Die umzingelte Festung ist die Geschichte des leichtsinnigen Taugenichts Fang Hongjian. Nach einem mehrjährigen Auslandsaufenthalt kehrt der junge Mann 1937 aus Europa über Hongkong zurück nach China, um dort die seit Langem verabredete Ehe zu schließen. Doch auch sein unter zweifelhaften Umständen gekaufter Doktortitel hilft nicht darüber hinweg, dass er keine praktischen Fähigkeiten vorweisen kann, und schnell wird klar, dass er die an ihn gestellten Erwartungen nicht erfüllen kann. Als seine Verlobte noch vor der Heirat stirbt, stürzt er sich in bunte erotische Abenteuer, durch die er in ein Netz von Abhängigkeiten, Intrigen und Verpflichtungen gerät. Qian Zhongsu entführt den Leser in eine meisterhaft geschilderte Kultur im Umbruch, in der Tradition und Moderne unversöhnlich aufeinanderprallen. Qians Sprachwerk, das Merkmale eines barocken Schelmenromans trägt, wird damit zu einem leichthin erzählten Schlüsselroman der chinesischen Gesellschaft im 20. Jahrhundert.
Roman (Thema)
Ein Roman von Joseph Roth erstmalig nach der Handschrift ediert, mit bislang unveröffentlichten Passagen.
Der österreichische Schriftsteller Joseph Roth (1894-1939) erzählt in dem Roman "Die Rebellion", einem frühen Werk von 1924, die Geschichte des Kriegsinvaliden Andreas Pum. Er ist ein bescheidener und gottesfürchtiger Leierkastenspieler, der die Obrigkeit achtet und loyal alle Gesetze des Staates befolgt. Bei der Witwe Blumich scheint er sein kleines privates Glück zu finden. Doch dann gerät der naive Pum durch eine Reihe von Zufällen, aber auch durch eigene und fremde Schuld, in das unbarmherzige Räderwerk der bürgerlichen Gesellschaft. In einer großen Schlussrede vor einem imaginären Gericht wendet er sich ernüchtert von seinem Gott ab und schmäht ihn.
Marcos verantwortet die Produktion einer Schlachterei. Er kontrolliert die eingehenden Stücke, kümmert sich um den korrekten Schlachtvorgang, überprüft die Qualität, setzt die gesetzlichen Vorgaben um, verhandelt mit den Zulieferern ... Alles Routine, Tagesgeschäft, Normalität. Bis auf den Umstand, dass in der Welt, in der Marcos lebt, Menschen als Vieh zum Fleischverzehr gezüchtet werden.
Am Ende des Romans steht eine Eskalation: Ein israelischer Tourguide streckt im Konzentrationslager von Treblinka einen deutschen Dokumentarfilmer mit einem Faustschlag nieder. Wie kam es dazu? In einem Bericht an seinen ehemaligen Chef schildert der Mann, wie er jahrelang Schulklassen, Soldaten und Touristen durch NS-Gedenkstätten geführt hat und wie unterschiedlich diese mit der Erinnerung an den Holocaust umgehen. Nach und nach zeigt sich, dass seine Arbeit nicht spurlos an dem jungen Familienvater vorübergeht - die Grauen der Geschichte entwickeln einen Sog, gegen den keine akademische Distanz ankommt.
Ein Liebesroman, spannend wie ein Thriller, ab 14 Jahren.
Niemals hätte Nora damit gerechnet, sich in eine Zielperson zu verlieben. Aber ihr Herz schlägt schon schneller, wenn sie nur an Alex denkt. Und nach einigen Aufträgen weiß sie, dass der Technologiekonzern NGS für seine illegalen Forschungen notfalls über Leichen geht. Aussteigen ist keine Option, auch dafür hat der Konzern gesorgt. Also muss Nora die Bewusstseinssynchronisierung mit Alex durchführen. Doch dann werden die Liebenden nicht mehr zueinander finden, denn ist der eine wach, schläft der andere ... Und schlimmer noch: Nora weiß, dass Alex Leben nun am seidenen Faden hängt!
