"Wir haben Ihnen 15 Prozent per annum versprochen, und das haben Sie geglaubt!" So schreien es die Bankiers in Elfriede Jelineks Wirtschaftskomödie Die Kontrakte des Kaufmanns. Sie haben es geglaubt!
Die Finanzkrise hat einmal mehr gezeigt, dass zu unserem Wirtschaftssystem ein entsprechender Glaube gehört: der Glaube daran, dass das Wachstum niemals aufhört und dass Gewinn alles rechtfertigt.In diesem Essay blickt Christoph Fleischmann zurück auf die Anfänge des Kapitalismus an der Schwelle zur Neuzeit. Dabei nimmt er den Faden von Walter Benjamin auf, der im Kapitalismus eine Religion sah, die in Europa das Christentum abgelöst hat.
Dezember 2018
Hatte der liberale Historiker Heinrich von Sybel schon 1872 gefordert, 'Das Kapital' von Marx nicht nur als ein ökonomisches Werk zu begreifen und zu kritisieren, so setzte sich nach dem Erscheinen des 'Anti-Dühring' von Friedrich Engels 1877/78 und vor allem nach der Veröffentlichung des 2. Bandes des 'Kapitals' etwa ab 1887 vor allem mit dem Nationalökonomen Georg Adler immer mehr die Position durch, die Lehre von Marx und Engels als ein theoretisches System mit philosophischen, ökonomischen und politischen Hauptbereichen aufzufassen.
"Die Russen draußen halten, die Amerikaner drinnen und die Deutschen unten."
Anfang der 1950er Jahre, zu Beginn des Kalten Krieges, erklärte Baron Ismay, erster Generalsekretär der NATO, der Zweck der North Atlantic Treaty Organization sei es, "die Russen draußen, die Amerikaner drinnen und die Deutschen unten zu halten". Heute, rund sechs Jahrzehnte später sowie ein Vierteljahrhundert nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Auflösung des Warschauer Pakts, sind die USA, die treibende Kraft hinter der NATO, mehr denn je darauf erpicht, Baron Ismays Maxime instand zu halten. Anstatt die NATO nach 1990 bedachtsam abzubauen, wie es vielerseits erwartet wurde, haben vier amerikanische Präsidenten nacheinander die Strategie verfolgt, die NATO bis vor die Haustür Moskaus und auch Chinas zu erweitern. Wie ist das zu verstehen?
Einst galt die Einführung einer gemeinsamen Währung Ökonomen und Politikern als Garant einer rosigen Zukunft. Mit ihr sollten die immer wiederkehrenden Versprechen auf wirtschaftliche Prosperität, sozialen Wohlstand und solidarische Politik eingelöst werden. Und die Medien verbreiteten die entsprechende frohe Botschaft. Der 1. Januar 2002, der Tag der Einführung des Euro als Bargeld, wurde so zum Festtag der damals zwölf Euro-Länder.
Mittlerweile ist die Euro-Zone auf 19 EU-Länder angewachsen. Von Anfang an war auffällig, dass ökonomisch starke Länder wie Großbritannien und Schweden sich nicht an der Gemeinschaftswährung beteiligen wollten. Frankreich drängte hingegen zum Euro, weil es glaubte, Deutschland damit ein Stück weit kontrollieren zu können. Es folgte eine wahre Euromanie: Geringe Zinsen erlaubten einen noch nie da gewesenen Kredit- und damit auch Konsumboom der Ober- und Mittelschichten. Die sich auftürmenden Ungleichgewichte in der Produktivität, der Wettbewerbsfähigkeit und damit den Handelsbilanzen, die durch gewaltige Kapitalzuflüsse aus dem Zentrum abgedeckt wurden, beunruhigten nicht – denn sie galten als Erscheinung effizienter Märkte. Gleichzeitig forcierte Deutschland marktliberale Strukturreformen und eine Politik, die die Mitgliedsländer der Europäischen Union zu rigiden Austeritätsprogrammen und Staatsverschuldungsverboten zwang.
