Roman (Thema)

Chika Unigwe erzählt das Schicksal von vier nigerianischen Frauen, die ins Paradies wollen und als Prostituierte in einem europäischen Rotlichtviertel landen. Und sich dort durch ein großes Unglück unverhofft näherkommen. Sisi, Ama, Efe und Joyce sind jung und wissen nicht weiter. In der Hoffnung auf ein besseres Leben lassen sie sich nach Europa schleusen. Dort verkaufen sie Abend für Abend ihre Körper. Unter der harschen Aufsicht einer Zuhälterin teilen sie eine Wohnung, und jede versucht, angesichts der täglichen Demütigungen ihre Würde zu wahren. Als Sisi, die Verschlossenste unter ihnen, ermordet wird, beginnen die übrigen einander ihr Leben zu erzählen.

ISBN 978-3-608-50109-4 20,00 € Portofrei Bestellen

"Moravagine" ist ein faszinierend beunruhigendes Werk und führt ins Zentrum der künstlerischen Moderne des 20. Jahrhunderts. Aber "Moravagine" ist auch immer noch, 100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg, ein eher verborgenes Buch. Dieser Krieg ist noch nicht vorbei, als 1917 Cendrars in einem Brief an Jean Cocteau seinen Plan annonciert: "Ich sage Dir, ein Monster..." Und was zeitgemäß "Das Ende der Welt" heißen sollte, erscheint endlich 1926 als "Moravagine": Es ist der Name eines Amokläufers, eines Triebwesens, in dessen Name sich der Tod (la mort) und das Gebärende (le vagin) zwittrig vereinen. Moravagine, mehr Phänomen denn Person, ist ein Nomade seiner Wunschtriebe, eine Figur des Bösen, die die Ausschweifungen des Wahnsinns lebt, ein an der Sinnlosigkeit Verzweifelnder. Moravagine, so heißt der ungarische Adlige, der mit Unterstützung eines Arztes, des Erzählers Raymond, das Sanatorium Waldensee verlässt und mit ihm auf eine zehnjährige Reise geht: über Berlin in den russischen Revolutionsterrorismus, mit dem Schiff nach New York und weiter auf Goldsuche bis zu den Indianern , eine Flucht zum südamerikanischen Orinoko und zurück nach Paris, zu einem Flug um die Welt und in den Morphinismus. 

ISBN 978-3-8477-0352-5 38,00 € Portofrei Bestellen

Ein deutsches Frauenschicksal, dessen Tragik noch lange nachwirkt.

Im Dezember 1900 wird die Chemikerin Clara Immerwahr als erste Frau an der Universität Breslau promoviert. Sie heiratet ihren Kollegen Fritz Haber, doch die Ehe wird zunehmend schwierig. Nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 arbeitet Haber für das Kriegsministerium voller Begeisterung an der Entwicklung von Kampfgas. Dessen Einsatz an der Front überwacht er persönlich und wird zum umjubelten Helden. Clara kann diese todbringende "Perversion der Wissenschaft" dagegen nicht ertragen...

ISBN 978-3-423-21488-9 11,95 € Portofrei Bestellen

In elf weit gespannten Bögen - 250 Schritte lang, 10 Schritte breit - schwingt sich die Brücke über die Drina. Bei Visegrad, einer bosnischen Stadt nahe der serbischen Grenze, führt sie über den Fluss. Seit Jahrhunderten ist sie ein Treffpunkt für Menschen von beiden Ufern, ist Trennlinie und Bindeglied zwischen Orient und Okzident. In seinem Meisterwerk entrollt Ivo Andric ein gewaltiges Zeitpanorama vom 17. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg und erzählt von den vielfältigen Schicksalen der Menschen, die dort aufeinandertrafen.

ISBN 978-3-423-14235-9 11,90 € Portofrei Bestellen

In "Die Großwäscherei", dem ersten Roman von Andor Endre Gelléri, dampfen die Waschbottiche, rotieren die Waschmaschinen und Wäscheschleudern, gleiten die Bügeleisen über die Seidenhemden, pfeifen die Beheizungsrohre. Es ist der pulsierende Rhythmus der belebten Straßen und der niemals ruhenden Maschinen - der modernen Großstadt Budapest. In der Wäscherei arbeiten Waschfrauen und Heizer, Färbejungen und Bügelmädchen, Vorarbeiter und Hausierer, die alle von einem besseren Leben träumen. Doch vorerst fügen sie sich in den Arbeitsablauf in der Wäscherei, um ihre Existenz zu sichern. Die Wäscherei ist wie ein vielstimmiger Bienenstock, mit dem Besitzer Jeno Taube als Herrscher. Taube ist besessen von seinem Ideal von Sauberkeit, doch er ist auch gelangweilt von seiner Macht und sucht Zerstreuung.

ISBN 978-3-945370-04-9 22,00 € Portofrei Bestellen

Was hat die Kriminalliteratur mit der Paranoia und den Sozialwissenschaften zu tun? Dieser Frage geht Luc Boltanski in seinem höchst originellen Buch nach. Seine Antwort: Wie die Sozialwissenschaften entsteht auch die Kriminalliteratur um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, und in diese Zeit fällt auch die Entdeckung der Paranoia in der Psychiatrie. Zusammen zeugen sie von einem sich zunehmend verbreitenden Zweifel an der "Realität der Realität", der als Symptom der Moderne gelten kann.

ISBN 978-3-518-29753-7 22,00 € Portofrei Bestellen

Als "Gegenwartsliteratur" wird heute meist die Literatur bezeichnet, die seit 1989/90 entstanden ist. Seit der Wende und der Wiedervereinigung hat sich so viel verändert, dass eine neue literarische Epoche angebrochen scheint. Doch wie lässt sich die Gegenwart in Literatur fassen? Und was sind die Charakteristika von Gegenwartsliteratur? - Dieser Band stellt die zentralen Debatten, Strömungen und Hauptgattungen der Literatur von 1990 bis ins Jahr 2015 dar.

ISBN 978-3-476-02578-4 25,00 € Portofrei Bestellen

In der spätkapitalistischen Krise des Begehrens schlägt der libidinöse Leistungszwang in Lustlosigkeit um. Der Glaube an die Verheißungen der sexuellen Liberalisierung erscheint zerrüttet. Dieses Narrativ entfaltet sich im Werk Michel Houellebecqs. Seine Erzählung spinnt das drastische Endzeitszenario als politische Fiktion weiter, in der nach erbittertem Wahlkampf eine muslimische Partei die Regierung antritt.

ISBN 978-3-96042-008-8 9,80 € Portofrei Bestellen

Über Mensch und Tier und das Tier im Menschen: Vom St. Petersburg der Zarenzeit über das Deutschland des Zweiten Weltkriegs bis in ein Norwegen der nahen Zukunft erzählt Maja Lunde von drei Familien, dem Schicksal einer seltenen Pferderasse und vom Kampf gegen das Aussterben der Arten. Ein bewegender Roman über Freiheit und Verantwortung, die große Gemeinschaft der Lebewesen und die alles entscheidende Frage: Reicht ein Menschenleben, um die Welt für alle zu verändern?

ISBN 978-3-442-75790-9 22,00 € Portofrei Bestellen