In der Arbeitswelt Erfolg zu haben verlangt, sich rational und ehrgeizig zu verausgaben. Die Sinnfragen bleiben zu Hause, Eigensinn und Ideale schleifen sich ab. Die Industriegesellschaft kann Menschen zu charakterlosen Funktionären machen. Sie leiten dann mit derselben stummen Professionalität eine Schule oder eine »Investmentbank«, stellen ebenso fleißig und loyal Bücher oder Bomben her. Wie sind unsere Arbeitswelten entstanden - und wie funktionieren sie? Warum fasziniert, fesselt und verdummt uns der Ehrgeiz? Warum sollten wir uns gegen die Durchformung unseres Daseins durch die Karriere wehren? Und wie ermöglicht es das Philosophieren, sich eine eigene Lebensweise zu bewahren? Das sind die Fragen der Philosophie für die Arbeitswelt.
Religion (Thema)
Um zum Himmel aufzufahren, sprangst du vom Boden der Hölle ab. Wie alle Romane von Nikos Kazantzakis durchzieht auch "Mein Franz von Assisi" der Grundkonflikt zwischen der unbändigen Kraft des Lebens und der Frage nach Sinn und letzter Wahrheit. Sein Franz von Assisi ist ein leidenschaftlicher, sich selbst gegenüber rücksichtsloser, Grenzen überschreitender Gottsucher: Ein Scheiterhaufen ist Gott. Er brennt, und wir brennen auf ihm. Ein Mann, der zugleich von zärtlicher Liebe zu den Menschen und Mitgeschöpfen erfüllt ist. Eine der Ausnahmeerscheinungen, die wir nicht nachahmen, ohne deren Beispiel wir aber nicht menschlich leben können (DIE ZEIT zur deutschen Erstausgabe).
Mit Scharfsinn und überraschenden Einsichten klärt Robin Lane Fox Fragen, auf die die Bibel bewusst die Antwort verweigert: Wer waren die Autoren der Heiligen Schrift, wie ist sie entstanden, und welche historischen Fakten lassen sich in ihr finden? Ein informatives und zugleich höchst anregendes Buch, das die historische Wahrheit ebenso wie die Erzählkunst der Heiligen Schrift entschlüsselt.
Grenzen begleiten die Menschheit von Anbeginn. Schon immer galt es, Stammes- und Eigentumsgrenzen zu markieren. Frühe Hochkulturen kannten sprachliche, kulturelle und ethnische Räume, die es zu schützen galt - das ist bis heute so. Alexander Demandt nimmt uns mit auf eine spannende Reise zu den Grenzen der Welt. Ob die Mythen vom Ursprung und Ende der Welt, die biblischen Zeitgrenzen, Schutzgrenzen wie der römische Limes oder die chinesische Mauer, ob sakrale Grenzen der Tempelbezirke, natürliche Grenzen, markiert durch Flüsse, Gebirge und Meere, koloniale Willkürgrenzen oder jahrhundertelang umstrittene Machtgrenzen wie die deutsch-französische - Demandts Reise führt uns von der Antike bis zur Gegenwart, von der Philosophie über die Geografie bis zur Geopolitik.
Die Kultur des Westens ist ohne die Bibel gar nicht denkbar. Für Judentum und Christentum ist sie das Fundament der Religion und die Autorität, die darüber Auskunft gibt, was wir glauben und wie wir leben sollen. Für Nicht-Gläubige ist das »Buch der Bücher« bis heute eines der bedeutendsten Werke der Weltliteratur, dessen Wirkung und Einfluss sich in unsere Sprache und in unserem Denken eingeschrieben hat. In seinem ebenso elegant wie zugänglich geschriebenen Buch erzählt einer der weltweit besten Kenner umfassend die verwickelte Entstehung und wandlungsreiche Geschichte des Alten und Neuen Testaments.
