Lesen im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz
Über den Wandel einer Kulturtechnik

Lesende Maschinen als Gefahr für eine historisch gewachsene Kulturtechnik? Die Körperlichkeit und Materialität des Lesens neu interpretiert.

ISBN 978-3-8376-6948-0 1. Auflage 27.10.2023 19,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Wir stehen vor einem kulturellen Umbruch der Kulturtechnik Lesen, die mit der Erfindung der Schrift begann und über den Buchdruck in die Digitalisierung mündete: Mit den »Sprachmodellen« der lernenden Künstlichen Intelligenz treten neben die Menschen plötzlich unmenschliche maschinelle Leser, die alle Texte rezipieren und zu neuen Texten verarbeiten können. Sie lesen Texte als binär codierte Informationsströme und verstehen das Geschriebene nicht, sondern lernen eine wahrscheinliche Wortkombinatorik - aus der trotzdem Unerwartetes geschehen kann.

Florian Rötzer wagt eine Nachlese und beantwortet die Frage, ob KI die menschlichen Leser_innen verdrängt oder ob die Kulturtechnik des Lesens durch die neuen Einflüsse nur revolutioniert wird.

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe des Verlags

Künstlich intelligente Leseratten: Auf der Buchmesse in Leipzig erfuhr man, dass Bücher verschlungen werden – von Maschinen. Die bieten Inhalte dann häppchenweise an. Schwere Zeiten für die schreibende und verlegende Zunft: Einmal im Jahr findet die Leipziger Buchmesse statt. Anders als in Frankfurt ist das eine kuschelige, freundliche Veranstaltung, wo es um Bücher und ums Lesen geht und der Mensch im Mittelpunkt steht – fast 300.000 Menschen diesmal, womit auch gemeint ist, der Mensch, der sich als großohriges Thor-Imitat verkleidet oder als Pikachu. Von Eva C. Schweitzer Overton Magazin 31.03.2025

Weitere Pressestimmen

»Man kann nur hoffen, dass Rötzers kluger Essay auch andere stimuliert, über das Lesen als grundlegende Kulturtechnik nachzudenken und darüber ebenso leicht und anregend zu schreiben. Mögen der Reihe Wie wir lesen noch weitere ähnliche Bände beschieden werden!« Daniel Hoffmann, www.pfarrerverband.de, 5 (2024) 31.05.2024 

»[Das Buch] nimmt Interessierte mit auf eine Gegenwarts-Zeitreise mit vielerlei Facetten, auf 128 lesenswerten Seiten. Was das Lesen ausmacht war und ist je nach seiner Art und Weise ziemlich unterschiedlich, das ist eine wichtige Erkenntnis dieser Lektüre. Und auch in seiner Chronologie, abhängig vom Entwicklungs-Stand von Sprache und Schrift und vorhandenem Medium.« Hanspeter Reiter, www.gabal.de, 27.12.2023 27.12.2023

Florian Rötzer, geb. 1953, ist studierter Philosoph und beim Online-Magazin Overton tätig. Der freie Journalist arbeitete zuvor u.a. bei der taz, der Süddeutschen Zeitung und Frankfurter Rundschau sowie beim Bayerischen und Hessischen Rundfunk. Neben seiner publizistischen Tätigkeit mit den Schwerpunkten Medientheorie und -ästhetik, organisiert er zahlreiche internationale Symposien. 1996 hat er mit Telepolis eines der ersten deutschsprachigen Online-Magazine mitbegründet und war dort bis Ende 2020 Chefredakteur. Unter seiner Leitung erhielt Telepolis den Europäischen Preis für Online-Journalismus in der Kategorie Investigative Reportage (2000) sowie den Grimme Online Award in der Kategorie Medienjournalismus (2002) und den Lead Award für spezialisierte Onlinemagazine (2004).

Wikipedia (DE): Florian Rötzer

Die Gründe für den rasanten Prestigeverlust von Buchkultur und Geisteswissenschaften sind vielfältig. Niemand weiß, wie die Zukunft des Lesens tatsächlich aussehen wird. Dennoch lassen sich einige Antworten aus den Entwicklungen seit der Jahrtausendwende extrapolieren. Um ein breites Spektrum unterschiedlicher Positionen zu Wort kommen zu lassen, nimmt Klaus Benesch das Thema nicht nur aus Sicht der Leseforschung und der Literaturwissenschaften in den Blick. Das Fragen nach der sich wandelnden Rolle des Lesens und der Geisteswissenschaften im Informationszeitalter verlangt auch nach der Ausweitung der Perspektive in den Bereich der Gesellschafts- und Wissenschaftspolitik. Neue Selbstbilder der Geisteswissenschaften sind nötig, die die Kulturtechnik des Lesens in Zeiten der Digitalisierung auf neuartige Weise zeitgemäß und nachhaltig erschließen.

Autoren

Erstellt: 01.04.2025 - 12:41  |  Geändert: 03.04.2025 - 04:01