Srebrenica. Chronologie eines Völkermords. Oder Was geschah mit Mirnes Osmanovic. Von Matthias Fink

Srebrenica. Chronologie eines Völkermords. Oder Was geschah mit Mirnes Osmanovic. Von Matthias FinkAnhand von Beweisdokumenten und Zeugenaussagen des Internationalen Strafgerichtshofs erzählt der Autor die Vorgeschichte und den Ablauf des Dramas von Srebrenica, Europas schwerstem Kriegsverbrechen seit Ende des Zweiten Weltkriegs.

ISBN 978-3-86854-291-2      45,00 €  Portofrei       Bestellen

Am 11. Juli 1995 eroberte die Armee der bosnischen Serben die ostbosnische Bezirksstadt Srebrenica, Zentrum einer Sicherheitszone der Vereinten Nationen. Armeebefehlshaber General Ratko Mladic erklärte vor laufenden Kameras, er überreiche die Stadt dem serbischen Volk als Geschenk. Zwei Tage später wurde der 14 jährige Mirnes Osmanovic aus dem kleinen Dorf Zgunja im ostbosnischen Bezirk Srebrenica zum letzten Mal lebend gesehen, als bosnisch serbische Militärs ihn seiner Mutter entrissen und abführten. Das geschah vor den Augen der Blauhelmsoldaten der Vereinten Nationen. 14 Jahre später wurden seine Gebeine in einem Massengrab mit Toten aus Srebrenica entdeckt. Der Name dieser Stadt steht für mehr als 8000 ermordete bosnisch muslimische Männer und Jugendliche; über 25000 Vertriebene, vor allem Frauen, Kinder und alte Leute; aber auch eine noch immer unbekannte Zahl von Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten aus der Armee der bosnischen Serben, die im Juli 1995 zu Kriegsverbrechern wurden. Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien stufte das Verbrechen als Völkermord ein. Noch heute wird dort gegen die Verantwortlichen verhandelt. Matthias Fink zeigt, warum die "ethnische Säuberung" des Bezirks Srebrenica am Ende in den Völkermord geführt hat und warum die bosnische Regierung und ihre Armee sowie die Weltgemeinschaft und die UN Schutztruppe diesem Geschehen hilflos und tatenlos gegenüberstanden. Der Autor hat zahlreiche Interviews geführt und stellt eindrücklich Aussagen der Überlebenden, aber auch der Täter und der "Zuschauer" dar, so dass die Gewalteskalation und die Erfahrungswelten der Beteiligten erschreckend und auch anrührend anschaulich werden.

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Erstellt: 07.10.2015 - 12:33  |  Geändert: 02.12.2020 - 18:02