Die Einzelhandelsketten "Muji" und "Uniqlo" gelten als Musterbeispiele für international erfolgreiche Lifestyle-Marken aus Japan. Aus einer interdisziplinären Perspektive heraus identifiziert Christiane Rühle die Strukturen und Akteure dieser spezifischen Markeninszenierungen und arbeitet die dazugehörigen Positionen, Mittel und zentralen Motive heraus.
Ästhetik (Thema)
Ein ebenso glänzender wie scharfsinniger Beitrag zur jahrtausendealten Debatte über Wesen und Form, Essenz und Oberfläche, Argument und Rhetorik
Warum lieben wir bestimmte Autos - und oft nicht die nützlichsten? Warum berührt uns ein bestimmtes Kunstwerk, während andere uns kalt lassen? In welchen Worten muss ein guter Ratschlag formuliert sein, damit er beim Gegenüber Wirkung zeigt? In seinem neuen Buch untersucht der Philosoph Robert Pfaller Funktion, Bedingung und Wirkungsweise der Form, um ihrem Geheimnis auf die Spur zur kommen - ihrer Macht.
Schon Quintilian wusste: "Ein Redner muss nicht nur mit scharfen Waffen kämpfen, sondern auch mit blitzenden." Robert Pfaller geht einen Schritt weiter: Er erklärt, warum überhaupt nur blitzende Waffen scharf sein können.
Eisvogel, Brombeere, Zaunkönig - was, wenn die Wörter für die lebendige Natur unbemerkt aus der Sprache, den Märchen und Geschichten, der Wirklichkeit verschwänden? Was wir nicht benennen, können wir nicht wertschätzen. Dieses Buch ist der Gegenzauber zu Beton, Feinstaub und Entfremdung. Die prächtigen Aquarelle von Jackie Morris weisen den Weg in einen geheimen Garten, zu dem jeder den Schlüssel besitzt. Glockenblume, Efeu und Lerche harren gleich vor unserer Haustür ihrer Neu- und Wiederentdeckung. Golden strahlt der Löwenzahn auf dem Fußballplatz, neugierig betrachtet uns der Star von seiner Ehrenloge auf dem Telefonmast. Robert Macfarlanes von Daniela Seel ins Deutsche gebrachte Verse erkunden zart und zugleich mit spielerischer Wildheit ...
»Die Frage, auf die das Schöne (und der Geschmack als ›Wissen des Schönen‹) hinausläuft, ist also die Frage nach dem Subjekt des Wissens: Wer ist das Subjekt des Wissens? Wer weiß?« Geschmack und Wissen teilen sich eine gemeinsame sprachliche Wurzel: ›sapere‹. Von dieser Herkunft ausgehend entfaltet Giorgio Agamben eine abendländische Vergessensgeschichte, in der das Wissen dem Genuss über lange Zeiten entfremdet wird, um erst im 18. Jahrhundert wieder in ein Verhältnis gesetzt zu werden. Wie lassen sich ein Wissen, das nicht genießt und ein Genuss, der nicht weiß, analysieren? Warum spaltet sich die Erkenntnis in diese beiden Antipoden auf?
Enthalten sind auch die sog. "Augustenburger Briefe" sowie die Ankündigung der "Horen". Der umfangreiche Anhang bietet Informationen zur Entstehungsgeschichte, eine Konkordanz der "ästhetischen" und der "Augustenburger" Briefe, Kommentar, Literaturhinweise und Nachwort. Alle Texte sind in originaler historischer Orthographie wiedergegeben.
"Ästhetik" als philosophische Teildisziplin entsteht in der Mitte des 18. Jahrhunderts, als man die menschlichen Sinnesvermögen und die Kunst auf eine neue Weise zu sehen beginnt, die in der philosophischen Tradition so kein Vorbild hat: als etwas, in dem eine eigene, vernunftanaloge Art von Gesetzlichkeit herrscht, die mit den begriffs- und aussagenlogisch verfassten Vernunft- und Verstandesgesetzen einer diskursiven Rationalität nicht gleichgesetzt werden kann. Diese Eigengesetzlichkeit der sinnlichen Anschauung und der Kunst zu analysieren und in ihrer Relevanz für die menschliche Weltorientierung herauszustellen ist das Programm, dem sich Ästhetik seither verschreibt.
