Der Jugendleseclub geht auf die Straße

„Es ist besser, wenn man lernt, kritisch zu denken und sich dann eine eigene Meinung bildet, als sich von anderen bestimme Sichtweisen aufzwingen zu lassen.“ Dieses Zitat aus „Eragon“ (Band 2) von Christopher Paolini und viele andere zierten für ein paar Tage die Gehwege der Sanderstraße in Würzburg.

Hier findet man den Buchladen Neuer Weg, wo der Jugendleseclub Lesezeichen beheimatet ist. Die Jugendlichen des Leseclubs hatten am Freitag, den 23. Juli, mit mehreren Eimern Straßenkreide ausgerüstet, besondere Zitate bzw. erste Sätze aus Jugendbüchern und auch eigene Gedichte auf die Bürgersteige geschrieben. Ihre Hoffnung: Leute neugierig machen. Ihre Ambition: Zeigen, wie literarisch Jugendliteratur sein kann - und natürlich auf die Buchhandlung aufmerksam machen.

„Nachdem wir vier Jahre in der Jugendjury des Jugendliteraturpreises waren und damit viel Zeit verbracht haben, können wir jetzt wieder kleine feine Aktionen hier in Würzburg machen“, meinte Johanna. „Allerdings müssen wir zugeben,“ ergänzte Theresa, „dass wir die Idee von den Bücherpiraten in Lübeck übernommen haben. Wir finden sie so gut, dass wir das in Zukunft bestimmt wiederholen werden.“ Allen Jugendlichen hat vor allem Spaß gemacht, im Vorfeld zu überlegen, welche Texte sie aufschreiben, welche Bücher sie auf die Straße bringen wollten. Sehr unterschiedlich war die Resonanz der Passanten während der Aktion, die eine Stunde dauerte. Leider gab es Leute, die sich gestört fühlten, weil ihnen die Jugendlichen im Weg waren und die rumgemotzt haben. Aber die Mehrzahl war sehr neugierig und wollte wissen, was hier passiert. Ihre Reaktion war in der Regel positiv.