Die Andere Bibliothek

Die Nacht des Dr. Herzfeld & Schnee. (2 Romane) Von Georg Hermann

Er war der »jüdische Fontane«.
Am 7. Oktober 1871 wurde Georg Hermann in Berlin geboren. Wir feiern mit einem vergessenen Doppelroman seinen 150. Geburtstag. 1912 erschien »Die Nacht des Dr. Herzfeld« und 1921 die mitten im Ersten Weltkrieg handelnde Fortsetzung »Schnee«, ein Doppelroman. Zwischen den Romanen liegen ein Krieg und Welten - aber es ist der Tonfall wehmütiger Heiterkeit, der sie verbindet. Georg Hermann ist der essayistisch lustvoll erzählende große Chronist einer jüdisch-bürgerlichen Lebenswelt und sein Dr. Herzfeld Vertreter eines großstädtischen, gebildeten Judentums.

Georg Hermanns Romane schaffen impressionistische Wahrnehmungstableaus aus dem Metropolenleben. In seiner Dachwohnung im Gartenhaus lebt Dr. Alwin Herzfeld, seinen fünfzig Lebensjahren nah, eine Eigenbrötlerexistenz. Die Wohnung im Parterre hält Hermann Gutzeit mit seiner Familie, Gesprächspartner während langer Gänge durch die Metropole. Herzfeld ist akademisch gebildeter Schriftsteller, Kritiker, »nachdenklich wie alle, deren Wissenschaft das Leben ist« - vor allem aber skurriler Sammler von Kunst und den Erregungen des flüchtigen Augenblicks.

ISBN 978-3-8477-0442-3     44,00 €  Portofrei     Bestellen

Pfade in der Wildnis. Eine indianische Erzählung von der Natur. Von Grey Owl

Grey Owl - indianisch "Wascha kwonessin", deutsch "Der Vogel, der nachts wandert" - hat eine frühe ökologische Literatur geschrieben, die ihre Überzeugungskraft allein aus der Schilderung der Natur Nordkanadas schöpft.
Pfade in der Wildnis ist das erste Buch eines Mannes, dessen kindlicher Wunsch, Indianer zu werden, so groß war, dass er es tatsächlich wurde. Er erzählt von den Wundern der Tier- und Pflanzenwelt und von einem ganzen Kosmos, der des Menschen nicht bedarf und doch von der Zivilisation bedroht ist.
Grey Owl führt uns in seinen Geschichten und Episoden in das Leben der kanadischen Trapper, der Fallensteller und Wildtierjäger in der Wildnis, jenseits der "Front", der äußersten Grenze der menschlichen Besiedelung. Es ist eine Welt, in der allein die Gesetze der Natur Gültigkeit haben, fernab der Zivilisation.

ISBN 978-3-8477-0420-1     44,00 €  Portofrei     Bestellen

Die Derwischtrommel. Das Leben des erwarteten Mahdi. Von Arnold Höllriegel

Arnold Höllriegels Bericht vom Mahdi-Aufstand und der Errichtung eines islamischen Staates im Sudan in den 1880er Jahren erinnert uns in vielem an unsere Gegenwart. Arnold Höllriegels originelles Mahdi-Epos ist eine literarische Auseinandersetzung mit dem alten Konflikt zwischen dem europäischem Selbstverständnis und dem orientalisch-afrikanischen Fremden.

Die Derwischtrommel geht auf Höllriegels Sudan-Aufenthalt im Jahr 1929 zurück und ist Romanbiografie über eine historische Figur in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts, die mit Eindrücken aus dem Khartum der 1920er Jahre untermischt ist. Der charismatische Mahdi - ein von Gott Geleiteter in Mohammeds Nachfolge,  Muhammad Achmad aus dem Sudan - versetzte mit seiner religiös-endzeitlichen Massenbewegung und den militärischen Erfolgen über die ägyptischen Provinzgouverneure und die britischen Kolonialgeneräle das imperiale Europa in Angst und Schrecken.