Allerorten wird in den letzten Jahren ein "Recht auf Stadt" eingefordert - von sozialen Protestbewegungen gegen Gentrifizierung weltweit. NGOs und UN-Organisationen postulieren es gleichermaßen. Kritische Stadtforscher wie David Harvey, Peter Marcuse oder Niels Boeing beziehen sich in ihrer radikalen Gesellschaftskritik auf Henri Lefebvre, der das Konzept 1968 entworfen hat - in einer Schrift, die hier nun zum ersten Mal in deutscher Übersetzung vorliegt."Recht auf Stadt" ist mehr als die individuelle Freiheit, auf städtische Ressourcen zugreifen zu können. Es ist das Recht auf ein erneuertes urbanes Leben.
Dieser Band geht dem Stand der Integration und Migration in Deutschland aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive nach und behandelt das Thema in komprimierter Form sowie didaktisch aufbereitet. Im Zentrum stehen Bedingungen und Herausforderungen der Integration von Migranten in die Einwanderungsgesellschaft Deutschland. Die Einführung eignet sich auch für das Selbststudium sowie für das vertiefte Nacharbeiten.
Ausgangspunkt dieses Buches ist das Verhältnis von Freiheit und Gerechtigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft: Führt eine freie Marktwirtschaft tendenziell zu Ungerechtigkeit? Vergrößert sie die Schere zwischen arm und reich? Kann und soll man überhaupt etwas dagegen tun? Der Autor stellt in seinem Buch einen neuen Ansatz vor. Er definiert eine neue mathematische Größe, welche die Wirtschaftsleistung und die Verteilungsgerechtigkeit in einer einfachen Formel zusammenführt: die neue Größe "Fairness". Die Optimierung dieses neuen Begriffs der "Fairness" anstelle der Optimierung des traditionellen Bruttoinlandprodukts bietet weitreichende Vorteile.
Das 21. Jahrhundert erfordert ein konsequentes Weiter-Denken, das weit über die Treibhausgasbedrohung hinausgeht: Wie beenden wir die fortlaufende Naturzerstörung? Was können wir gegen die fortgeschrittene Vergiftung unserer Lebensgrundlagen unternehmen? Wie entschärfen wir das Problem der Ressourcenverknappung? Des Ausuferns der Wertschöpfungsketten? Eines Wirtschaftswachstums ohne Rücksicht auf Mensch und Natur? Und nicht zuletzt: Welches Erbe wollen wir den nächsten Generationen hinterlassen?
Die Enthüllungen eines mutigen Whistleblowers, der für das US-Außenministerium auf einer CIA-Basis in Saudi-Arabien tätig war. Terrororganisationen wie al-Qaida oder ISIS prägen seit vielen Jahren unsere Nachrichten und auch das weltpolitische Geschehen. Selbst in Europa finden immer häufiger Anschläge statt, zu deren Ausführung sich dschihadistische Terrororganisationen bekennen. Doch wo laufen eigentlich die Fäden zusammen? Wie sind die "Terroristen" zu ihrer professionellen Ausbildung und ihrer internationalen Vernetzung gekommen? Woher haben sie ihre hochmoderne Ausrüstung und wer unterstützt sie finanziell?Was aufmerksame Beobachter schon lange vermuten und was westliche Massenmedien mit ihrer Nähe zu transatlantischen Netzwerken und Denkfabriken immer wieder als Verschwörungstheorie abgetan haben, bestätigt und belegt nun ein mutiger Whistleblower: J. Michael Springmann.ISIS und al-Qaida: Werkzeuge der CIA.
Unter dem Diktum der "Anwendungsorientierung" schwindet das Bewusstsein für die Bedeutung einer philosophischen und theoretischen Reflexion von Bildung. Die Frage "Wozu brauchen wir das?" erscheint häufiger in erziehungswissenschaftlichen Lehrveranstaltungen. Doch stellt für pädagogische Theorie und Praxis der Bildungsbegriff eine unverzichtbare Orientierungskategorie dar? Oder lässt sich auch ohne den Bezug auf eine Idee von Bildung verantwortliches pädagogisches Handeln denken?