Schuld und Unschuld in Zeiten des Krieges Im Herbst 1945 glaubt eine Polin unter Kriegsgefangenen den SS-Mann zu erkennen, der ihre Tochter erschossen hat. Der 19jährige wird in ein Gefängnis gebracht und immer wieder verhört, ohne daß er versteht warum. Hermann Kant schildert nuanciert das widerwillige Umdenken des Soldaten, der zwar an der Ermordung der Polin unschuldig ist, sich aber zögernd seine Mitschuld am 'Verbrechen' Krieg eingestehen muß. 'Ein Buch ganz und gar unpathetischer Menschlichkeit.' NDR-Bücherjournal
Entwicklungsroman (Thema)
Die Geschichte von Samirs 'globalisierter' Familie ist eine Parabel kolonialer Verhältnisse des letzten Jahrhunderts - bis heute. Irak in den Fünfziger- bis Siebzigerjahren: Frauen in schicken Kleidern studieren an der Universität und werden von zuvorkommenden Männern in eleganten Anzügen begleitet.
Dieser Roman wurde oft als Max Brods "Zauberberg" bezeichnet, spielt er doch 1914, in den letzten Monaten vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, welcher das alte Europa zum Einsturz brachte. Aber nicht ein entlegenes Sanatorium, sondern die kleine deutsche Gemeinde in Prag ist bei Brod das Modell der bürgerlichen Gesellschaft vor dem Kriege.
Eine Seewirtschaft in Bayern, bizarre Gäste und eine Familie über drei Generationen, heillos verstrickt ins ungeliebte Erbe. Josef Bierbichler, der große Menschendarsteller des deutschen Theaters und Films, erzählt hundert Jahre Deutschland.
Maria ist achtzehn und möchte raus aus Portugal. Mitte der Siebzigerjahre bietet das Land einer jungen Frau wenig Perspektiven. Maria aber will nicht heiraten und Kinder kriegen, sie will mehr vom Leben.
DREI LÄNDER. DREI FAMILIEN. EIN JAHRHUNDERT. Die große Familiensaga von Ken Follett, Autor der Bestseller DIE SÄULEN DER ERDE und DIE TORE DER WELT. 1914. In Europa herrscht Frieden, doch die Weltmächte rüsten zum Krieg. Ein einziger Funke könnte dieses Pulverfass entzünden.
Aurélie Filippettis Vater Angelo, Sohn italienischer Immigranten, war Minenarbeiter und kommunistischer Bürgermeister in Lothringen. Ihr Großvater arbeitete ebenfalls unter Tage und kämpfte in der Résistance. Ausgehend von ihnen erzählt Aurélie Filippetti berührend und literarisch überzeugend die Geschichte ihrer Familie.
Lang erwartet: der neue große Roman von Ulla Hahn. Hilla Palm, Arbeiterkind vom Dorf, ist als Studentin in Köln angekommen. Im turbulenten Jahr 1968 sucht sie hier heimisch zu werden, erkundet die Welt der Sprache, genießt die Freiheit des Denkens, sehnt sich nach Orientierung im Leben und muss doch erkennen: Ich bin meine Vergangenheit.
"Es war im Jahr 1924. Wo heute unser Kollege liegt, war damals ein kleiner Ail von seßhafen armen Bauern. Ich war vierzehn Jahre alt. Im Herbst erschien im Ail ein fremder Bursche, der einen Soldatenmantel trug. Zuerst hieß es, der Fremde sei der Armee-Kommandeur gewesen, dann stellte sich heraus, daß es Düischen war."
Familienromane erregen Aufmerksamkeit. Sie werden in der Presse debattiert und avancieren zu preisgekrönten Bestsellern. Auch das Fernsehen folgt dem Trend. Besondere Bedeutung messen typische Plots der Rolle der NS-Verstrickung einer konstruierten Kriegsgeneration von Eltern oder Großeltern zu, mit der sich deren Kinder und Enkel auseinandersetzen.