Dieser religiöse Traktat ist das herausragende Zeugnis der engen und fruchtbaren Verzahnung arabischen, jüdischen und griechischen Denkens in der philosophischen Ethik des Mittelalters. Gegen die Orthodoxie vertritt Maimonides (1135-1204) die Auffassung, das Gebot der Ethik des Judentums verlange nicht den strengen Gehorsam gegenüber dem >strafenden Vater<, sondern die Entfaltung der freien, sittlichen Persönlichkeit.
I:MK (Thema)
Fremde Kulturen zu verstehen ist in postmigrantischen Gesellschaften unumgänglich. Jürgen Straub und Viktoria Niebel erörtern Grundfragen interkultureller Kommunikation, Kooperation und Koexistenz, klären wesentliche theoretische Begriffe und Modelle und geben dazu zahlreiche Praxisbeispiele. Anhand vieler Reflexionsaufgaben können Leserinnen das Gelernte auf sich selbst beziehen und auf eigene Berufs- und Handlungsfelder übertragen.
Der Finanzcrash von 2008 war kein Fehler im System, er war ein Symptom der Finanzialisierung der Wirtschaft. Die Folgen dieser Verschiebung sind tiefgreifend: sinkende Löhne und steigende Schulden für die arbeitende Bevölkerung, hohe Gewinne und niedrige Steuern für die Besitzenden - und eine Politik, die von den Prinzipien des Marktes korrumpiert ist. Grace Blakeley zeigt, dass es eine Alternative zu unserer krisenhaften Wirtschaftsweise gibt, und skizziert, wie wir zu einer stabilen und nachhaltigen Ordnung kommen, die alle Menschen an den Erträgen der Wirtschaft beteiligt. Ein Finanzsystem, das dem Wohl der Vielen dient anstatt den Profiten der Wenigen, ist nicht nur möglich, sondern dringend nötig.
Das Schweigen der Täter, unbearbeitete NS-Verbrechen und Traumatisierungen durch den Zweiten Weltkrieg wirken bis heute nach. Still prägen sie als "vererbtes" Leid das Leben vieler, wirken sich auf Biografien und Beziehungen aus, beeinflussen die Politik. Alexandra Senfft verdeutlicht, wie das Schweigen zur Last wird. Ihr Buch stellt unbequeme Fragen: Weshalb wurden Täter in Opfer verkehrt, welche Rollen spielen Schuld und Scham, gibt es so etwas wie Gerechtigkeit? Sensibel und klug zeigt dieses Buch Wege, sich mit dem Erbe auseinanderzusetzen - und macht das Erinnern zum gegenwärtigen Auftrag für die Zukunft.
Wie kein anderer repräsentiert Albert Einstein die europäische Physiktradition und deren kompromisslose Suche nach fundamentalen Naturgesetzen. Doch seine Entdeckungen führten die Physik in einen bis heute währenden Albtraum: Nicht nur sollte die Atombombe die Welt für immer verändern - die Grundlagenforschung wurde durch das Militär instrumentalisiert und schließlich korrumpiert. Die Nähe zur Macht und viel Geld ließen sie zu einem technischen Hochleistungssport werden, der die Frage nach den Naturgesetzen schlicht vergessen hat.
Die Klimakrise spitzt sich zu, der Klimawandel wird immer stärker spürbar. Warum gelingt es vielfach trotzdem nicht, dringend notwendige Eindämmungsmaßnahmen einzuleiten und zu handeln? Die Autorinnen und Autoren beleuchten aus psychologischer und interdisziplinärer Sicht die Hindernisse, die einer angemessenen Auseinandersetzung mit der Krise im Wege stehen. Sie bieten Inspirationen für den Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels und stellen Grundideen für ein konstruktives und kollektives Handeln dar. Dabei denken sie individuelles Handeln auf gesellschaftlicher Ebene und zeigen, dass jeder in der Klimakrise wirksam werden und dabei gesund bleiben kann.
Über »Rasse« im Grundgesetz wird derzeit viel gestritten. Ist es ein rassistisches Wort, das es zu ersetzen gilt, oder eine für die Bekämpfung von Diskriminierung notwendige Kategorie? Doris Liebscher geht der Frage historisch, rassismustheoretisch und rechtsdogmatisch auf den Grund. Sie rekonstruiert, wie der Begriff ins Grundgesetz kam, und untersucht, wie Gerichte und Rechtswissenschaft heute das auf »Rasse« bezogene Diskriminierungsverbot aus Artikel 3 GG auslegen. Auch das Recht der DDR sowie europäische, US-amerikanische und weitere internationale Rechtsdebatten unterzieht sie einer kritischen Analyse, um schließlich für ein postkategoriales Antidiskriminierungsrecht zu plädieren: die Ersetzung des Rechtsbegriffs »Rasse« durch »rassistisch«.
In dieser hochwertig ausgestatteten Leseausgabe sind sämtliche Werke versammelt und von den ausgewiesenen Heine-Kennern Erhard Weidl, Bernd Kortländer und Uwe Schweikert kommentiert.
Die Reisebilder, das »Buch der Lieder« und »Deutschland. Ein Wintermärchen« zeigen Heine mal als leichtfüßigen Lyriker, mal als scharfzüngigen Satiriker, immer aber als einen überragenden Stilisten. Der Schriftsteller, Journalist und Dichter prägte die deutsche Literatur wie kaum ein anderer. Die Werke Heinrich Heines zählen zu den Klassikern der Weltliteratur und haben bis heute nichts von ihrer Wirkmacht verloren.
(120,00 € für Mitglieder der wbg)
Ein Standard-Werk.
Die globale Lage auf der Kippe Die Schädigung und Verseuchung der Natur vergiften auch unsere eigenen Körper. Der Zusammenbruch des Klimas und der Verlust der Artenvielfalt bedrohen auch die menschliche Spezies. Doch was ist ein »Planet im Gleichgewicht«? Wie funktioniert das wunderbare Zusammenspiel seiner Lebenserhaltungssysteme? Wie sehr zerstören wir sie? Und was müssen wir schleunigst ändern? Uns sind alle notwendigen Mittel an die Hand gegeben, kollektiv eine grundlegende Heilung einzuleiten.
Mordecai Richlers autobiografisches Meisterwerk erstmals in deutscher Übersetzung. In zehn charmanten, tragikomischen, ergreifenden Episoden erzählt Mordecai Richler von seiner Kindheit und Jugend in der jüdischen Welt von Montreals St. Urbain Street: Von dem Sommer, in dem die Großmutter eigentlich hätte sterben müssen, aber nicht starb. Von Herrn Bambinger, dem Wiener Juden, der jeden Tag auf das Schiff wartet, das Frau und Sohn vor den Nazis in Sicherheit bringen soll. Von Benny Garber, dem zurückgebliebenen Nachbarsjungen, der aus dem Krieg in Europa heimkehrt und doch nicht mehr ins Leben findet ...