10.12.2025

Die Imperialismus- als Gretchenfrage marxist. Literatur – Dr. Lukas Meisner – Hacks-Konferenz 2025

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Medienpräsenz

2025 im Bann von 1989? 
Die Imperialismus- als Gretchenfrage marxistischer Literatur
Vortrag von Dr. Lukas Meisner
auf der 18. Wissenschaftlichen Tagung der Peter-Hacks-Gesellschaft 2025
»›Eine Sackgasse der sozialen Evolution‹ – Hacks zum Imperialismus«
am 1. November 2025 in Berlin
Moderation der Fragerunde: Dr. Detlef Kannapin
Hergestellt von OSKINO Berlin im Auftrag der Peter-Hacks-Gesellschaft
© OSKINO/PHG 2025

In Europa vollzieht sich in unseren Tagen nicht nur ein Übergang vom autoritären Neoliberalismus zur Faschisierung, sondern auch vom Schuldenregime des Neokolonialismus zum imperialen Kriegskeynesianismus neuer Blockkonfrontation. In dieser Gemengelage müssen wir mit Lenin und Luxemburg fragen: Welche politischen Formen zwingt uns der Monopolkapitalismus heute auf? Wieso erscheint er als Technofeudalismus? Wie hängen Rechtslibertarismus und Antikommunismus zusammen? Wie ist die heutige Situation einzuschätzen mit Blick auf die vergangenen 35 Jahre, seit der Westen den Osten kolonisierte? Erst der Blick aus dem »nahen Osten« der DDR-Literatur – die Perspektive von 1917 – gibt Auskunft: die Antagonisten Hacks, Müller, Braun vereint? 2025 bleibt unterm Bann von 1989/90/91.

Lukas Meisner ist Fellow am Berliner Institut für kritische Theorie (InkriT) und am Institute for International Political Economy Berlin (IPE). 2023 wurde er in Philosophie zwischen Venedig und Erfurt promoviert. 2025 erschien bei Palgrave »Critical Marxist Theory. Political Autonomy and the Radicalising Project of Modernity« und bei Mandelbaum »Fluch(t). Die Sintflut heißt Westen«.

Sprache (Ton)
Deutsch
Laufzeit
59min 24s
Ereignisdatum
01.11.2025
Ereignisort
Berlin (Deutschland)
Thematisierte Personen
Videoautoren

Erstellt: 13.12.2025 - 09:14  |  Geändert: 14.12.2025 - 13:24

gehört zu Video-Reihe

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Lukas Meisner, geboren 1993, schreibt für drei Welten: die wissenschaftliche, die journalistische und die literarische. Studium der Philosophie, Komparatistik und Soziologie; derzeit Promotion zur Kritischen Theorie. Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien u.a. in Wien und Berlin; 2022 1. Preis beim International Poetry Competition Castello di Duino (Trieste). Seit 2020 kolumnistisch tätig auf dem tazBlog Kriterium sowie mit Gastbeiträgen in verschiedenen Magazinen. Meisner ist seit 2023 zudem Fellow am Sonderforschungsbereich Strukturwandel des Eigentums und lehrte die letzten Jahre an der Humboldt Universität zu Berlin, der Università Ca' Foscari Venezia und der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Wikipedia (DE): Lukas Meisner (Philosoph)

Einleitung: Die Gretchenfrage des Marxismus und die Notwendigkeit einer Neuausrichtung

Die westliche Linke befindet sich in einer Phase tiefgreifender strategischer Orientierungslosigkeit. Konfrontiert mit einer neuen, aggressiven Phase des autoritären und militarisierten Kapitalismus – einem „olivgrünen Kapitalismus“ – versagen alte Gewissheiten und politische Reflexe. In dieser Situation erweist sich die Auseinandersetzung mit dem Imperialismus als die zentrale „Gretchenfrage“ für jede linke Politik, die den Anspruch auf Relevanz nicht aufgeben will. Dieses Dokument liefert auf der Grundlage der scharfsinnigen Analysen von Lukas Meisner und den theoretischen Interventionen von Peter Hacks eine präzise Diagnose der Gegenwart. Es formuliert daraus abgeleitet konkrete strategische Eckpunkte für eine Erneuerung sozialistischer und antiimperialistischer Politik und soll damit eine fundierte Grundlage für die überfällige strategische Debatte schaffen.

"Sie wundert mein Optimismus? Ich schlage mich, ganz wie jeder andere Mensch auch, auf die Siegerseite. Der Kapitalismus hat doch nicht die geringste Überlebenshoffnung."

Mit seinen Theaterstücken und Gedichten verstand es Peter Hacks, sich ins gesellschaftliche Leben einzumischen. Aber auch mit Pamphleten, Briefen und Essays meldete sich der Dichter und entschiedene Optimist zu Wort: Er kritisierte Kollegen, polemisierte gegen politische Verzweiflung und trug die Aufklärung auf der Zunge.