Der französiche Philosoph Louis Althusser (1918-1990) gilt als “Marxismus-Erneuerer”. Doch hält eine Überprüfung seines Theorieangebots dieser Einschätzung nicht stand. Denn tatsächlich läuft seine Vorgehensweise auf eine konsequente Marxismusentsorgung hinaus. Die Fundamentalkritik von E.P. Thompson hat ihre Gültigkeit nicht verloren: “Althusser und seine Fackelträger greifen im Kern den historischen Materialismus selbst an. Sie treten nicht an, ihn zu modifizieren, sondern ihn zu verdrängen.” Althusser bedient sich zwar neuartiger, oft “überraschender” Argumentationsmuster, restauriert letzlich jedoch einen traditionellen Dogmatismus.
Dieser Sammelband enthält Vorträge, Referate, Vorlesungen und Essays aus den Jahren 1989 bis 2019. Sie entstanden aus ganz unterschiedlichen Anlässen für ganz unterschiedliche Zuhörer und Leserinnen. Aber gemeinsam ist ihnen allen die Erfahrung einer Niederlage: das Ende eines gesellschaftlichen Systems, das den Begriff von Sozialität neu zu definieren und auch zu realisieren begonnen hatte. Dieser evolutionsgeschichtliche Sprung mißlang (in Europa), denn seine Protagonisten wurden 1989 überwältigt; und der Ursachen hierfür sind viele. Nun aber schrieb sich die Überwältigung fort; und heute will sie grenzenlos werden, also global und unumkehrbar.Die in diesem Band gesammelten Texte dieser Jahre widerspiegeln diesen evolutionären Rückfall wiederum auf ganz unterschiedliche Weise. Aber als Nukleus eines historischen Prozesses gehört die Einsicht in diese Degression für die Autorin und den Autor zu einem themenübergreifenden Erkenntniszusammenhang. Die Palette dieser Themen ist vielfältig, wie von Theologinnen und Theologen nicht anders zu erwarten ist, denn auch die Bibel ist nicht nur vielfältig, sie ist geradezu lebens- und geschichtsumfassend. Thomas Mann und Bertolt Brecht wußten das noch.
Ein solches Portrait Deutschlands gab es noch nie: 2000 Jahre Geschichte und Geschichten von Menschen und Mächten, Ereignissen und Erfindungen, Ideen und Kunstwerken - die erste Globalgeschichte Deutschlands. Herausragende Historikerinnen und Historiker, Publizisten und Kulturwissenschaftlerinnen erzählen darin ebenso kompetent wie kurzweilig, welche Einflüsse von Deutschland aus in die Welt hinausgingen und welche aus der Welt auf Deutschland einwirkten: von den Römern in Germanien bis zur Corona-Pandemie, von Maria Sibylla Merian in Surinam bis zu Kurt Masur und dem Fall der Mauer, von der Erfindung des Schießpulvers bis zur Energiewende. So entsteht aus vielen Perspektiven ein überraschend anderes Bild unserer Geschichte - eine ganz neue nationale Weltgeschichte.
"Der Ursprung der Religion" ist das große Alterswerk von Robert N. Bellah, einem der führenden Soziologen unserer Zeit. Mit den neuesten Erkenntnissen der Biologie, Kognitionswissenschaft und Evolutionspsychologie rekonstruiert er, wie die Menschen vom Paläolithikum bis zum ersten Jahrtausend v. Chr. Fähigkeiten und Bedürfnisse entwickelten, die zu neuen Vorstellungen des Lebens und Formen des Zusammenlebens führten. Bellah zeigt, wie sich in vier großen Zivilisationen der Achsenzeit - das alte Israel, Griechenland, China und Indien - Religionen durchgesetzt haben, die wir heute als Weltreligionen kennen.
Die Freimaurerei, eines der erfolgreichsten Netzwerke der Welt, war im Lauf der Geschichte heftigen Stürmen ausgesetzt - angefangen von den Schützengräben des Ersten Weltkriegs über die Unruhen nach dem Versailler Vertrag bis hin zum Dritten Reich, in dem die Verbindung verboten wurde. Das Gedankengut der Freimaurerei konnte jedoch nicht aus dem kulturellen Gedächtnis des Landes der Dichter und Denker ausgelöscht werden. Nur in einer freien Gesellschaft kann sich ein freier Geist entfalten.