Rezension von Andrea Strübe → kritisch-lesen.de 17.01.2023

Stimmen zum Buch:

»Dieses bemerkenswerte Buch bietet eine neue Theorie der Fragilität, die sich durch Ambiguität, Ambivalenz und ein erweitertes Verständnis des prekären Charakters sozialen Lebens auszeichnet. Auf Nekropolitik bezugnehmend, betrachten María do Mar Castro Varela und Yener Bayramoglu die Unbeständigkeiten des pandemischen Lebens und argumentieren, dass die Pandemie ein neues Licht auf globale Ungleichheiten, Formen rassistischer Ungerechtigkeit, sowie die ambivalente Rolle digitaler Technologien wirft, die sowohl verbindend als auch zerstörerisch wirken. Mit Hilfe einer beeindruckenden Reihe politischer Denker*innen und Kultur-Analytiker*innen entwerfen diese Autor*innen eine umfassende Vision von Zwängen und Möglichkeiten pandemischer Bedingungen. Für sie ist das Leben nicht zerbrechlicher geworden als zuvor, wir sind, so argumentieren sie, uns dieser Zerbrechlichkeit lediglich stärker bewusst. Einer ›Politik der Stärke‹, die auf den Tod ausgerichtet ist, setzen sie eine queere Politik entgegen, die das ›gute Leben‹ neu überdenkt und den ultimativen Wert des gemeinsamen Denkens und Handelns in unserer gegenseitigen Abhängigkeit bekräftigt. Die Hoffnung, die dieses Buch bietet, ist eine zerbrechliche Hoffnung, eine Hoffnung, die auf die Zerbrechlichkeit unseres Lebens abgestimmt ist, eine Hoffnung, die uns auffordert, als zerbrechliche und denkende Geschöpfe weiterzuleben, die die Chance haben, ein neues Denken der Zukunft zu eröffnen.« Judith Butler

»Bayramoglu und Castro Varela schlagen den Weg eines offen suchenden Denkens ein und finden so einiges: Sie zeigen, dass wir das fragile post/pandemische Leben, das Zeitalter der Unbestimmtheiten und technologischen, ökologischen, sozialen, ökonomischen und politischen Transformationen mit bestehenden theoretischen Zugängen nicht ausreichend verstehen können. Was wir aber können, steht in der Theorie der Fragilität: Denken wagen, unsere Imaginationen erweitern und unsere ethischen Reflexe ausbilden. Must read.« Hayat Erdogan, Direktorin & Dramaturgin, Theater Neumarkt, Zürich

Die Autor/innen:

Yener Bayramoglu (Dr. phil.) ist Medien- und Kommunikationswissenschaftler und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen Queer Theory, Digitale Medien, Migration und Verschwörungstheorien.

María do Mar Castro Varela ist Professorin für Allgemeine Pädagogik und Soziale Arbeit an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Sie ist u.a. Gründerin und Mitglied des bildungsLab* und Vorsitzende des Berliner Instituts für kontrapunktische Gesellschaftsanalysen (BI:KA). Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte umfassen Fragen der Ethik, Kunst, Trauma, Emanzipation und Wissensproduktion.

 

Erstellt: 13.07.2023 - 06:56  |  Geändert: 13.07.2023 - 07:01