Die Finanzkrise ist nicht ausgestanden - sie hat sich auf Dauer als Krise der Werte eingerichtet. Der Titel dieses Buches überrascht vielleicht. Von einer ständigen Krise zu sprechen, während in den Medien sehr häufig vom Wiederaufleben des Wirtschaftswachstums die Rede ist, scheint paradox. Dass dieses Wirtschaftswachstum vor allem auf einer Explosion der weltweiten Schulden basiert und deswegen künstlich ist, wird nicht erwähnt. Kursanstiege an den Börsen werden durch die Zentralbanken erzeugt, die astronomische Summen in den Finanzsektor einschießen, sowie durch die riesigen Aktienrückkäufe von großen Unternehmen.
Juni 2020
Spätestens seit "Fridays for Future" ist das Thema "Klimawandel" als eines der dringlichsten Probleme unserer Zeit erkannt worden. Doch trotz eindeutiger Verpflichtungen zu den Zielen des Pariser Weltklimaabkommens sind wir weit davon entfernt, diese auch zu erreichen - warum?
Ihre Argumente sind krude, ihre Finanzen undurchsichtig, aber ihr Einfluss reicht bis in Regierungen. Klimawandelskeptiker und Lobbyisten der Fossilindustrie sind nicht nur in den USA aktiv, sondern auch in Europa. Ihr Ziel: Klimaschutzgesetze torpedieren, die Verbrennung fossiler Rohstoffe fördern und die Staaten dazu bewegen, aus dem Pariser Weltklimaabkommen auszusteigen.
Wie mächtige Netzwerke den Klimaschutz sabotieren
Nachhaltig denken, erfolgreich lenken!
Was wäre, wenn ein Unternehmen die Verantwortung für Mensch und Natur ernst nimmt? Wenn eine Unternehmerin Werte wie Nachhaltigkeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Vertrauen zur praktischen Firmenphilosophie macht und selbst konsequent lebt? Antje von Dewitz und ihr Team zeigen, dass man scheinbar alternativlose Paradigmen wirtschaftlichen Erfolgs über Bord werfen und damit ziemlich erfolgreich sein kann. Ein kluges, optimistisches und inspirierendes Buch.
Wer steckt hinter der Figur des Lügenbarons? Hatte Münchhausen andere Erzähler zum Vorbild, gab es gar eine Theorie des Lügens? Lassen sich die Lügengeschichten von damals mit den Fake News von heute vergleichen? Und kann man am Ende überhaupt eine wahrhaftige Biografie über Münchhausen schreiben?
Tina Breckwoldt begibt sich auf Spurensuche, gräbt längst verschollene Kulturschätze aus und versammelt die unglaublichsten Flunkereien. Auf diese Weise entfaltet sich eine facettenreiche Geschichte, nicht nur des Lügenbarons, sondern der Lüge schlechthin.
Als Übersetzer für Andy Warhol, Bob Dylan, Frank Zappa, William S. Burroughs, Allen Ginsberg, vor allem aber für Charles Bukowski avancierte Carl Weissner hierzulande zu einem der wichtigsten Wegbereiter der »anderen« US-Literatur. Doch Weissner verfasste selber auch Nonfiction: Reportagen und Essays über seine Freunde und Weggefährten Bukowski, Fauser und Burroughs, außerdem Nachworte für die Bücher seiner Kollegen sowie Rezensionen. Dazu Notizen über seine US-Reisen um 1968, mitten aus der Gegenkultur mit ihren einsetzenden Wehen von Paranoia und Watergate.
Google statt Gelbe Seiten, Uber-App statt Taxi-Stand, Tinder statt Disko. Alles ist neu und digital. Disruption, denken wir, ist ein technologischer Trend. Falsch! Sie ist das Phänomen unserer Zeit. Radikal wälzt sie unser Leben um. Parteien und Verbrennungsmotor sind tot, Nachkriegsdeutschland ist vorbei. Die Menschen fühlen sich überfordert, die Gesellschaft polarisiert sich und kippt. Künstliche Intelligenz und autonome Maschinen nehmen uns Arbeit und Selbstwirksamkeit. Der Staat zerbricht unter seiner Fürsorgelast. Facebook, Google und Chinas Datenmacht steuern auf einen globalen Staatsstreich zu.
Doch im Bruch liegt auch die Lösung.
Georg Christoph Lichtenberg war für Tucholsky ein Schriftsteller, "der einen Verstand gehabt hat wie ein scharf geschliffenes Rasiermesser, ein Herz wie ein Blumengarten, ein Maulwerk wie ein Dreschflegel, einen Geist wie ein Florett". Seine "Sudelbücher" sind bis heute unergründlich, unerschöpflich und hinreißend lesbar. Dieser Band versammelt eine vergnügliche wie repräsentative Auswahl der Lichtenberg'schen Bonmots und Aphorismen, ausgewählt von Alexander Kluy.
Das Ende ist nahe - schon immer. Ingo Reuter untersucht, warum Erzählungen vom Untergang seit jeher Konjunktur haben und was sie bewirken können. Denn wer von Weltuntergängen spricht, der redet immer auch von Gerechtigkeit und denkt in die Zukunft. Wer kann sich am Ende retten? Was hat es mit dem Menschen auf sich, dass er verantwortlich für seinen eigenen Untergang sein kann? Und besteht Hoffnung auf Rettung?
Überall in Deutschland erinnern Denkmäler an die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges. Dieser Konflikt war die Geburtsstunde des Deutschen Reiches, das 1871 symbolträchtig im Spiegelsaal von Versailles proklamiert wurde. Mit der Reichsgründung erfüllte sich für viele der alte Traum eines einheitlichen Nationalstaates; sie veränderte die Machtverhältnisse auf dem europäischen Kontinent nachhaltig.
Michael Epkenhans zeichnet Vorgeschichte, Verlauf und Folgen dieses Krieges aus deutscher und französischer Perspektive nach.
70 Prozent aller medizinischen Diagnosen werden anhand von Blutbefunden erstellt. Millionen von Patienten machen die leidvolle Erfahrung, dass ihr Blutbefund "in Ordnung" ist, das heißt im Rahmen der Referenzwerte liegt, obwohl sie zweifellos krank sind: Menschen mit unerkannter Schilddrüsen- oder Diabeteserkrankung, mit Depressionen oder Fatigue-Syndrom, mit kognitiven Störungen oder Demenz - und nicht zuletzt die große Schar derer, die als Psychosomatiker abgestempelt werden. Sie alle sind direkt davon betroffen, wenn real vorhandene Krankheitssymptome vom Arzt nicht in Betracht gezogen werden.
Gut verständlich und medizinisch fundiert, zeigt die Wissenschaftsjournalistin Miryam Muhm, wie die falsche Festlegung vieler Referenzbereiche für Blutwerte zu Fehldiagnosen und Behandlungsfehlern führt.