Peter Hacks’ Pandora und der zugrundeliegende »Zwiespalt des Globus«
Vortrag von Prof. Dr. Shaswati Mazumdar
auf der 18. Wissenschaftlichen Tagung der Peter-Hacks-Gesellschaft 2025
»›Eine Sackgasse der sozialen Evolution‹ – Hacks zum Imperialismus«
am 1. November 2025 in Berlin
Moderation der Fragerunde: Dr. Detlef Kannapin
Hergestellt von OSKINO Berlin im Auftrag der Peter-Hacks-Gesellschaft
© OSKINO/PHG 2025
Hacks fand zwar den Imperialismus poetisch unergiebig, aber er erkannte den Hauptwiderspruch seiner Epoche als den zwischen Imperialismus und Sozialismus. An der Kunst war für ihn die Haltung die politische Seite und die Hauptsache. Aber die Haltung ist zugleich eine ästhetische. Hacks kritisiert den Imperialismus politisch wie auch ästhetisch im Kampf gegen die Romantik, eine Haltung, die letztendlich den Kapitalismus bejaht. Dagegen steht für Hacks die Klassik und die Hoffnung, die sie auf eine menschheitsfördernde Zukunft zu wecken zielt. In Goethes »Pandora« findet er diese Hoffnung auf eine Weise verkörpert, die über die sozialistische Kapitalismuskritik hinausgeht. Hacks’ Bearbeitung von »Pandora« wird als politische und ästhetische Auseinandersetzung mit dem Hauptwiderspruch seiner Zeit gezeigt und die mögliche Aktualität dieser Sichtweise in der gegenwärtigen Weltlage in Betracht gezogen.
Shaswati Mazumdar, Studium der Germanistik an der Jawaharlal Nehru University, New Delhi. Promotionsthema: Feuchtwanger, Brecht und der Umgang mit der indischen Kolonialgeschichte. 1978 – 2018 an der University of Delhi; seit 2018 pensioniert; Forschungsschwerpunkte und Publikationen zu: Indien in der deutschen Literatur, der indische Aufstand von 1857 im nichtenglischsprachigen Europa; Weltliteratur, Comparative Studies, Peter Hacks. Zuletzt erschienen: Peter Hacks: Art in the Age of Imperialism and Socialism. Essays, Poems, Prose, and a Playlet. Hrsg v. Shaswati Mazumdar und Kai Köhler. New Delhi: LeftWord, 2025