Verbrecher Verlag

"Ich bereite meinen nächsten Irrtum vor..." Hrsg. Literaturforum im Brecht-Haus, Annette Leo

Bertolt Brechts widersprüchliches Verhältnis zur Sowjetunion lässt sich nicht einfach in anfängliche Faszination für das kommunistische Projekt und spätere Distanz zur Realität stalinistischer Herrschaft auflösen.
Die hier versammelten Beiträge beschäftigen sich unter anderem mit dem Brechtschen Phänomen der "doppelten Rede", mit seinem Schweigen zur Verhaftung von Freunden und Künstlerkollegen, mit seinen Äußerungen im Arbeitsjournal sowie mit seinen späten antistalinistischen Gedichten. Und sie handeln von der kurzen Blütezeit eines Austauschs zwischen den Vertretern der Avantgarde in Deutschland und der Sowjetunion.

ISBN 978-3-95732-347-7     24,00 €  Portofrei     Bestellen

Extrem unbrauchbar. Über Gleichsetzungen von links und rechts. Hrsg. Katharina Rhein, Tom Uhlig und Eva Berendsen

Rechtspopulistische Strömungen finden auf ihrem Feldzug gegen die Demokratie ein mächtiges begriffliches Mittel vor, welches ihnen die bürgerliche Mitte vorbereitet hat: die Extremismustheorie.
Gewonnen aus einer spezifischen Lesart totalitarismuskritischer Arbeiten, etwa von Hannah Arendt, hat sich im Sprechen über die Gesellschaft ein Hufeisenmodell durchgesetzt: Eine Mitte der Gesellschaft werde von ihren Rändern bedroht. Islamismus, Rechtsextremismus und Linksextremismus arbeiten daran, die Demokratie zu zerstören. Doch besonders die Gleichsetzung von Rechtsextremismus und Linksextremismus führt oft dazu, ersteres auf Kosten von letzterem zu verharmlosen.
Zudem ist die Konstruktion einer gesellschaftlichen Mitte selbst problematisch.

ISBN 978-3-95732-408-5     19,00 €  Portofrei     Bestellen

Kein Grund zur Selbstreinigung. Die Titanic-Kolumnen. Von Walter Boehlich

Walter Boehlich (1921-2006) arbeitete als einer der strengsten Literaturkritiker seiner Generation u .a. für Die Zeit und die Süddeutsche Zeitung, Deutsche Volkszeitung und Konkret, kannte den Kulturbetrieb wie nur wenige andere und war über zehn Jahre als Cheflektor beim Suhrkamp Verlag tätig. Er war Essayist, gab Sigmund Freud heraus, gründete den Verlag der Autoren, publizierte über Thomas Mann und Marcel Proust und übersetzte aus dem Französischen, Spanischen und Dänischen u.a. Marguerite Duras, Søren Kierkegaard, Virginia Woolf.

ISBN 978-3-95732-383-5     20,00 €  Portofrei     Bestellen

legende. Von Ronald M. Schernikau

Schernikaus Opus Magnum ist Bibel und Travestie, Epos und Musical, ist äußerste Form und Vielfalt der literarischen Formen, ist als dokumentarische Bestandsaufnahme beider Deutschlands in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts von nachgerade bestürzender Aktualität - und immer heiter vertieftes Spiel mit der Änderbarkeit der Welt.

ISBN 978-3-95732-342-2     58,00 €  Portofrei     Bestellen

Sanierungsgebiete. Von Enno Stahl

Vor zehn Jahren: drei Menschen am Wasserturmplatz. Lynn ist Praktikantin in einem Architekturbüro und lernt das, was sie in ihrer Studie zu Sanierungsgebieten in Berlin erarbeitet hat, am eigenen Leibe kennen. Donata hingegen ist alleinerziehende Mutter und Redakteurin einer Gewerkschaftszeitung, sie muss sich durchbeißen - und aufsteigen. Ihr Ex-Freund, der Schriftsteller Otti, will dagegen an die Traditionen der Poeten des Prenzlauer Bergs anknüpfen und arbeitet an widerständigen Zeitschriftenprojekten. Stone wiederum hat sich von allen abgewandt, er will den Niedergang seines Kiezes nicht miterleben und zieht nach Neukölln - doch auch da holt ihn die Umwälzung der Stadtlandschaft ein. Enno Stahl zeigt in seinem großen Roman "Sanierungsgebiete", wie die Gentrifizierung den Menschen zunehmend die Partizipation am urbanen Leben versagt.

