Noli me tangere
Roman
Der große Klassiker der Philippinen. Ein Jahrhundertroman über Liebe, Mut und leidenschaftliche Ideale. Für Fans von Mario Vargas Llosa und Gabriel García Márquez.
Noli me tangere ist ein revolutionärer Widerstandsroman und eines der frühesten literarischen Zeugnisse der Kritik am Kolonialismus. José Rizal musste die Veröffentlichung mit dem Leben bezahlen und wurde zum Märtyrer der Philippinen. Mit seiner erzählerischen Opulenz, seinem Humor und seinem unhintergehbaren Glauben an die Menschlichkeit strahlt der Roman weit in die Gegenwart hinein.
Philippinen, Ende des 19. Jahrhunderts: Der junge, idealistische Ibarra kehrt nach sieben Jahren Studium aus Europa in seine Heimat zurück - voller Erneuerungsdrang für sein Land und im Liebesrausch für die schöne María Clara.
Doch seine Hoffnungen werden schnell zerschlagen, denn die von ihm so geliebte Gesellschaft ist zerfressen von Korruption, Unterdrückung und religiösem Dogmatismus. Nicht das philippinische Volk hält die Zügel in der Hand, sondern die spanischen Kolonialherren mitsamt ihrem machtbesessenen katholischen Klerus. Ibarras Vorhaben, eine Schule zu bauen, eskaliert zu einer Spaltung zwischen Kirche, Gouverneuren und dem einfachen Volk, und viel zu spät erkennt er, wie sich seine private Fehde mit dem Gemeindepfarrer in eine infernale Intrige verwandelt. Erst als sich auch María Clara von ihm abwendet, wird Ibarra bewusst, welch mächtigem Gegner er sich gegenübersteht.
Mit Nachworten von Lieselotte Kolanoske und Filomeno V. Aguilar Jr.
Pressestimmen
»Wer sehen will, wie ein polyglott-neugieriger Schriftsteller die ganze westeuropäische Literatur des neunzehnten Jahrhunderts zu einem Stoff bündelt, der lese Noli me tangere. Nie ist der universelle Anspruch der Aufklärung literarisch so euphorisch erhoben worden wie hier. Nie aber auch dessen Scheitern so illusionslos vorweggenommen.« Andreas Platthaus Frankfurter Allgemeine Zeitung 13.09.2025
»Noli me tangere bietet melodramatische Handlung mit allem Drum und Dran: Abgrundtief böse Schurken, teils in Mönchskutten gehüllt, teils in der Maske des honorablen Bürgers, verfolgte Unschuld, niederträchtige Verschwörungen, Verabredungen an finsteren Orten, ein strahlender Held.« Süddeutsche Zeitung 06.05.2025
»José Rizal liefert scharfsinnige Beobachtungen und Kritik an den Machthabern, verpackt in eleganter Sprache und gewürzt mit leichtem Humor. Zurecht ein Klassiker der philippinischen Literatur.« Radio Bremen Zwei 13.10.2025
»Rizal erzählt eine veritable Abenteuergeschichte ... [mit] einprägsamen, präzise gezeichneten und zuweilen parodistisch überzeichneten Charakteren, für die der Autor bis heute zu Recht gefeiert wird ... « Holger Heimann WDR 22.09.2025
»Es ist großartig, dass der Insel Verlag mit dieser Neuübersetzung dem deutschen Lesepublikum eine Tür zu einer Literatur öffnet, die viel zu wenig präsent ist ...« Barbara Hoppe Feuilletonscout 09.09.2025
»[José Rizal] hat es geschafft, die Leute aufzurütteln und ihnen etwas vor Augen zu führen, was ihnen in diesem Außmas noch nicht klar gewesen ist. ... Er ist ein brillanter Erzähler – wie er Charaktere entwickelt, Szenen beschreibt, die Landschaft skizziert, Dialoge erfasst. Er lässt den Leser tief eintauchen in die Geschichte seines Landes. Und er hat eine tolle Ironie. ... « Stephanie Oppe Deutschlandfunk Kultur 20.08.2025
»Jose Rizals Geschichte eines Heimkehrers, der seinen Mitmenschen die Augen über ihre Knechtschaft öffnet, steht den großen Romanen des 19. Jahrhunderts in nichts nach.« Ulrike Sárkány Lesart 02.10.2025
Weitere Stimmen zum Buch
»Dieser Roman ist wirklich eine Entdeckung!« Thea Dorn
»Die schriftstellerische Fähigkeit, Liebe so auszudrücken - das ist zu Recht ein Jahrhundertroman.« Claudia Roth
Autoreninfos
Übersetzt von
Annemarie Cueto-Mörth, geboren 1946 in Graz, studierte Übersetzung aus dem Spanischen und Italienischen. Sie lebte in Spanien, Kanada und Brasilien, wo sie u.a. am Goethe-Institut tätig war, bevor sie nach Graz zurückkehrte. Sie verstarb 2022.
Erstellt: 12.12.2025 - 13:36 | Geändert: 12.12.2025 - 13:57
