Jugendleseclub (Thema)

Der Jugendleseclub Lesezeichen wurde im Jahr 2010 auf Initiative von Britta Kiersch von der Buchhandlung Neuer Weg gegründet und trifft sich seitdem regelmäßig in deren Räumlichkeiten

Jugendleseclub Lesenzeichen (Über uns)

Im Jahr 2010 wurde unser Leseclub ins Leben gerufen. Wir sind zwischen 11 und 19 Jahre alt und treffen uns mindestens 14-tägig für jeweils eine Stunde. Dann tauschen wir unsere Leseeindrücke aus, diskutieren Inhalte, Schreibstile, Stärken und Schwächen von Jugendbüchern; daraus ergeben sich oft sehr intensive Debatten. Wir wählen jedes Jahr 3 Titel aus, die uns besonders beeindruckt haben und schreiben dazu jeweils ein kleines Theaterstück. Diese drei Stücke präsentieren wir in der Buchhandlung an einem öffentlichen Abend im Herbst dem Publikum.

Andere Aktivitäten im Lauf der Jahre waren unter anderem: Eine Schaufensterlesung zum Welttag des Buches, ein mexikanischer Abend mit Dirk Reinhardt, ein Vorlesenachmittag in verschiedenen Kindergärten, Mitarbeit in der Jury beim jährlichen Vorlesewettbewerb, eine Präsentation mit diversen Book-Slams in der Würzburger Stadtbücherei für Lehrkräfte, und einmal haben wir die Gehwege „unserer“ Straße an einem Nachmittag mit Straßenkreide mit Zitaten aus Büchern beschrieben. Rezensionen zu ausgewählten Büchern findet man → HIER auf der Internetseite des Buchladens Neuer Weg in Würzburg, wo wir zu Hause sind.

Mit großer Begeisterung waren wir 4 Jahre lang (2017 bis 2020) in der Jugendjury des Deutschen Kinder- und Jugendliteraturpreises, was wir als besondere Ehre empfunden haben. Die Preisverleihung während der Frankfurter Buchmesse ist einfach das Highlight des Jahres. Im Zusammenhang mit der Juryarbeit haben einige von uns den → Kompetenznachweis Kultur erlangt, den man auch in unserem Leseclub (ab 12 Jahren) machen kann.

 

Die unten aufgelisteten Titel werden vom Jugendleseclub ganz besonders empfohlen!


Schnabeltier Deluxe. Von Sarah Jäger   Rowohlt Verlag   ISBN 978-3-499-00911-2

Nachdem Kim aufgrund eines Wutausbruchs von der Schule geflogen ist, können nur noch die Kontakte des Ex-Freundes ihrer Mutter einen Direktor (der der Sandkastenfreund des besagten Ex-Freundes ist) überzeugen, sie an dessen Schule aufzunehmen. Einziges Problem: Kim muss notgedrungen beim Ex-Freund und dessen Tante auf dem Land einziehen, um nah genug an der neuen Schule zu sein. In einem Dorf kennt jeder jeden und daher fällt eine „Neue“ natürlich umso mehr auf. Wenn man dann auch noch an der einzigen Tankstelle weit und breit jobbt, ist man leichte Beute für Haarreif tragende Friseursalonlehrlinge, die bei einem Schokoriegelkauf unbedingt ein Gespräch anfangen müssen. So treffen Janne und Kim aufeinander und trotz ihrer fast gegensätzlichen Charaktereigenschaften merken sie bald, dass sie ziemlich gute „entfernte Bekannte“ werden könnten.


Hush - Verbotene Worte. Phantasyroman über Wahrheit und Lüge. Von Dylan Farrow   Loewe Verlag   ISBN 978-3-7432-0516-1

Bücher sind gefährlich.
Tinte kann tödlich sein.

