Jugoslawienkriege (Thema)
Der 24. März 1999 markierte das Ende der europäischen Nachkriegszeit. Mit dem Einsetzen der Bombardements gegen serbische und montenegrinische Städte durch die NATO eskalierte die Zerstörung des ehedem multinationalen und blockfreien Jugoslawien zur kriegerischen Intervention.
Hannes Hofbauer zeichnet die Tragödie am Balkan nach.
Ein Blick von außen, weltsystemisch und historisch fundiert, soll dabei helfen, die Nebel von Propaganda, die eine totale Verunsicherung in der kritischen Öffentlichkeit im Westen bewirkt haben, zu lüften. Nur so können die Konturen der Interessenslagen deutscher und US-amerikanischer Kriegstreiber nachgezeichnet und die ideologische Substanz der scheinbaren Rechtfertigung, Bomben im Dienste von Menschenrechten und Solidarität zu werfen, bloßgelegt werden.
Als Peter Handke 1996 Gerechtigkeit für Serbien forderte, hallte ein Aufschrei der Empörung durch die deutschsprachigen Feuilletons. Bereits nach wenigen Wochen war Gerechtigkeit nicht nur für Serbien, sondern auch für den österreichischen Dichter in weite Ferne gerückt. Das Buch stellt die damaligen Reaktionen in den Kontext der deutschsprachigen Balkanberichterstattung und zeigt auf, dass Handke mit seinen Bemerkungen so falsch nicht lag. Dass er den Finger in die Wunde gelegt hatte, verdeutlichte die von ihm ausgelöste Kontroverse, die zu einer der größten Literaturdebatten des Jahrzehnts wurde und bis heute anhält.
Giuseppe Ciulla und Vittorio Romano beschreiben unbefangen das Land, wie sie es vorfinden. Ihre Unbefangenheit mag sie auch zu einer manchmal etwas naiven Sichtweise führen, deren Ursprung sicher in der einseitigen Beeinflussung durch die italienischen Medien liegt, die vollkommen einseitig als Hofberichterstatter der NATO arbeiten. Z. B. unterstellen Ciulla und Ramano Milosevic, dass er Kosovaren vertrieb. Albaner wollten nur vor dem NATO Bombenteppich flüchten, manche nach Süden (Albanien) andere gingen dagegen nach Norden (Serbien) und stellten sich somit unter Milosevics Schutz, da sie als Flüchtlinge einfach den kürzesten Weg zur Rettung suchten, wie es üblicherweise Menschen auf der Flucht machen.
Public Relations bzw. Öffentlichkeitsarbeit ist schon längst zum Bestandteil des politischen Lebens geworden und wird von Politikern und Parteien zur Imagepflege genutzt. Neu ist auch nicht, dass Regierungen PR-Unternehmen damit beauftragen, ihr Image in anderen Ländern aufzubessern. Wenig bekannt ist allerdings, dass es seit Langem von sehr unterschiedlichen Regierungen in Auftrag gegebene und bezahlte PR-Kampagnen gibt, um Feindbilder aufzubauen, Kriege vorzubereiten oder Diktaturen zu beschönigen.
Montag, 19.05.2014 um 20:00 Uhr
Im aktuellen Ukraine-Konflikt wird immer wieder auf den Kosovo-Krieg 1999 verwiesen. Wie ist die deutsche Rolle im Kosovo-Konflikt zu bewerten: als "ehrlicher Makler" oder als "Kriegstreiber"? Und was lässt sich aus damals für heute lernen?
Unterdrückte Tatsachen über die an Serben begangenen Massaker 1992-1995. Dtsch.-Engl.-Serb. 2. erweiterte Auflage. Srebrenica ist eine kleine Stadt im Osten der ehemaligen jugoslawischen Republik (und des heutigen von der NATO mittels Feuertaufe gegründeten Staates) Bosnien-Herzegowina, eine bis Mitte der 90er Jahre mehrheitlich von Moslems bewohnte Enklave in serbischem Siedlungsgebiet. Aber Srebrenica war mehr: in der bald von UN- und NATO-Truppen besetzten, vom Bürgerkrieg zerrissenen Teilrepublik war es eine von den Besatzern installierte (schein-)entmilitarisierte "Schutzzone", neben epa, Gora de, Sarajevo, Tuzla und Bihac. Alle diese "Schutzzonen" lagen in mehrheitlich von Serben bewohnten Gebieten, standen aber unter UN- bzw. (was dasselbe ist) NATO-Kontrolle.
Geschichte der Linken in Jugoslawien von der Befreiung bis zum Zerfall. Jugoslawien kann ohne seine Linke nicht verstanden werden. Auf den Spuren der Geschichte Jugoslawiens beleuchtet das Buch die Brüche und Kontinuitäten der Linken von den frühen Anfängen bis in die Gegenwart.
Massengewalt der Ustasa gegen Serben, Juden und Roma in Kroatien 1941-1945. Im Schatten des Zweiten Weltkriegs versuchte die kroatische Ustasa-Bewegung, gewaltsam einen ethnisch homogenen Nationalstaat zu schaffen.