Am 11. März 1985 wurde Michail Gorbatschow Generalsekretär der KPdSU. Mit ihm begannen einschneidende Veränderungen, die sich in den Begriffen "Glasnost" und "Perestroika" manifestierten - und weltweit Hoffnungen auf ein Ende der Blockkonfrontation weckten. Doch er hatte keinen Plan, seine wichtigsten Berater schon: Umbau zur Markwirtschaft hieß ihr Credo. Boris Jelzin nutzte 1991 die Gunst der Stunde, stürzte Gorbatschow, putschte gegen das Parlament - und ließ in einem zehn Jahre dauernden Siechtum die Verschleuderung des Staatseigentums und eine Wild-West-Privatisierung mit krassen sozialen Folgen zu sowie die weltpolitische Geltung Russlands erodieren.
Neu 2016-1.HJ (Thema)
In ihrem Comic-Manifest gehen die New Yorker Autorin Brooke Gladstone und Zeichner Josh Neufeld der Frage nach, was Zeitungen, Fernsehen, Radio ausmacht und wie das Internet alles durchrüttelt. Dabei liefern sie überraschende Einsichten in die Gesellschaft und finden Erklärungen, wie Menschen auf so Verschwörungstheorien wie etwa die angebliche "Lügenpresse" kommen.
Als sein Vater stirbt, reist Didier Eribon zum ersten Mal nach Jahrzehnten in seine Heimatstadt. Gemeinsam mit seiner Mutter sieht er sich Fotos an - das ist die Ausgangskonstellation dieses Buchs, das autobiografisches Schreiben mit soziologischer Reflexion verknüpft. Eribon realisiert, wie sehr er unter der Homophobie seines Herkunftsmilieus litt und dass es der Habitus einer armen Arbeiterfamilie war, der es ihm schwer machte, in der Pariser Gesellschaft Fuß zu fassen.
Zukunftsängste Abstieg der Mitte Ressentiments - Eine Flugschrift. Ein stärker werdendes rechtspopulistisches Protestmilieu sowie ein rapider Anstieg extrem rechts motivierter Gewalt kennzeichnen die gegenwärtige Situation. Diese Entwicklung ist Ausdruck zunehmender gesellschaftspolitischer Polarisierung und Entsolidarisierung. Befeuert wird sie durch politische und mediale Drohkulissen gegenüber Flüchtlingen.
Dass die »Flüchtlingsfrage« und »der Islam« zur Projektionsfläche von Ängsten und Ressentiments werden konnten, hat mit tiefer liegenden ökonomisch-sozialen Problemlagen zu tun. Die Erosion der gesellschaftlichen Mitte und daraus resultierende Abstiegsängste sind ein zentraler Faktor. Die Verteilungsverhältnisse zementieren Ungleichheit und beschneiden
Edward Snowdens Enthüllungen haben die Spielregeln der Politik verändert: Sie wird sich nie wieder auf wohl gehütete Geheimnisse verlassen können. Dafür war Snowden bereit, seine berufliche und private Existenz zu opfern – woher kommt dieser starke Wille? Mark Hertsgaard beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Whistleblowing, jetzt hat er jene zwei Männer getroffen, die sich Snowden bei seiner Aktion zum Vorbild nahm. Sie wurden gnadenlos verfolgt, als sie auf dem offiziellen Weg Missstände im Pentagon zur Sprache brachten.
Ideen für die Wirtschaft von morgen: Seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 streiten zwei ökonomische Denkschulen, zuletzt im Fall Griechenlands, über die »richtige« Lösung: sparen oder investieren? Beide Ansätze, so James K. Galbraith, sind falsch, denn beide basieren auf der Annahme einer Normalität aus Wachstum und Vollbeschäftigung, in welcher Krisen nur eine temporäre Ausnahme darstellen.
In seinem aktuellen Buch setzt der renommierte US-amerikanische Wirtschaftsprofessor die jüngste Krise in einen größeren zeitlichen Rahmen - vom Nachkriegsboom über die Dotcom-Blase bis hin zum Immobiliencrash - und zeigt, dass der Wachstumsglaube de facto ein historischer Irrtum ist. Schon längst sind die Ausnahmen die eigentliche Regel.
Von der Columbine High School bis zum Batman-Kino-Massaker in Aurora, Amokläufe sind in den letzen Jahren zu einer grausigen Routine geworden. Hinzu treten scheinbar ideologisch oder religiös motivierte Massenmorde wie die von Anders Breivik oder islamistischer Terrorkommandos. All diese Wahnsinnstaten faszinieren und verstören und lassen uns letztlich ratlos zurück.
Im globalen Süden finden derzeit welthistorische soziale Umwälzungen statt. Staaten wie China oder Indien steigen zu wichtigen Zentren des Weltmarkts auf, und globale Machtverhältnisse werden neu geordnet. Zugleich ist es innerhalb dieser Länder zu militanten Arbeitskonflikten und Streikwellen gekommen. Was können marxistische Theorien und Kategorien dazu beitragen, um diese Entwicklungen zu verstehen? Welche Probleme entstehen durch ihre Anwendung auf den globalen Süden? Und wie werden sie dort von politischen und akademischen Akteuren diskutiert?