ISBN 978-3-95732-405-4     29,00 €  Portofrei     Bestellen

Faschistische Ideologie. Eine Einführung. Von Zeev Sternhell

"Es gibt in unserem politischen Vokabular nur wenige Begriffe, die sich einer solch umfassenden Beliebtheit wie das Wort Faschismus erfreuen, ebenso aber gibt es nicht viele Konzepte im politischen Vokabular der Gegenwart, die gleichzeitig derart verschwommen und unpräzise umrissen sind." Mit diesem Satz leitete der bedeutende israelische Historiker Zeev Sternhell 1976 seinen Aufsatz "Faschistische Ideologie" ein. Dieser Satz gilt bis heute - insbesondere für Deutschland. Daher nimmt Sternhell in dieser Einführung (nun in einer Neuausgabe vorliegt) eine genaue Bestimmung des Begriffes Faschismus aus seiner historischen und ideologischen Entwicklung heraus vor.

ISBN 978-3-95732-312-5     15,00 €  Portofrei     Bestellen

Memorial. Von Günther Weisenborn

Günther Weisenborn, ein junger Schriftsteller aus dem Rheinland, wird 1928 in Berlin gefeiert. Sein Stück "U-Boot S 4" ist an der Volksbühne ein großer Erfolg. Weisenborn zieht nach Berlin, schreibt Theaterstücke, bearbeitet zusammen mit Brecht und Eisler Gorkis Roman "Die Mutter" für die Bühne und verfasst unter dem Titel "Barbaren" seinen ersten Roman. 1933 wird das Buch von den Nationalsozialisten verbrannt, seine Stücke werden verboten. Weisenborn schreibt unter Pseudonym weiter, arbeitet beim Reichsrundfunk und als Chefdramaturg an Heinrich Georges Schiller-Theater. 1937 schließt er sich der Widerstandsgruppe um Harro Schulze-Boysen an, die von der Gestapo "Rote Kapelle" genannt wird, 1942 wird er verhaftet und verurteilt, bis 1945 sitzt er im Zuchthaus Luckau.

ISBN 978-3-95732-376-7     19,00 €  Portofrei     Bestellen

Bist du ein Mensch, so bist du auch verletzlich. Von Günther Weisenborn

Ob als junger Wilder in den späten Jahren der Weimarer Republik oder als kritischer und engagierter Autor im Nachkriegsdeutschland: Günther Weisenborn hat immer wieder klar Stellung bezogen. Die Erinnerung an den Widerstand gegen die Nationalsozialisten war ihm ebenso wichtig wie das Warnen vor einem Wiedererstarken des Faschismus in der jungen Bundesrepublik, in der er sich immer wieder den Anfeindungen der Rechten ausgesetzt sah. Weisenborn war ein vielbeachteter und erfolgreicher Autor: Seine Stücke wurden von zahlreichen Bühnen im In- und Ausland gespielt, seine Romane in 18 Sprachen übersetzt. Heute ist vieles von dem, was er geschrieben hat, in Vergessenheit geraten - oder noch gar nicht veröffentlicht worden.

ISBN 978-3-95732-377-4     19,00 €  Portofrei     Bestellen

Sechs Tage im April. Erich Mühsams Räterepublik. Von Markus Liske

Nur sechs Tage lang, vom 7. bis zum frühen Morgen des 13.April 1919, währte die "Bairische Räterepublik", die auch als "Dichterrepublik" in die Geschichte einging und deren wichtigstes Sprachrohr der Dichter Erich Mühsam war. Bis heute beflügeln diese sechs Tage sozialrevolutionäre Träume von einer gesellschaftlichen Alternative zu Parlamentarismus einerseits und Parteidiktatur andererseits. Doch wie genau sah Mühsams Vision aus, und woran scheiterte sie?

ISBN 978-3-95732-338-5     19,00 €  Portofrei     Bestellen

Tagebücher Band 15, 1924. Von Erich Mühsam

15 Jahre lang, von 1910 bis 1924 hat Erich Mühsam, der berühmteste deutsche Anarchist sein Leben festgehalten ausführlich, stilistisch pointiert, schonungslos auch sich selbst gegenüber und niemals langweilig. Was diese Tagebücher so fesselnd macht, ist der wache Blick des Weltveränderers. Mühsam wollte Anarchie praktisch ausprobieren. Anarchie hieß für ihn: Leben ohne moralische Scheuklappen, ohne Rücksicht auf Konventionen und er bewies, dass es geht. Auch das Schreiben ist Aktion, in allen Sätzen schwingt die Erwartung des Umbruchs mit, den er tatsächlich mit herbeiführt: Die Münchner Räterevolution ist auch die seine, und die Rache der bayerischen Justiz trifft ihn hart.

ISBN 978-3-940426-91-8     32,00 €  Portofrei     Bestellen

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