Mit "An den Rändern des Politischen" legt Jacques Rancière Anfang der 1990er-Jahre den ersten systematischen Entwurf seines politischen Denkens vor und stellt damit die Weichen für seine späteren Interventionen in der politischen Philosophie und Ästhetik.
Das Politische ist die Begegnung zweier verschiedenartiger Prozesse: der Regierung und der Gleichheit. Der erste besteht darin, die Gemeinschaft der Menschen und ihre Zustimmung zu organisieren; er beruht auf der hierarchischen Verteilung sozialer Plätze und Funktionen. Rancière nennt ihn "Polizei". Der Prozess der Gleichheit beruht demgegenüber auf dem Spiel all jener Praktiken, die sich bemühen, das Postulat der Gleichheit aller Menschen zu verifizieren. Der Ausdruck, der am besten geeignet ist, um dieses Spiel zu bezeichnen, ist Emanzipation.
Wie lässt sich unsere gegenwärtige lebenszerstörende in eine lebensfördernde Kultur transformieren? Ausgehend von dieser zentralen Frage, erkunden Shelley Sacks und Hildegard Kurt im Dialog ästhetische Praktiken für ein Zukunft schaffendes Gestalten. Die Autorinnen, die Pionierarbeit in der Sozialen Plastik und der Kultur der Nachhaltigkeit geleistet haben, verstehen den Begriff -"Ästhetik" als Gegenteil von "Anästhesie". In diesem Licht beinhaltet ästhetische Praxis ein verlebendigtes Sein jenseits der allgegenwärtigen Betäubungen, und "Ver-antwort-ung" wird zur Fähigkeit, auf das, was sich in der Welt äußert, zu antworten. Mit aktivem Sehen, imaginativem Arbeiten, bildhaftem Denken oder dem "Erdforum" werden verlebendigende Einsichten, Praktiken und Prozesse vermittelt.
Der Neoliberalismus bringt nicht nur ökonomische Krisen, Kriege und Finanzmarkt-Crashs hervor - er verändert auch die kulturelle und politische Ordnung. Ausgedient hat der kapitalistische Realist, der das System vernünftig und Kapitalismuskritiker romantisch findet; der zwar über "Gutmenschen" spottet, aber doch auch gern spendet, wenn ein Popstar mal wieder zur Rettung des Regenwaldes aufruft. Zu seinem Wesen gehört es, dass er sich Refugien der Regression und der Moral schafft.
Mittlerweile hat ihn der kapitalistische Surrealist abgelöst. Wo der kapitalistische Realist im System seine Ordnung zu finden hofft, ist der kapitalistische Surrealist geradezu besessen von der Zerstörung aller Ordnungen und Beziehungen. Wie der Surrealist in der Kunst liebt er es, Dinge zueinander zu bringen, die nicht zueinander gehören. Er reagiert mit Lust auf jeden Zusammenbruch, auch den eigenen. Der Crash ist der Kick.
Ausgehend von der doppelten Frage, was an der japanischen Kultur genuin japanisch und was kulturell bedingt ist, zeigt Florian Coulmas, was die heutige japanische Kultur von anderen unterscheidet, und verdeutlicht, was unter Kultur zu verstehen ist.
Er zeigt zum Beispiel das Verhalten im Alltag und die sozialen Beziehungen (Umgangsformen, Verwandtschaft usw.); Werte und Überzeugungen (vor allem religiöser Art); Institutionen wie den Jahreszyklus, die Schule oder die Firma; schließlich Formen materieller Kultur (u.a. Kleidung und Mode, Behausung und Architektur, Essen und Ästhetik). Das Augenmerk richtet sich dabei hauptsächlich auf solche Eigenheiten der japanischen Kultur, die sich als relativ beständig erwiesen haben und in verschiedenen Epochen in Erscheinung treten.
