"Das Lieblingslied von Sophie Scholl und der Weißen Rose"
... nennen "Die Grenzgänger" dieses Lied. Ob dem so war, lässt sich nicht exakt sagen. Auf jeden Fall war das von den Nazis unterdrückte Lied in der widerständischen Jugend beliebt und kursierte auch in den Kreisen der Weißen Rose. Besonders die letzte Strophe verweist uns auf unsere Aufgabe heute:
Das 20. Jahrhundert als das »Jahrhundert der Katastrophen « spiegelt sich auch im Leben des Gert Hoffmann: Im Revolutionsjahr 1917 als Sohn einer sozialdemokratischen jüdischen Wiener Anwaltsfamilie geboren, seit den 30er Jahren politisch aktiv. Wegen seiner politischen Aktivitäten mehrfach verhaftet, wurde er 1937 zu einer fünfjährigen Zuchthaushaft verurteilt. Im Februar 1938 kam er durch eine Amnestie frei und konnte am Tag nach dem Einmarsch der Hitler-Wehrmacht emigrieren. Von Brno gelang es ihm, mit gefälschten Papieren über Paris nach Spanien zu reisen, wo er als Mitglied der Internationalen Brigaden an der Ebro-Schlacht teilnahm. In Frankreich wurde er unter miserablen Bedingungen interniert, konnte aber fliehen und als Landarbeiter im besetzten Frankreich untertauchen. Seine Mutter wurde in Auschwitz, sein Bruder im Todeslager Groß-Rosen ermordet, der Vater starb in einem französischen Lager. Anfang 1945 wurde er von der US-Armee rekrutiert und nahm an den Kämpfen in Deutschland teil.
ISBN 978-3-320-02179-5
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Das vorliegende Buch erweitert unser Verständnis von medialer Realitätskonstruktion und liefert Ergebnisse aus einem Zeit-, Medien- und Themenvergleich. Untersucht werden Nachrichteninhalte aus allen thematischen Ressorts, von Politik über Sport hin zu Wirtschaft und Kultur. Damit erfüllt diese Inhaltsanalyse die Forderung nach einer Studie, die den Wandel der medialen Handlungslogik offenlegt.
ISBN 978-3-658-15780-7
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Ein Leben ohne Recht scheint in unserer modernen Gesellschaft nicht denkbar. Ob Mietwohnung oder Straßenverkehr, Arbeitsplatz oder Ausländerbehörde: Alle Lebensbereiche sind juristisch geregelt. Aber was ist "Recht" eigentlich? Welche gesellschaftlichen Grund lagen hat es? Woher kommt die Vorstellung, alle Menschen seien frei und gleich? Was steckt hinter der formellen Gleichheit? Wieso nehmen gesellschaftliche Beziehungen Rechtsform an? Und wie kam es zur Herausbildung des bürgerlichen Rechts und des modernen Staates?
ISBN 978-3-86505-802-7
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Der Band entwirft Grundrisse einer kritischen Theorie des Antiziganismus, präsentiert aktuelle empirische Forschungsbefunde und entwickelt Handlungslinien für die politische Bildungsarbeit gegen Antiziganismus. Die Wandlungen des Antiziganismus nach 1945.
ISBN 978-3-658-13362-7
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Wie gehen unsere Städte und der lokale Handel mit den Herausforderungen der Digitalisierung und dem zunehmenden Abfluss von Kaufkraft in das Internet um? Warum tun sich insbesondere inhabergeführte Fachgeschäfte so schwer, dem Strukturwandel im Einzelhandel etwas entgegenzusetzen? Andreas Haderlein, von 2013 bis 2016 Impulsgeber, Berater und Kümmerer des nationalen Pilotprojekts "Online City Wuppertal", liefert fundierte Antworten und konkrete Lösungsansätze zum Brückenbau zwischen den Welten On- und Offline.
ISBN 978-3-00-058854-9
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Hilfsorganisationen haben sich dazu verpflichtet, Leben zu retten, Leiden zu lindern und menschliche Grundbedürfnisse zu sichern. Aber wie entscheiden diese Organisationen angesichts der vielen hilfsbedürftigen Regionen dieser Welt, welche Hilfsprojekte sie wo und für wen anbieten? Monika Krause analysiert die Entscheidungsprozesse der NGOs und konstatiert, dass es zwar das Ziel der Hilfsorganisationen ist, Menschen zu helfen, der Schwerpunkt ihrer Arbeit aber bei der Produktion von Projekten liegt - aus praktischen Gründen.
