Die von der Autorin kritisch durchgesehene und mit über 100 Fotos schön gestaltete Neuausgabe geht weit über das Ursprungswerk aus dem Jahr 2013 hinaus. Aus gegebenem Anlass notierte Hermann Kant damals:
BRD (Thema)
Indizienprozess gegen die staatsoffizielle Darstellung und das Todesermittlungsverfahren. Mit Dokumenten-CD. Auf Veranlassung des damaligen Bonner Krisenstabes verschickte die Deutsche Presseagentur am 18. Oktober 1977, um 8.53 Uhr folgende Eilmeldung: »baader und ensslin haben selbstmord begangen.«
Zur Geschichte der deutsch-vietnamesischen Beziehungen. Welche Beziehungen böten sich besser an, die Politik der beiden deutschen Staaten zu vergleichen, als die deutsch-vietnamesischen?
Vom Kampf um Häuser und Wohnungen in den neuen Bundesländern. Die Regelung der Eigentumsfrage war das unumstrittene Kernstück des Einigungsvertrages: Wem gehört der Osten? Das Vermögensgesetz gibt hierauf eine Antwort, die zu einer scharfen Polarisierung geführt hat.
1945 lag Deutschland in Trümmern, die Deutschen waren militärisch geschlagen, entrechtet und geächtet. Für die Westdeutschen erwies sich der Kalte Krieg dann als Glücksfall: Im gemeinsamen Kampf gegen die sowjetische Erpressung der Berlin-Blockade fühlten sich Westdeutsche, Westberliner und Amerikaner zum ersten Mal seit 1945 als Verbündete.
Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik. Ein Mythos bröckelt: Das nach dem Krieg vom Auswärtigen Amt verbreitete Geschichtsbild erweist sich als Legende Der Mythos, das Auswärtige Amt sei von 1933 bis 1945 ein Hort des Widerstands gewesen, gehört zu den langlebigsten Legenden über das Dritte Reich. Wie aber verhielten sich die Angehörigen des Auswärtigen Dienstes nach Hitlers Machtübernahme wirklich? Und wie stellten sie sich dann in der Bundesrepublik zu ihrer Vergangenheit? Vom ersten Tag an war das Auswärtige Amt unmittelbar in die Gewaltpolitik des NS-Regimes eingebunden. Es schirmte die "Judenpolitik" des Dritten Reichs nicht nur nach außen ab, sondern war in allen Phasen aktiv an ihr beteiligt. Überall in Europa fungierten deutsche Diplomaten als Wegbereiter der "Endlösung", sie wirkten mit an der "Erfassung" der Juden und an ihrer Deportation.
Gesellschaftspolitisch engagierte Professoren werden heutzutage im Gefolge der fortschreitenden Ökonomisierung und zugleich Subjektivierung vieler Lebensbereiche gern als unzeitgemäße Idealisten, hoffnungslose Utopisten oder gar lächerliche Moralathleten abgetan.
Antikommunismus und politische Kultur in der frühen Bundesrepublik. Der Antikommunismus in der Bonner Republik war bis Anfang der 1960er Jahre eine wichtige Quelle der Identitätsstiftung. Er zielte auf die innere Konsolidierung der noch ungefestigten westdeutschen Demokratie.
Noch heute, ein Vierteljahrhundert nach dem Fall der Berliner Mauer, ist die wirtschaftliche und soziale Differenz zwischen den beiden Teilen Deutschlands alles andere als überwunden und dies trotz massiver Transferzahlungen aus den Kassen der Bundesregierung und der EU. In einer gründlichen Untersuchung, basierend auf offiziellen Daten und Zeugnissen der wichtigsten Akteure, zeigt der italienische Ökonom Vladimiro Giacché, wie die deutsche Vereinigung zur fast völligen Deindustralisierung der früheren DDR, dem Verlust von Millionen Arbeitsplätzen und einer bis heute andauernden Massenauswanderung nach Westdeutschland geführt hat.
Was zur Römerzeit für den Mittelmeerraum galt, ist also mittlerweile globalisiert worden. Dieses Buch über den Kalten Krieg zeigt auf, wie US-Amerika über die totgerüstete Leiche einer spätstalinistisch degenerierten Sowjetunion in diese Position gelangte. Eines sei vorab verraten: garantiert nicht wegen der angeblichen Überlegenheit der "freien Marktwirtschaft" oder gar der "Demokratie", wie die Nachplapperer schwätzen, die Professoren dozieren und die Journaille rülpst.