Die Falschmeldung: Die westlichen Nachrichtendienste (insbesondere die CIA und der britische Secret Intelligence Service, SIS) inszenierten eine Desinformationskampagne. Sie lancierten im Juli 1948 im West-Berliner Blatt "Der Kurier" (oder später auch im "Tagesspiegel") eine gefälschte Meldung, die sie als "Protokoll M" bezeichneten.
Inhalt des gefälschten Protokolls: Das angebliche Protokoll sollte ein Geheimdokument der KPD/SED darstellen, das detaillierte Pläne zur Unterwanderung, Sabotage und gewaltsamen Machtergreifung in West-Berlin und Westdeutschland enthielt.
Der Vorwand: Dieses gefälschte "Protokoll M" diente den westlichen Alliierten als offizieller Vorwand (oder als propagandistische Rechtfertigung), um hart gegen die KPD und ihre Organisationen vorzugehen.
Die Folgen: Die Veröffentlichung des gefälschten Protokolls hatte unmittelbare Konsequenzen:
Verbot von KPD-Zeitungen: Auf Grundlage der im "Protokoll M" angeblich dargelegten Pläne zur Subversion nutzten die westlichen Militärregierungen die Meldung, um die Herausgabe kommunistischer Zeitungen in West-Berlin zeitweise zu verbieten oder einzuschränken.
Unterdrückung der Volkskongressbewegung: Die Volkskongressbewegung (die zur Bildung des Deutschen Volksrates, des Vorläufers der Volkskammer der DDR, führte) wurde als Teil des subversiven Netzwerks dargestellt, was ihre politischen Aktivitäten in West-Berlin massiv erschwerte und zu ihrer Unterdrückung führte.
Propaganda: Die Affäre war ein bedeutendes Propagandainstrument der Westmächte, um die KPD als "fünfte Kolonne" Moskaus zu diskreditieren und die Notwendigkeit einer klaren Trennung zwischen Ost und West in der öffentlichen Meinung zu festigen.