La Matosa, eine gottverlassene Gegend in der mexikanischen Provinz. In der brütenden Hitze bewegt sich eine Gruppe von Kindern durchs Zuckerrohrdickicht. Zwischen Plastiktüten und Schilf stoßen sie auf eine Tote, ihr Gesicht ist zu einer grausig lächelnden Grimasse entstellt: La Bruja, die Hexe, eine von den Dorfbewohnern so gefürchtete wie fasziniert umkreiste Heilerin.
Manche sagen, in ihrer schwefligen Küche braue sie Tränke gegen Krankheit und Leid, andere sagen, die Alte treibe es mit dem Teufel. An Mordmotiven fehlt es nicht: Eifersucht, Drogenhandel, Leidenschaften, die besser nicht ruchbar werden - und hat die Hexe nicht doch einen Schatz versteckt? Selbst die Polizei sucht nach dem Geld ...
Germanetto , von Beruf Friseur, schloss sich bereits 1903 der Gewerkschaftsbewegung an. 1906 wurde er Mitglied der Italienischen Sozialistischen Partei. Er war ein Gegner des Ersten Weltkrieges, den er als imperialistisch geißelte. ist der Autor mehrerer Bücher. Sein erstes und wohl bekanntestes Buch, Memorie di un barbiere, erschien zuerst 1930 in Frankreich in italienischer Sprache. Die deutsche Übersetzung Genosse Kupferbart erschien noch im selben Jahr. Insgesamt ist dieses autobiografisch geprägte Werk, das vom Kampf der italienischen Arbeiterklasse und der kommunistischen Partei gegen den Faschismus handelt, in über zwanzig Sprachen übersetzt worden.
"Der Rote Soldat Peter Kovacs
wurde nach fünfwöchiger Behandlung als gesund aus dem Karolyi-Krankenhaus entlassen. Es war einige Minuten nach 12 Uhr mittags, als er die Tür des Krankenhauses hinter sich zumachte. Er nahm seine Mütze ab, um sich den leichten Wind von der Donau her voll ins Gesicht wehen zu lassen, das trotz der überstandenen Krankheit rot und gesund aussah. Mit der linken Hand strich er sich über sein dunkelblondes Haar und — ohne besonderen Grund — lachte er, zwei Reihen großer weißer Zähne zeigend. Als er sich langsam zur Kaserne begab, betrachtete er verwundert mit den nussbraunen weitgeöffneten Augen die Stadt. Er fühlte sich sehr wohl in diesem Augenblick: er war jung, kräftig und gesund. Drei Stunden später stand er um Haaresbreite dem Tode nahe." (Die ersten Zeilen des Romans)
Zement ist Gladkows bekanntestes literarisches Werk, das auch autobiografische Züge aufweist und als ein literarisches Denkmal der frühsowjetischen Industrialisierungsepoche (hier am Beispiel eines Zementwerks) gilt.
Kostenlose Druckversion → nemesis.marxists.org
Gladkow hat in Rußland Epoche gemacht. Sein Hauptwerk »Zement« war der erste Roman aus der Periode des Wiederaufbaus. Alsbald wurde die Umwelt, die er darin aufstellt, Schauplatz; von der Prosa aus eroberte sie die Bühne. Rezension von Walter Benjamin 1927 → textlog.de
Fjodor Wassiljewitsch Gladkow auf Wikipedia
Der Klassiker der (anti-)utopischen Literatur. Jewgeni Samjatins Roman zeichnet die düstere Zukunftsvision einer kollektivistischen, mechanischen Zivilisation, welche die Menschen um des "Glücks" willen ihrer individuellen Freiheit beraubt. Das allgemeine Glück soll durch maximale Gleichschaltung der Menschen erreicht werden, da völlige Gleichheit den Neid als Quelle des Unglücks abschaffe; ein weiteres Hindernis auf dem Weg zum "hundertprozentigen Glück" ist die irrationale Fantasie der Menschen - erst ihre Beseitigung werde die Individuen endgültig in restlos glückliche "menschenähnliche Traktoren" verwandeln.
