Sokrates. Apologie der Pluralität. Von Hannah Arendt

Hannah Arendt dachte zeitlebens im Horizont Sokrates'. Schon in den amerikanischen Anfängen stellte sie den Lehrer Platons in den Mittelpunkt ihrer Versuche, ein politisch relevantes und persönlich haltbares Denken für die Moderne zu begründen. Meisterhaft entfaltet diese Vorlesung aus den 50er Jahren eine Apologie der menschlichen Pluralität. So wendet sich Arendt gegen die platonische Versuchung, der Relativität der möglichen Wahrheiten mit der absoluten Autorität eines wegweisenden Denkansatzes begegnen zu wollen. Entscheidend ist für Arendt der innere Dialog, den Sokrates philosophisch initiierte. Zudem hebt sie die Kommunikation unter Bürgern und Freunden hervor, die im Austausch der Meinungen gemeinsame Perspektiven der Weltgestaltung eröffnen könne.

ISBN 978-3-95757-168-7     12,00 €  Portofrei     Bestellen

Vorwort von Matthias Bormuth.

In den Erinnerungen "In Hannah Arendts Seminar" berichtet ihr letzter Assistent Jerome Kohn im Anhang, wie sich entlang platonischer Texte das gemeinsame Nachdenken mit der Philosophin an der New School of Social Research gestaltete.

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Inhaltsverzeichnis

Von wahrhaftigen Bürgern. So philosophiert man gegen die Krise der Demokratie: Hannah Arendts Essay über den politischen Sokrates. Von Michael Hampe → die ZEIT 14.07.2016

Pluralität zulassen. Denken. Da staunst du: „Sokrates“ von Hannah Arendt ist das Buch der Stunde. Denn es lehrt dich, den eigenen Meinungen gründlich zu misstrauen. Von Jürgen Busche → der Freitag 17.02.2016

Vom Standpunkt des anderen aus. Jeder hat seine Meinung, schreibt Hannah Arendt in ihrem Buch "Sokrates", aber keiner hat die Wahrheit. Die Verteidigung der Pluralität als Ursprung der Politik, das ist hochaktuell in Pegida-Zeiten. Von Rainer Erlinger → SZ 08.11.2016

Die Autorin:

Hannah Arendt, 1906 in Hannover geboren, studierte Philosophie, Theologie und Griechisch unter anderem bei Heidegger, Bultmann und Jaspers, bei dem sie 1928 promovierte. 1933 emigrierte sie nach Paris, 1941 nach New York. Von 1946 bis 1948 war sie als Lektorin, danach als freie Schriftstellerin tätig. Sie war Professorin für Politische Theorie in Chicago und lehrte ab 1967 an der New School for Social Research in New York, wo sie 1975 starb.

Der Autor des Vorworts:

Matthias Bormuth, 1963 geboren, ist Medizinethiker und Kulturwissenschaftler, hat seit 2012 die Heisenberg-Professur für Vergleichende Ideengeschichte an der Universität Oldenburg inne und leitet dort das Karl-Jaspers-Haus. Er edierte Werke von Hannah Ahrendt, Karl Jaspers sowie Max Weber und veröffentlichte zahlreiche eigene Monografien, zuletzt Mit einer Handvoll Sand. Ingeborg Bachmann als Philosophin (2010).

Die Autorin auf Wikipedia

 

Erstellt: 09.10.2020 - 09:50  |  Geändert: 01.11.2022 - 12:18