Ein Mensch brennt. Roman von Nicol Ljubic

Aufrüttelnd und provokant, zugleich warmherzig und witzig. Wenn es um Fußball geht, kann man dem zehnjährigen Hanno Kelsterberg nichts vormachen. In Sachen Protest allerdings auch nicht. Seit zwei Jahre zuvor der asketische Hartmut Gründler ins Souterrain der Familie zog und sich als unbeugsamer Politkämpfer entpuppte, steht Hannos einst heile Welt auf dem Kopf. Statt Fußball zu spielen, muss er nun mit zu Demos und verteilt Handzettel.

ISBN 978-3-423-28130-0     20,00 €  Portofrei     Bestellen

Während der Vater den Mann im Keller zunächst belächelt, gerät die Mutter in den Bann des kompromisslosen Idealisten, die Ehe zerbricht. Ein provokanter und berührender Roman über eine Familie, die unversehens von der Zeitgeschichte gestreift wird.  Eine Familie im Visier der Zeitgeschichte

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Literaturkurier 22.11.2017: In seinem neuen Roman beschäftigt sich Nicol Ljubić mit einem realen, fast vergessenen Fall und fragt, welche Opfer man beim Kampf für das Gute bringen darf/soll: Der (reale) Umweltaktivist Hartmut Gründler verbrannte sich 1977 in Hamburg selbst, aus Protest gegen die Atompolitik der Regierung. In dem Roman erzählt der (fiktive) Ich-Erzähler Hanno Kelsterberg rückblickend aus seiner Kindheit, in der Hartmut Gründler als Untermieter bei seinen Eltern wohnte. Der Vater zeigt kaum Verständnis für den Idealismus des Mieters, Hannos Mutter hingegen lässt sich nach und nach anstecken von dem Engagement und der Überzeugungskraft des Aktivisten. Zwischendrin der kleine Hanno, irritiert und verunsichert von dem entstehenden Konflikt, der sich zwischen seinen Eltern entwickelt. - Ein kluger, geschickt konstruierter Roman über Moral, Politik und den Zerfall einer Familie.

 

 

Erstellt: 22.12.2017 - 05:05  |  Geändert: 02.12.2020 - 17:58

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