Das gilt nicht für die Welt, in der wir leben, allerdings für Montane. Als dort vor ein paar Jahren die Flecken, eine Pandemie, ausgebrochen ist, wurden Bücher und Tinte und vieles weitere verboten. Dafür, dass diese Regeln eingehalten werden, sorgen die Barden, die gnadenlos über das verarmte und hungernde Volk herrschen. Eine Bewohnerin ist Shae. Doch sie fürchtet noch viel mehr um ihr Leben als andere, denn Shae hat ein Geheimnis: Immer, wenn sie etwas stickt, wird es real. Genau diese Gabe, die sie Anfangs für einen Fluch hält, wird später noch ihr Segen.

Bücher sind gefährlich.
Tinte kann tödlich sein.

Shae lebt in Montane, einem Land, in dem Sprache Macht bedeutet. Mit eiserner Hand regieren die Barden über das verarmte Volk. Denn nur sie können mit ihren Worten die Magie kontrollieren. Shae fürchtet sich umso mehr vor ihnen, weil sie ein Geheimnis hat: Alles, was sie stickt, wird lebendig. Aber dann passiert etwas, das ihr keine Wahl lässt, als Antworten bei den Barden zu suchen. Und schnell lernt Shae, wie mächtig Worte wirklich sein können ...

Rezension von Nele, 14 Jahre

ISBN 978-3-7432-0516-1 19,95 € Portofrei Bestellen

Rezension
Die Stadt ohne Wind. Band 1 – Arkas Reise. Von Éléonore Devillepoix   Insel Verlag   978-3-458-17960-3  

Als die junge Kriegerin Arka nach Hyperborea aufgebrochen ist, hatte sie nur ein Ziel. Ihren Vater finden. Einen Mann zur finden, der nicht gefunden werden will, ist nicht so einfach und in einer Stadt voller Gauner und Gefahren schon gleich gar nicht. Doch dann bekommt sie einen überraschenden Verbündeten, Lastyanax. Doch dieser verfolgt auch ein eigenes Ziel: Er will den Mörder fassen, der die Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Die Wahrheit ist allerdings viel gefährlicher als gedacht und wird nicht nur das Vertrauen der beiden auf die Probe stellen, sondern auch ganz Hyperborea erschüttern.

Mit ihrem treuen Pferd ist Arka auf dem gefährlichen Weg in das sagenumwobene Hyperborea. Die dreizehnjährige Kriegerin sucht dort ihren Vater, den sie noch nie gesehen hat. Die Stadt ist ein geheimnisvoller Ort, sie liegt im rauen Gebirge und wird von einer magischen Kuppel geschützt, die nicht nur Feinde abwehrt, sondern auch die kalten Winde der schneebedeckten Gipfel. Und außerdem die letzte Stadt der Welt, in der Magie noch erlaubt ist. Einer der mächtigen Magier soll Arkas Vater sein. Doch das abgeschottete Leben der großen Magier in den hohen Türmen macht es Arka fast unmöglich, ihn zu finden. Einen überraschenden Verbündeten findet sie in dem Magier Lastyanax. Der talentierte und ehrgeizige junge Mann hat es aus der Armut zum Minister geschafft.

Rezension von Nele, 14 Jahre

ISBN 978-3-458-17960-3 18,00 € Portofrei Bestellen


Nordstadt. Von Annika Büsing   Steidl Verlag   ISBN 978-3-96999-064-3

„Wenn du mit wem anders rummachst, stecke ich die Stadt in Brand.“ – „Episch“, finden zumindest Nene und Boris.

Die beiden Hauptcharaktere des Kurzromans begegnen sich in ihren Zwanzigern, doch nicht immer ist es Liebe auf den ersten Blick, sondern manchmal eben erst auf den zweiten. Auch Nenes Leben ist keine Geschichte, die man in einem Märchenbuch entdecken würde und Boris nicht der Traumprinz, der auf dem weißen Pferd angeritten kommt. Was soll man auch erwarten, wenn man im Norden der Stadt aufwächst?

