Typisch Rafik Abu-Rabah. Er sitzt in einem Ruderboot, das langsam untergeht, und der Mann, der das 20-cm-Loch in den Boden des Bootes geschossen hat, steht mit einer Walther-Pistole am Ufer und zielt auf Rafiks Kopf. Da klingelt das Handy. Es ist Rafiks Mutter.
I:DD (Thema)
»Die Sprache des Peter Kurzeck ist einzigartig. Sie geht bis an die Grenze dessen, was Sprache überhaupt – in der Wiedergabe von Realität – zu leisten vermag. Vielleicht habe ich auf Wittgenstein verwiesen, der aus der Unzulänglichkeit der Sprache gegenüber der Wirklichkeit eine ganze Philosophie gemacht hat.
Am 18. Dezember 2011 fand im Haus der Kulturen der Welt in Berlin eine Veranstaltung mit dem Titel ANGRIFF AUF DIE DEMOKRATIE – EINE INTERVENTION statt. Bei dieser Intervention präsentierten zehn deutsche Intellektuelle Statements zur Gefährdung der Demokratie durch die sogenannte Eurorettung.
Ihr Denken veränderte die Welt. Als Hannah Arendt (Barbara Sukowa) 1961 in Jerusalem den Gerichtssaal betritt, um für den renommierten The New Yorker über den Prozess gegen den Nazi-Verbrecher Adolf Eichmann zu berichten, erwartet sie, auf ein Monster zutreffen. Stattdessen erlebt sie einen Niemand.
Es geht auch anders. Kommerz, Kapital und Konsum sind keine unumstößliche Notwendigkeit unserer Gegenwart. Dass man mit dieser Meinung nicht allein sein muss, zeigen Francesca Araiza Andrade und Julia Ostertag in ihrem wütenden und mitreißenden Dokumentarfilm »Noise and Resistance«.
253 Bücher für ein besseres Leben. Bücher auf Rezept: Fallada für die Hoffnungslosen, Tolstoi bei Zahnweh (und, ja, natürlich auch bei Ehebruch) und "Schiffbruch mit Tiger" in ausweglosen Situationen die "Romantherapie" kennt für jede Lebenslage das richtige Buch.
Abate schreibt nicht, er bezaubert die Leser mit seinem Gesang. (Famiglia Cristiana). Weithin leuchten die roten Matten des Rossarco, wenn im Frühling der Süßklee blüht und der Wind seinen Duft bis hinunter zum Meer trägt.
Exodus ist der authentische Entwicklungsroman eines Aussteigers vom Rand der Gesellschaft. Allgegenwärtiges Elend, absolute Perspektivlosigkeit und Wut prägen von Kindheit an die Umgebung des Erzählers. Er antwortet darauf mit roher Gewalt: Keine Schlägerei, kein Straßenkampf ist ihm zu blutig oder zu sinnlos, er hängt weder am Leben noch glaubt er an irgendwelche Werte.
Ein früher Morgen im Lissabon der 1950er Jahre. In einem Mietshaus nahe am Fluss erwacht das Leben. Der Schuster Silvestre öffnet seine Werkstatt, Isaura, die ihre Wohnung mit drei anderen Frauen teilt, setzt sich an die Nähmaschine.
Die späten Tagebücher von Imre Kertész ein erschütterndes Alterswerk
Im Gegensatz zu seinem berühmten "Galeerentagebuch", das eine Komposition aus den jahrzehntelangen Aufzeichnungen während der inneren Emigration im sozialistischen Ungarn darstellt, handelt es sich bei den hier vorgelegten späten Tagebüchern von Imre Kertész um ein unbearbeitetes, ursprünglich nicht für die Öffentlichkeit gedachtes "journal intime" von überraschender, oft verstörender Offenheit. Es umfaßt die Jahre seiner äußeren Emigration die Loslösung von Ungarn, dessen postsozialistische Entwicklung ihn immer stärker an präfaschistische Zeiten erinnert, und die Niederlassung in der Wahlheimat Berlin, wo ihn 2002 die "Glückskatastrophe" des Nobelpreises ereilt.
Das damit verbundene "rare Geschenk guten Lebens" weiß er nach Jahrzehnten äußerster Einschränkung zwar durchaus zu genießen exklusive Restaurants in Berlin, Paris und New York oder die Luxushotels von Gstaad und Madeira , doch stärker sind die Aufzeichnungen ab jetzt von den Klagen über die "erwürgenden Anforderungen des Ruhms" und die dadurch einsetzende Selbstentfremdung grundiert, über das Nachlassen der Schaffenskraft und den "unerträglichen Terror des Alters". Ein "Trivialitäten-Tagebuch" nennt er sein Diarium schließlich.