Erich Kästner - politisch wie nie. Obgleich Erich Kästner als Satiriker und selbsternannter Schulmeister bekannt ist, bezog der Dichter der Neuen Sachlichkeit in seinen Werken selten politisch Stellung und ist weniger für sein politisches Engagement bekannt als für seine Rolle des scharfen Beobachters. Dabei verfasste er bereits als junger Autor kritische Schriften zum Tagesgeschehen und durchlebte im Alter eine regelrechte Radikalisierung, nahm an Kundgebungen gegen Atomkraft und den Vietnamkrieg teil und hielt dort scharfzüngige Reden.
ISBN 978-3-85535-133-620.04.2023
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Und immer wieder schickt ihr mir Briefe, in denen ihr, dick unterstrichen, schreibt: »Herr Kästner, wo bleibt das Positive?« Ja, weiß der Teufel, wo das bleibt.
Noch immer räumt ihr dem Guten und Schönen den leeren Platz überm Sofa ein. Ihr wollt euch noch immer nicht dran gewöhnen, gescheit und trotzdem tapfer zu sein.
Ihr braucht schon wieder mal Vaseline, mit der ihr das trockene Brot beschmiert. Ihr sagt schon wieder, mit gläubiger Miene: »Der siebente Himmel wird frisch tapeziert!«
Ihr streut euch Zucker über die Schmerzen und denkt, unter Zucker verschwänden sie. Ihr baut schon wieder Balkons vor die Herzen und nehmt die strampelnde Seele aufs Knie.
Die Spezies Mensch ging aus dem Leime und mit ihr Haus und Staat und Welt. Ihr wünscht, daß ich's hübsch zusammenreime, und denkt, daß es dann zusammenhält?
Ich will nicht schwindeln. Ich werde nicht schwindeln. Die Zeit ist schwarz, ich mach euch nichts weis. Es gibt genug Lieferanten von Windeln. Und manche liefern zum Selbstkostenpreis.
Habt Sonne in sämtlichen Körperteilen und wickelt die Sorgen in Seidenpapier! Doch tut es rasch. Ihr müßt euch beeilen. Sonst werden die Sorgen größer als ihr.
Die Zeit liegt im Sterben. Bald wird sie begraben. Im Osten zimmern sie schon den Sarg. Ihr möchtet gern euren Spaß dran haben ...? Ein Friedhof ist kein Lunapark.
Nachdem Erich Kästner 1933 von den Nazis als Autor verboten worden war, entschloss er sich, ein geheimes Tagebuch zu führen. Dazu griff er auf ein blau eingebundenes, unbeschriftetes Buch zurück, das er zwischen den anderen viertausend Bänden seiner Bibliothek versteckte. Aus Sicherheitsgründen fertigte Kästner seine Aufzeichnungen außerdem stenografisch an. Von 1941 bis zum Kriegsende schrieb Erich Kästner auf, was sich an der Front und in Berlin ereignete, notierte Heeresberichte und Massenexekutionen ebenso wie die Kneipenwitze über Goebbels und Hitler, die schon bald nur noch hinter vorgehaltener Hand gemacht wurden. Er dokumentiert seinen zunehmend von Stromsperren und Bombenangriffen geprägten Alltag bis zur bedingungslosen Kapitulation im Mai 1945 und berichtet, was sich in den Monaten danach abspielte.
ISBN 978-3-85535-019-3
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Weihnachtsgeschichten und -gedichte von Erich Kästner: ein herzerwärmendes Lesefest rund um rauschebärtige Langfinger, geschenklose Ehemänner, das Problem der Bescherungsgerechtigkeit und die wiederkehrende Erfahrung, dass am Ende des Jahres zuverlässig eine schöne Bescherung droht.
ISBN 978-3-85535-405-4
12,00 €
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"Fabian" ist Erich Kästners Meisterwerk. Doch der Roman wurde vor seinem Erscheinen verändert und gekürzt. Jetzt liegt er zum ersten Mal so vor, wie ihn Kästner geschrieben und gemeint hat unter dem Titel, den Kästner ursprünglich vorgesehen hatte: "Der Gang vor die Hunde".
ISBN 978-3-85535-391-0
22,95 €
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Vor 80 Jahren, am 10. Mai 1933, wurden in Berlin unter der Aufsicht von Joseph Goebbels die Werke von zahlreichen deutschen Autoren ins Feuer geworfen. Nur ein einziger dieser Autoren war dabei persönlich anwesend. Es war Erich Kästner.
ISBN 978-3-85535-389-7
10,00 €
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