Joy, die größte Optimistin der Welt, stößt an ihre Grenzen. Bisher war sie mit ihren Eltern und ihrer älteren Schwester immer auf Weltreise, doch nun zieht die Familie dauerhaft zum Großvater ins verregnete England, und Joy soll zum ersten Mal eine richtige Schule besuchen. Ihre Vorfreude verpufft, als sie merkt, dass ihr Traum vom In-die-Schule-gehen-und-neue-Freunde-Finden nichts mit der Realität zu tun hat. Als auch noch das einzig Gute an der Schule, die mächtige alte Eiche auf dem Schulhof, gefällt werden soll, kriegt Joy endgültig zu viel und beschließt, den Baum zu retten. Zum Glück gelingt es ihr, wieder die Silberstreifen am Horizont zu sehen, als sie überraschend Hilfe bei ihrer Protestaktion erhält.

Rezension von Britta Kiersch

ISBN 978-3-423-64094-7 13,00 € Portofrei Bestellen

Die Chroniken von Mistle End: Der Greif erwacht. Von Benedict Mirow   Thienemann Verlag   ISBN 978-3-522-18540-0

Cedrik schaut aus dem Fenster des Zuges, der nach Mistle End in den schottischen Highland fährt. „Warum muss ich in dieses Kaff ziehen?“ denkt er sich. Doch als er ankommt, fühlt er sich überraschend wohl. Schnell findet er Freunde und zwar die Geschwister Elliot und Emily Golden. „Dieses Dorf ist anders!“, denkt Cedrik. In der Nacht hört er ein Kratzen auf dem Dach. Er schlägt die Decke zurück und linst vorsichtig aus dem Fenster. Dort steht eine unglaubliche Gestalt!


Wie alles begann. Die wunderbare Geschichte unserer Erde. Von Aina Bestard   Gerstenberg Verlag   ISBN 978-3-8369-6140-0

Nicht von ungefähr sind zwei der 6 Sachbücher, die für den diesjährigen Kinder- und Jugendliteraturpreis nominiert wurden, bei Gerstenberg erschienen, denn in diesem Verlag geht eindeutig Qualität vor Quantität. Mit wachsender Begeisterung und ungläubigem Staunen habe ich dieses Buch über die Entstehungsgeschichte der Erde und das Leben auf diesem Planeten angeschaut und gelesen.


Ey hör mal! Von Gulraiz Sharif   Arctis Verlag   ISBN 978-3-03880-054-5

Eigentlich hatte der fünfzehnjährige Mahmoud erwartet, dass die Sommerferien ziemlich langweilig werden würden und er die meiste Zeit mit seinem einäugigen Freund Arif abhängen würde. Dann aber kommt Onkel Ji, der ältere Bruder seines Vaters, aus Pakistan zu Besuch und Mahmoud wird zum Fremdenführer. Er zeigt Onkel Ji Oslo, seine Stadt. Hier ist er geboren und lebt am Stadtrand im elften Stock eines multikulturell bewohnten Hochhauses mit defektem Fahrstuhl. Mahmouds Vater fährt Taxi, viel zu viel, weshalb er nur selten Zeit für Mahmoud und den zehn Jahre alten Ali hat, aber die Familie in Pakistan braucht viel Unterstützung. Außerdem sollen es seine Söhne später einmal besser haben.

Onkel Ji ist begeistert von Norwegen, von all dem, was Mahmoud ihm darüber erzählt, den Möglichkeiten und dem Lifestyle. Am liebsten würde er bleiben, aber Mahmoud erklärt ihm, warum daraus nichts werden kann, warum man nicht mehr so ohne Weiteres einen norwegischen Pass bekommt.

Als Mahmoud merkt, dass mit seinem kleinen Bruder etwas nicht stimmt, der sich komisch und oft gar nicht jungenhaft benimmt, stellt er ihn zur Rede.