Vietnam (Thema)

Vietnam und Deutschland: Lieber totschweigen

50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Vietnam: Was heute aus deutscher Sicht vergessen sein soll.

Die Bundesrepublik Deutschland und die Sozialistische Republik Vietnam blicken am 23. September – im Zeichen einer 2011 beschlossenen »Strategischen Partnerschaft« – auf 50 Jahre diplomatischer Beziehungen zurück. Wer in der DDR gelebt oder sich auch nur etwas mit der Geschichte der deutsch-vietnamesischen diplomatischen Beziehungen beschäftigt hat, weiß allerdings, dass diese schon 20 Jahre zuvor ihren Anfang genommen haben. Auch Vietnam hat das nicht vergessen. Dafür, dass das heutige amtliche Deutschland wie einst das Bonner Bundesdeutschland im Gegensatz zum geschichtsbewussten Vietnam dem Erinnern daran nichts abgewinnen kann, gibt es mindestens zwei Gründe. Zum einen müsste konstatiert werden, dass einst nicht die Bundesrepublik als erste ihre Fühler in Richtung Vietnam ausgestreckt hatte. Geschenkt! Zum anderen, das aber wäre für einstige westdeutsche, selbst noch für die heutigen Verantwortungsträger im hiesigen Politikbetrieb sehr schmerzhaft, müsste eingestanden werden, dass die Bundesrepublik in Sachen Vietnam anfangs zwei Jahrzehnte lang völkerrechtswidrig handelte und den Krieg der USA unterstützte. Verwundern konnte diese Beteiligung am Völkerrechtsbruch nicht, entsprach sie doch ihrem auch nach der Einverleibung der DDR nicht geläuterten Wesen, ihrer ungebrochenen Treue zum antikommunistischen Erbe.  Von Hellmut Kapfenberger Junge Welt 23.09.2025

Die 68er feierten ihn mit Ho-Chi-Minh-Rufen, bis heute ist er Inbegriff der aufrechten und rechtmäßigen Guerilla, kaum eine antikoloniale Befreiungsbewegung wurde mehr idealisiert als der Vietcong. Dass die Organisation in der Zeit vor dem Vietnamkrieg als Arm des Stalinismus in Indochina wirkte und Tausende unabhängige Mitkämpfer folterte und liquidierte, wird bis heute verschwiegen. Die Autobiografie des bei Saigon geborenen Ngo Van führt uns das Drama des vietnamesischen Befreiungskampfes zum ersten Mal klar vor Augen: Sie erzählt die Geschichte des bettelarmen Bauernsohns, der sich in jungen Jahren der Befreiungsarmee anschließt, seinen Kampf gegen die Gewalt und Willkür des Kolonialsystems und seine Entfremdung von der moskautreuen Untergrundbewegung, die ihn schließlich ins Kreuzfeuer von Kolonialmacht und Stalinisten treibt.

ISBN 978-3-95757-247-9 26,00 € Portofrei Bestellen

Günter Giesenfelds Schreiben ist geleitet von großer Neugier auf die Menschen und starkem Interesse an der historischen Rolle Indochinas in der Geschichte der neueren Zeit. Empathisch verfolgt er Vietnams Bemühen, im Zeitalter der Globalisierung den Weg einer eigenständigen demokratischen Entwicklung zu gehen, ein geradezu akrobatisches Kunststück in der Ära des ungezügelten Kapitalismus, der Herrschaft ökonomischen Denkens und neuer Despotien als Indizien für antidemokratische Tendenzen weltweit. Giesenfelds Sympathien gelten dem vietnamesischen Versuch, sich gerade so weit auf diese übermächtigen Kräfte einzulassen, wie es nötig ist, um der Bevölkerung ein Mindestmaß an Sicherheit, Wohlstand und Glück zu ermöglichen - ein Balanceakt, der mit Erfolgen und Rückschlägen bis heute durchgehalten wird.

ISBN 978-3-86754-505-1 19,00 € Portofrei Bestellen

"In Jahnns Werk wird die Suche nach dem Unerreichbaren mit wissen schaftlicher Präzision beschrieben", schreibt der 38-jährige Peter Weiss in seiner auf Schwedisch verfassten Rezension "Dem Unerreichbaren auf der Spur" 1954. Die in Deutschland bisher unbekannten schwedischen Essays und Aufsätze des Autors entstanden in einem Zeitraum von drei Jahrzehnten, von 1950 bis 1980. Der in dieser Edition präsentierte Textkorpus wirft neues Licht auf das Gesamtwerk des Autors, indem er Weiss' lebenslange Identitätssuche dokumentiert.

ISBN 978-3-95732-199-2 24,00 € Portofrei Bestellen

Je länger die sechziger Jahre andauerten, desto spannungsreicher wurden sie. Sie entluden sich international in Protesten, die exemplarisch für die politischen Konflikte ihrer Zeit waren. Hier werden sie minutiös beschrieben und auf eine geradezu plastische Weise illustriert. Das Depot der Bilder ist die wahre Schatzkammer dieser Epoche.

ISBN 978-3-608-96292-5 99,00 € Portofrei Bestellen

Im April 1975 wird eine Gruppe südvietnamesischer Offiziere unter dramatischen Bedingungen aus Saigon in die USA geflogen. Darunter ein als Adjutant getarnter kommunistischer Spion. In Los Angeles soll er weiterhin ein Auge auf die politischen Gegner haben, ringt jedoch immer mehr mit seinem Doppelleben, den Absurditäten des Spionagewesens, der Konsumgesellschaft und seiner eigenen Identität: "Ich bin ein Spion, ein Schläfer, ein Maulwurf, ein Mann mit zwei Gesichtern. Da ist es vielleicht kein Wunder, dass ich auch ein Mann mit zwei Seelen bin."

ISBN 978-3-89667-596-5 vergriffen
ISBN 978-3-453-43960-3 11,99 € Portofrei Bestellen (Buch: Taschenbuch)
19. Auflage 01.05.2003 , Deutsch

Vor dem Hintergrund des französischen Indochina-Krieges spielt sich eine dramatische Dreiecksgeschichte ab: Die junge Vietnamesin Phuong verläßt Thomas Fowler, den englischen Journalisten, um sich dem Amerikaner Pyle zuzuwenden.

ISBN 978-3-423-13129-2 19. Auflage 01.05.2003 Derzeit nicht verfügbar

Von der DEFA-Stiftung neu digitalisiert liegen diese wichtigen Zeitdokumente erstmals in einer großen DVD-Edition vor. Die Filme von Walter Heynowski und Gerhard Scheumann (Studio H&S) sind seit dem Ende der DDR einem fast kompletten Vergessen ausgesetzt.

ISBN 978-3-8488-8005-8 69,90 € Portofrei Bestellen