Rassismus und Sexismus sind als Herrschaftsverhältnisse und Formen der Diskriminierung ebenso allgegenwärtig wie (formal) geächtet. Wie aber verhält es sich mit der kaum thematisierten Macht, der junge Menschen unterworfen sind? Kinder und Jugendliche erleben Adultismus auf vielfältige Weise: als Geringschätzung, Missachtung, Entwürdigung, Entwertung, Unterstellung, Stigmatisierung, Vereinnahmung, Überwältigung, Fremdbestimmung, Unterwerfung, Benachteiligung oder Bestrafung. Bei manchen führt Adultismus zu Unsicherheit und Selbstentwertung, bei anderen zu Frustration und Widerstand. Wiederum andere resignieren, verstummen oder geben den erlebten Schmerz an Schwächere weiter. Adultismus versteckt sich häufig sogar hinter Handlungen und Maßnahmen, die vorgeben, dem Schutz junger Menschen zu dienen.
Gesellschaft (Thema)
Die Diskriminierung von Kindern (»Minderjährigen«) durch Erwachsene (»Volljährige«) ist ein komplexes und bisher wenig beachtetes Thema. Nach ihrem umfänglichen Einführungsband »Adultismus« haben die beiden Autoren nun eine Kurzfassung in einfacher Sprache verfasst. Illustriert mit Zeichnungen von Natascha Welz, ermöglicht dieses kompakte und preiswerte Bändchen auch jüngeren Menschen und Kindern den Zugang zum Thema. Die Autoren zeigen anhand vieler Beispiele, wie die Macht der Erwachsenen über die Kinder das Leben schwerer macht, aber auch, was junge und ältere Menschen gegen Adultismus tun können.
Rassismuskritik ist allgegenwärtig. Aber was geschieht, wenn Vorwürfe systematisch überzogen und alltägliche Banalitäten mit der gleichen Verve beanstandet werden wie rassistisch motivierte Straftaten? Verliert dann nicht die Kritik ihre Wirkung und das Phänomen seine Konturen? Levent Tezcan legt eine pointierte Polemik gegen eine aufgeregte Debatte vor, die die Gemüter in Dauerschleife erhitzt.
Der Kapitalismus hat in den vergangenen Jahrzehnten alle Gesellschaften durchdrungen und sie grundlegend verwandelt. Die Gegenwartsgesellschaft ist als kapitalistisch zu interpretieren. Das Buch zeigt, wie der heutige Kapitalismus als weltumspannende Kraft entstanden ist, wie er eine Hierarchie von sozialen Klassen erzeugt, die auf älteren Hierarchien basiert, und wie Wirtschaft, Politik, Recht, Medien und Ideologie im Kapitalismus funktionieren und zu seiner Reproduktion beitragen. Zahlreiche Beispiele aus allen Weltregionen, vor allem aus Deutschland und den USA, reichern die Darstellung an.
Aufgrund massiver Zensur des digitalen Raumes schaffen wir unabhängigem Journalismus auf diese Weise neue Freiheiten. Die Erstausgabe der Vierteljahreschrift wartet mit exklusiven Artikeln zu einem Schwerpunktthema auf, das derzeit jeden bewegt: Krieg. Ob militärisch, ökonomisch oder psychologisch – gekämpft wird an allen Fronten. Ziel dieser Angriffe ist aber nicht mehr nur ein anderer Staat, sondern zunehmend auch die eigene Bevölkerung. Auf knapp 160 Seiten analysiert unsere Erstausgabe die Hintergründe, Absichten, Projekte und Perspektiven einer zutiefst menschenfeindlichen Agenda.
Es sind Geschichten aus dem Leben: Geschichten von Großeltern, Brüdern, Schwestern, Freund_innen, Geschichten aus der eigenen Kindheit. Sie handeln von Gewalt aber auch Hoffnung. Sie berühren und wühlen auf. Sie erlauben einen aus dem Inneren kommenden Blick auf die postkoloniale Gesellschaft in Simbabwe.
Das Buch ist eine Aufforderung an die Leser_innen, zunächst einmal zuzuhören, was Afrikaner_innen über die Gründe ihrer Flucht aus der afrikanischen Heimat zu sagen haben, was sie unterwegs erlebt haben und wie sie in Deutschland angekommen sind. Dabei werden vorzugsweise autobiografische Zeugnisse sowohl von Flüchtlingen als auch von afrikanischen Schriftstellern_innen und Publizisten_innen präsentiert. Aus ihren persönlichen Erfahrungen, Hoffnungen, Enttäuschungen, aber auch Erfolgserlebnissen als Flüchtlinge und Migranten_innen können wir erahnen, wer die »neuen Deutschen« sind und wie nachhaltige Integration zu einer neuen Wir-Gesellschaft gelingen könnte.
Brütende Hitze, Artensterben, Dürreperioden und leere Regale im Supermarkt: Für die Menschheit sieht es in den 2040er Jahren nicht allzu rosig aus. Zumindest nicht für die ärmeren Teile der Bevölkerung. Wer Geld hat, lebt in komfortablen, eingezäunten Siedlungen mit eigenem Biosupermarkt und könnte die Klima krise überleben, indem das Bewusstsein digitalisiert und auf der DNA einer Pflanze gespeichert wird. Die Drosera AG, ein Biotech-Konzern mit Sitz in Hamburg, vermarktet ein solches Verfahren. Kostenpunkt: 350.000 Euro. Aylin gehört nicht zu den Menschen, die sich so etwas leisten können.
Eine zärtliche und tragische Liebesgeschichte zweier junger syrischer Männer über den Kampf mit Konventionen, ein Leben im Krieg und auf der Flucht und die Schwierigkeiten, die Schrecken der Vergangenheit zu überwinden, um glücklich und selbstbestimmt leben zu können.
»Nebelhorn-Echos« ist ein literarisch exzellenter und aufwühlender Roman über eine queere und daher aussichtslose Liebe in Syrien. Er zeigt eindrucksvoll das Leben zwischen gesellschaftlichen Normen und der eigenen Selbstbestimmung - mit weitreichenden Konsequenzen für die beiden Liebenden. Eine bereicherndeLeseerfahrung entsteht auch durch die Erzählung aus zwei Perspektiven - Damaskus und Vancouver.
Die Frage nach sozialer Gerechtigkeit bleibt aktuell - auch und gerade in »modernen« europäischen Gesellschaften. Denn der Kapitalismus erzeugt neben Wohlstand für wenige auch viel Armut und Leid, in Deutschland und der ganzen Welt. Diese Ungerechtigkeit ist heute eng verbunden mit der Zerstörung ökologischer Lebensgrundlagen. Als Folge droht ein sozialökologischer Kollaps, der vor Ort und weltweit schwerwiegende Konsequenzen hätte.
Wie lässt sich so ein Zusammenbruch verhindern?