ISBN 978-3-8477-0409-6     42,00 €  Portofrei     Bestellen

Herrmann und Ulrike. Ein komischer Roman. Von Johann Karl Wezel

"Der beste deutsche Roman, der mir jemals vor Augen gekommen." Christoph Martin Wieland (1780)
Johann Karl Wezel ist ein skandalös vergessener, vielseitig genialischer Autor des 18. Jahrhunderts.
"Im Jahre nach Erschaffung der Welt, als die Damen kurze Absätze und niedrige Toupets, die Herren große Hüte und kleine Haarbeutel, und Niemand leicht Gold auf dem Kleide trug, der nicht wenigstens Silber genug in der Tasche hatte, um es bezahlen zu können, wurde auf dem Schlosse des Grafen von Ohlau ein Knabe erzogen, der bey dem Publikum des dazu gehörigen Städtchens nicht weniger Aufmerksamkeit erregte und in den langen Winterabenden nicht weniger Stoff zur Unterhaltung gab, als Alexander, ehe er auf Abentheuer wider die Perser ausgieng. Graf und Gräfin, deren Liebling er einige Zeit war, nennten ihn Henri, seine Eltern Heinrich, und das ganze Städtchen den kleinen Herrmann, nach dem Geschlechtsnamen seines vorgeblichen Vaters - seines vorgeblichen, sage ich; denn so sehr die körperliche Aehnlichkeit mit ihm es wahrscheinlich machte, daß er sein wahres ächtes Produkt seyn möchte, und so wenig auch der erfahrenste Physiognomist auf den Einfall gekommen wäre, eine andere wirkende Ursache zu vermuthen, so hatte doch Jedermann die Unverschämtheit, trotz jenes wichtigen Grundes, ihn seinem Vater völlig abzuläugnen, und zwar aus der sonderbaren Ursache - weil der Sohn ein feiner, witziger, lebhafter Knabe wäre und gerade so viel Verstand, als sein Vater Tummheit, besäße."

ISBN 978-3-8477-0411-9     68,00 €  Portofrei     Bestellen

Der Consolidator oder: Erinnerungen an allerlei Vorgänge aus der Welt des Mondes. Von Daniel Defoe

Daniel Defoe kennen wir so bisher nicht: als Mondreisenden. Der Consolidator, sein schon 1705 verfasster Roman, ist satirische Aufklärung in einem Europa des Absolutismus.

An der Epochenschwelle vom 17. zum 18. Jahrhundert, als das Empire auf dem Weg zur Weltmacht war, schrieb Daniel Defoe seinen Mondroman und erfüllte sich den Wunsch, endlich die lunare Welt zu bereisen und das außergewöhnliche Wissen der Mondbewohner zu erkunden.

Relaisstation für den Mondflug ist China. Die Mondzivilisation teilt ihre Technologie mit der ältesten Kultur auf der Erde. "Consolidator" heißt die Raumfähre, Defoe wird bequemerweise in Schlaf versetzt, am Ziel wacht er wieder auf.

ISBN 978-3-8477-0407-2     42,00 €  Portofrei     Bestellen

Die Morgendämmerung der Worte. Moderner Poesie-Atlas der Roma und Sinti Hrsg. Wilfried Ihrig und Ulrich Janetzki

Die Lyrik der Roma und Sinti aus aller Welt. Übertragen aus etwa 20 Sprachen und versammelt von Wilfried Ihrig und Ulrich Janetzki
Eine Literatur "weit verstreut publiziert und bis heute nahezu unbekannt" - Karl-Markus Gauß

Es ist der Ertrag einer jahrelangen Suche in den Antiquariaten und Bibliotheken Europas, das Ergebnis einer literaturwissenschaftlichen Forschung an den Quellen, die Funde seltener Bücher: Die Poesie der Roma und Sinti, Lovara, Kalderasch, Gitanos, Gypsies, Travellers oder Jenischen. Nie zuvor wurde die Vielfalt einer schwer zu fassenden Literatur so umfassend dargestellt.
Die Anthologie nimmt nicht nur jene lyrischen Selbstzeugnisse auf, die in einer der Varianten von Romanes oder Romani verfasst worden sind, sondern auch Gedichte, die aus etwa 20 Sprachen von drei Kontinenten ins Deutsche übertragen wurden.

ISBN 978-3-8477-0403-4     42,00 €  Portofrei     Bestellen