ISBN 978-3-86854-314-8
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Und immer wieder schickt ihr mir Briefe, in denen ihr, dick unterstrichen, schreibt: »Herr Kästner, wo bleibt das Positive?« Ja, weiß der Teufel, wo das bleibt.
Noch immer räumt ihr dem Guten und Schönen den leeren Platz überm Sofa ein. Ihr wollt euch noch immer nicht dran gewöhnen, gescheit und trotzdem tapfer zu sein.
Ihr braucht schon wieder mal Vaseline, mit der ihr das trockene Brot beschmiert. Ihr sagt schon wieder, mit gläubiger Miene: »Der siebente Himmel wird frisch tapeziert!«
Ihr streut euch Zucker über die Schmerzen und denkt, unter Zucker verschwänden sie. Ihr baut schon wieder Balkons vor die Herzen und nehmt die strampelnde Seele aufs Knie.
Die Spezies Mensch ging aus dem Leime und mit ihr Haus und Staat und Welt. Ihr wünscht, daß ich's hübsch zusammenreime, und denkt, daß es dann zusammenhält?
Ich will nicht schwindeln. Ich werde nicht schwindeln. Die Zeit ist schwarz, ich mach euch nichts weis. Es gibt genug Lieferanten von Windeln. Und manche liefern zum Selbstkostenpreis.
Habt Sonne in sämtlichen Körperteilen und wickelt die Sorgen in Seidenpapier! Doch tut es rasch. Ihr müßt euch beeilen. Sonst werden die Sorgen größer als ihr.
Die Zeit liegt im Sterben. Bald wird sie begraben. Im Osten zimmern sie schon den Sarg. Ihr möchtet gern euren Spaß dran haben ...? Ein Friedhof ist kein Lunapark.
Paketlieferungen - für wen bequem? Und für wen gar nicht?
Schwere Last, leichter Lohn Es wird so viel bestellt wie nie, vor allem vor Weihnachten: Paketboten werden dringend gesucht und arbeiten meist trotzdem unter prekären Bedingungen. Von Bernd Kramer → die ZEIT 20. Dezember 2018
Trepp auf, wir sind die Versandsoldaten! Trepp auf, Logistikproletariat! Ding-Dong, immer liefern, niemals warten, keiner da, Zettel rein, Treppe ab!
Bring im Schneesturm auf Kommando, Bikini von Zalando. Auch wenn man mir’s nicht ansieht, ich wohne im Ford Transit.
Pakete schwer, Pakete groß, wenigstens nicht obdachlos. Nix Mindestlohn, nix Pausenzeit, gefangen in Selbständigkeit!
Trepp auf! Wir sind die Versandsoldaten! Trepp auf! Logistikproletariat! Ding-Dong, immer liefern, niemals warten, keiner da, Zettel rein, Treppe ab!
Ich klage nie, dass Arbeit Mist ist, bin doch sachgrundlos befristet. Wenn Sushi an der Haustür läutet, werden Menschen ausgebeutet!
Meine Baracke kalt und sehr verdreckt, mein Standort wird per App getrackt! Vom Schutz des Arbeitsrechts befreit, gefangen in Selbständigkeit!
Trepp auf, wir sind die Versandsoldaten! (Guten Tag!) Trepp auf, Logistikproletariat! (Dankeschön!) Ding-Dong, immer liefern, niemals warten, (Wiedersehen!) keiner da, Zettel rein, Treppe ab! (Ding Dong)
Was trennt noch Trebegänger, vom Sub-Sub-Sub-Sub-Sub-Unternehmer? Er ist kein Mensch, er ist kein Tier. Nein, er ist Paketkurier.
Ich bin kein Mensch, ich bin kein Tier. Nein, ich bin Paketkurier. Ich bin kein Mensch, ich bin kein Tier. Nein, ich bin Paketkurier.
Trepp auf, wir sind die Versandsoldaten! Trepp auf, Logistikproletariat!
Ding-Dong, und wir dürfen niemals warten, keiner da, Zettel rein, Treppe ab!
Ein aktueller Beitrag zur aufflammenden Kriegszustimmung aus dem Jahr 1930
Text:
Wenn ein jüngerer Mann, etwa von dreiundzwanzig Jahren, an einer verlassenen Straßenecke am Boden liegt, stöhnend, weil er mit einem tödlichen Gas ringt, das eine Fliegerbombe in der Stadt verbreitet hat, er keucht, die Augen sind aus ihren Höhlen getreten, im Munde verspürt er einen widerwärtigen Geschmack, und in seinen Lungen sticht es, es ist, wie wenn er unter Wasser atmen sollte –: dann wird dieser junge Mensch mit einem verzweifelten Blick an den Häusern hinauf, zum Himmel empor, fragen: »Warum –?«