Siehe auch
Russland (Thema)
»Jeder Widerspruch enthält ein Glücksgefühl.«
Vierzehn Bände hat die Franz-Jung-Werkausgabe, zusammengestellt in einer grandiosen Ost-West-Gemeinschaftsarbeit über vierzehn Jahre hinweg, abgeschlossen 1996. Ein Großprojekt, gestemmt ganz ohne Wissenschaftsförderung. Einfach aus Euphorie und dem Gefühl der Notwendigkeit.
Urbansky und Wagner – zwei ausgewiesenen Kennern der beiden Länder – erzählen die wechselvolle Geschichte vielschichtiger Verbindungen, denen sich China und Russland niemals entziehen konnten. Als imperiale Großreiche, sozialistische Supermächte und autoritäre Gewaltregime glichen und verglichen sie sich, sie konkurrierten und kooperierten. China und Russland können sich nicht aus dem Weg gehen und marschieren doch nicht im Gleichschritt.
Nützlich zu begreifen: Der Hypothesenminimalismus / Islamischer Terror an Frankreichs Schulen/ Rezension: Martin Sellner. Remigration. Ein Vorschlag / Wer steckt hinter Volt? / ...
190 Dokumente zur Hegemonialpolitik der deutschen Eliten sind in diesem Quellenwerk mit einem umfangreichen Anmerkungsapparat veröffentlicht. Eine unverzichtbare Grundlage, wenn es um die Beruteilung der aktuellen Strategien des neuen Großdeutschland geht.
Rezension: Imperialistische Großraumwirtschaft
Reinhard Opitz’ Dokumentenband über die »Europastrategien des deutschen Kapitals von 1900–1945« von Jürgen Lloyd Junge Welt 03.12.2019
Im Juni 1976 hält der marxistische Publizist und Sozialwissenschaftler Reinhard Opitz am Westberliner Zentralinstitut für Sozialwissenschaftliche Forschung einen Vortrag über »Das Verhältnis von Ökonomie und Politik 1933–1945 im Lichte von Wirtschaftsdokumenten«.¹ Die Frage nach diesem Verhältnis ist dabei, so stellt Opitz klar, »die in allen faschismustheoretischen Auseinandersetzungen letztendlich umstrittene Frage«.
Editoral
Vom 6. bis 9. Juni werden die Abgeordneten für das neue EU-Parlament gewählt. Mit einer Werbekampagne und Appellen zur Verteidigung der Demokratie versuchen EU-
Kommission und die Regierungen der 27 Mitgliedsstaaten die Bevölkerung zur Teilnahme an dieser Wahl zu bewegen. Doch das westliche Demokratie-Modell, das im Wesentlichen auf der Herrschaft von Parteien fußt, befindet sich in einer tiefen Krise.
Russia’s full-scale invasion of Ukraine in February 2022 should not have taken the world by surprise. The attack escalated a war that began in 2014 with the Russian annexation of Crimea, but its origins are visible as far back as the aftermath of the Cold War, when newly independent Ukraine moved to the center of tense negotiations between Russia and the West. The United States was a leading player in this drama. In fact, Jonathan Haslam argues, it was decades of US foreign policy missteps and miscalculations, unchecked and often reinforced by European allies, that laid the groundwork for the current war.
Nur knappe zwei Jahre nach Unterzeichnung des deutsch-sowjetischen Nichtangriffsvertrages überfiel die faschistische deutsche Wehrmacht im Juni 1941 die Sowjetunion. Als "Hitler-Stalin-Pakt" diffamiert, bildet dieser Vertrag eine zentrale Säule der Totalitarismus-These und auch der aktuellen Russophobie im "Kalten Krieg 2.0", die eine von Russland ausgehende, auf Landraub ausgerichtete Aggressivität und Gefahr für gutnachbarschaftliche Beziehungen und den Weltfrieden suggeriert.
»Was war der Vielvölkerstaat Sowjetunion, der immerhin sieben Jahrzehnte lang das Leben von über zweihundert Millionen Menschen bestimmte? Wie funktionierte das Miteinander der multiethnischen Gemeinschaften, die in einer Vielzahl von sowjetischen Städten über Jahrzehnte bestanden?
Seit dem Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar 2022 wird sehr viel über die Gedankenwelt des mächtigsten Mannes Russlands gerätselt. Der früher als geschickter Pragmatiker anerkannte Putin wirkt nun als entrückter alter Mann, der als neuer Peter I. oder Nikolai I. in die Geschichte eingehen möchte.
Gestützt auf politische Stabilität und eine solide Agrarwirtschaft erlebte Zentralasien unter den samanidischen Statthaltern der Abbasidenkalifen Bagdads im 10. Jahrhundert eine globalhistorisch bemerkenswerte Handels-, Kultur- und Wissenschaftsblüte. Die Konjunktur auf den Seidenstraßen nach China und den Pelzrouten in den Wolgaraum erlaubte die vielfältige Förderung von Philosophie, Naturwissenschaft, Dichtkunst und Architektur. In berühmten Bibliotheken entstanden die bis heute geschätzten Werke der Universalgelehrten Ibn Sina (Avicenna), Al-Biruni oder Ibn al-Haytham, deren Beitrag zur modernen Wissenskultur kaum überschätzt werden kann.