"Europa in Mauthausen" stellt erstmals umfassend die Geschichte der Überlebenden eines nationalsozialistischen Konzentrationslagers dar. Diese beruht auf einer einmaligen Sammlung von über 850 lebensgeschichtlichen Interviews mit Überlebenden aus ganz Europa, Israel, Nord- und Südamerika.
Der zweite Band "Deportiert nach Mauthausen" geht der Frage nach, auf welche Weise Häftlinge aus zahlreichen europäischen Ländern in den KZ-Komplex Mauthausen gebracht wurden. Die Deportationen, die Transfers von Häftlingen innerhalb des gesamten NS-Lagersystems und die Todesmärsche führten zu einem ständigen Wandel in der Binnenwelt der Konzentrationslager.
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Die moderne Philosophie hat seit Descartes und Kant und vollends seit dem Ausgang des 19. Jahrhunderts ihre Grundlegung in der Subjekttheorie gesucht. Unter Verdrängung von Metaphysik und Ontologie hat bevorzugt die Anthropologie den Platz der "ersten Philosophie" eingenommen. Hans Heinz Holz möchte demgegenüber die Anthropologie in den Rahmen einer allgemeinen Ontologie und Naturphilosophie zurückführen. Er greift dabei Ansätze auf, die sich aus dem Werk Helmuth Plessners ergeben, und die er im Sinne einer Dialektik der Natur weiterentwickelt.
The book presents Chinese historical thinking by four articles. It is covered the ancient origin and the development to modernity and is commented by seven international experts. Presentation and comments find ›second thought‹ by three other international scholars, and at the end the whole discussion find an answer by the authors of the first presentations. The complex structure of argumentation documents not only various ideas and interpretations of Chinese historical thinking, but represent the possibilities and problems of intercultural comparison at the same time.
This book is one of the rare examples of an intercultural interpretation of Chinese historical thinking.
Bereits im Jahre 1534 reiste ein äthiopischer Mönch nach Wittenberg, um dort Kontakt mit Martin Luther und Philipp Melanchthon aufzunehmen. Der daraus resultierte theologische Dialog markierte den Anfang einer Verflechtungsgeschichte von äthiopisch-orthodoxem Christentum und europäischem Protestantismus.
Das andere Christentum erschließt erstmals die vielfältigen Wechselwirkungen von äthiopisch-orthodoxem Christentum und europäischem Protestantismus im Zeitraum vom 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Damit bietet es einen neuen Blick sowohl auf die afrikanische als auch auf die europäische Kirchengeschichte der Neuzeit.
Was bedeutete "Weltrevolution" und "internationale Solidarität" für einfache Parteiaktivisten und die sowjetische Bevölkerung? Das Buch präsentiert erstmals eine Gesellschaftsgeschichte des frühsowjetischen revolutionären Internationalismus. Auf Basis neuerschlossener Quellen untersucht es die Vermittlung internationalistischer Ideen sowie die Bedeutungen, die frühsowjetische Aktivisten und Bürger in sie hineininterpretierten. Auch das sich wandelnde Repertoire an Praktiken, die der Parteibasis zur Verfügung standen, um an revolutionären Ereignissen im Ausland teilzuhaben, wird einer Detailanalyse unterzogen. Die Studie eröffnet einen neuen Blick auf die Gesellschaft im ersten sowjetischen Jahrzehnt, ihre transnationalen Verflechtungen, und ihre Transformation hin zum Frühstalinismus.
Die aktuelle Weltwirtschaftskrise ist das Resultat einer langwierigen chronischen Überakkumulation des Kapitals, die in den meisten kapitalistischen Metropolen bereits Mitte der 1970er Jahre begann. In ihr eklatieren widersprüchliche Entwicklungstendenzen der Kapitalakkumulation, Disproportionen von Geldakkumulation und Mehrwertproduktion und volatile Bewegungen an den Finanzmärkten. Stephan Krüger liefert eine werttheoretisch fundierte Analyse des Gesamtzusammenhangs von Produktion, Akkumulation, Konkurrenz und Kredit über die Bereiche Sozialversicherung und Staat bis hin zur Außenwirtschaft. Dieser Zusammenhang wird in eine allgemeine Theorie der Entwicklung der kapitalistischen Weltwirtschaft mit ihren Hegemoniezyklen eingeordnet.
Stephan Krüger analysiert die Etappen verschiedener Geld- und Währungssysteme (Bimetallismus, Goldstandard vor dem Ersten Weltkrieg, Gold-Devisen-Standard der Zwischen- sowie der Nachkriegszeit mit dem Bretton-Woods-Währungssystem, Devisenstandard bis zu den Erschütterungen des kapitalistischen Finanzsystems in der Großen Krise 2007ff.). Kritisch betrachtet er die Geldpolitik der Bundesbank bzw. der Europäischen Zentralbank und legt ein alternatives Konzept vor. Perspektiven der Fortentwicklung des internationalen Währungszusammenhangs markieren den Anschluss zum 3. Band über sozialistische Wirtschaftspolitik und die Grundlinien einer sozialistischen Marktwirtschaft.
Wie haben die Institutionen des deutschen Hochschul- und Wissenschaftssystems die Entwicklung wissenschaftlicher Produktivität beeinflusst? Jennifer Dusdal zeigt, welche Organisationsformen Wissenschaft produzieren und wie sich ihre Ziele, Aufgaben und Arten der Forschung unterscheiden. Sie hat Zeitschriftenartikel aus den Naturund Technikwissenschaften sowie der Medizin untersucht, die zwischen 1900 und 2010 publiziert wurden. So wird deutlich, dass die Universität die wichtigste Wissenschaft produzierende Organisationsform geblieben ist und die wissenschaftliche Produktivität aufgrund gestiegener Forschungskooperationen exponenziell gewachsen ist.
Globale Märkte werden von den einen gelobt, von den anderen verteufelt. Doch wie sind sie entstanden und wie lassen sie sich soziologisch untersuchen? Dieses Buch zeigt sowohl an modernen als auch an vormodernen Getreidemärkten, wie sich eine Konkurrenz verschiedener Angebote einstellen konnte. Vergleichspraktiken und Publikumsimaginationen haben sich historisch derart verändert, dass während des 19. Jahrhunderts Handelsnetzwerke von globalen Beobachtungshorizonten überlagert wurden und die Kaufleute zunehmend mit einem globalen Markt rechnen mussten.
Erwerbsarbeit und Paarbeziehungen sind wichtige Quellen für Anerkennung. Doch was geschieht, wenn Arbeit prekär wird? Wie wirken sich unsichere Arbeitsverhältnisse und Anerkennungsdefizite auf die Liebe aus, auf Beziehungen und auf die Lebenszusammenhänge der Menschen überhaupt? Welche Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern werden sichtbar?
Das Buch zeichnet anhand von Interviews eindrücklich nach, welch destruktives Potenzial prekäre Erwerbsarbeit entfalten kann und was das für die Einzelnen, für Paare und für die Gesellschaft bedeutet. Außerdem entwickeln die Autorinnen Vorschläge, wie sich auf prekäre Beschäftigung, Geschlechterungleichheiten sowie auf Anerkennungsbedürftigkeit und Verletzbarkeit reagieren lässt.