Mann im Mond
Erzählungen
Eine Mutter schickt ihre Tochter in den Supermarkt, um Alkohol zu kaufen. Und ist danach wütend, weil diese die Flasche alleine nicht kaufen konnte. Ein Mädchen bekommt mit, wie das ganze Dorf über den Vater lästert, der sich seit Längerem seltsam verhält. Und ein Sportlehrer schikaniert eine Schülerin, bis er plötzlich auf ihre Hilfe angewiesen ist. In »Mann im Mond« geraten Kinder immer wieder in Situationen, in denen sie schwerwiegende Entscheidungen selbst treffen müssen, weil die Erwachsenen ihren Rollen nicht gerecht werden.
Kunstvoll zeigt Lana Bastasic in zwölf Geschichten, wie schnell aus solchen Situationen traumatische Erlebnissen werden können. Oder Momente der Selbstermächtigung. Und erzählt davon auf schonungslose Weise, mal düster und berührend, mal verstörend und poetisch.
»Lana Bastasics Geschichten müssen erzählt werden.« Sasa Stanisic, Zeit Online
Eltern vernachlässigen oder missbrauchen die, die sie eigentlich schützen sollten: ihre Kinder. Aus der Perspektive der Opfer schreibt die bosnische Autorin ihre Erzählungen. Im Hintergrund: eine vom Krieg traumatisierten Gesellschaft. Intensiv, schonungslos und aus einer kindlichen Perspektive [...] [Podcast 5:36] Lara Sielmann im Gespräch mit Frank Meyer → Deutschlandfunk Kultur 03.02.2023
Weitere Pressestimmen:
fast eine jede der zwölf Erzählungen [..] hebt mit einem erzählerischen Paukenschlag an […]. Karl-Markus Gauss Neue Zürcher Zeitung 27.04.2023
[...] aus der Perspektive der Kinder erzählt und das in einem sehr präzisen Tonfall [...] 3sat (Kulturzeit) 07.02.2023
Bastašić zelebriert in ihren Erzählungen - jede für sich eine kunstvolle Sprachkomposition - die Kniffe und Techniken der Ellipsen und Wiederholungen ORF, Ö1 30.01.2023
Die Autorin:
Lana Bastašić, 1986 in Zagreb, Kroatien, als Kind serbischer Eltern geboren, wuchs nach dem Zerfall Jugoslawiens in Bosnien auf und lebte zuletzt viele Jahre in Barcelona. Mit ihrem Debütroman »Fang den Hasen« stand sie auf der Shortlist des NIN-Award, Serbiens renommiertesten Literaturpreis, erhielt 2020 den Literaturpreis der Europäischen Union und ist für den Dublin Literary Award 2022 nominiert.
Die Übersetzerin:
Rebekka Zeinzinger, geboren 1992, studierte Germanistik, Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft. Sie lehrte drei Jahre lang an der Universität Sarajevo deutsche Sprache und Literatur. Heute lebt sie als Übersetzerin aus dem Bosnischen, Kroatischen und Serbischen in Wien.
Lana Bastašić and Beatrice von Rezzori discuss the Balkans
→ Santa Maddalena Foundation Youtube 06.11.20
Erstellt: 27.01.2024 - 08:17 | Geändert: 27.01.2024 - 08:28