Monitor (Medienpräsenz)

1:07:17

Die Berichterstattung über den Gaza-Krieg hat die Debatte über Journalismus in Deutschland neu entfacht: Berichten Leitmedien zu zurückhaltend über die Kriegsverbrechen der israelischen Armee? Werden journalistische Kriterien der Idee der "Staatsräson" untergeordnet? Werden Aussagen von Kriegsparteien zu wenig hinterfragt?  Dabei geht es um größere Fragen: Ist der Qualitätsjournalismus in Deutschland am Ende, weil längst andere globale Player die öffentlichen Plattformen dominieren? Lassen sich auch Qualitätsmedien zu stark vom Dreiklang "lauter, schriller, emotionaler" leiten? Und ist auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk zu sehr von Reichweitenzielen getrieben, die journalistische Standards zu ramponieren drohen?

Darüber diskutiert MONITOR-Leiter Georg Restle bei studioM mit  Nadia Zaboura, Kommunikationswissenschaftlerin und Medienkritikerin und dem Politikjournalisten Tilo Jung.

Warum wurde die Fotografin Fatma Hassona Mitte April in Gaza bei einem israelischen Raketenangriff getötet? MONITOR versucht, den Tod der jungen Frau zu rekonstruieren, die den Alltag und das Leid der Zivilbevölkerung mit ihrer Kamera dokumentierte. Ihr Schicksal ist eines von vielen in Gaza, wo die israelische Regierung ihren Kurs weiter verschärft. Inzwischen wird offen die dauerhafte Besetzung des Gaza-Streifens angekündigt. Auch israelische Völkerrechtler sprechen von Kriegsverbrechen und einem drohenden Genozid. 

Die israelische Armee hat eine deutsch-libanesische Begegnungsstätte im Libanon zerstört. Sechs Meschen wurden dabei getötet. Die Frage nach dem Warum ist bis heute nicht geklärt. Der Vorwurf, der im Raum steht: Ein Kriegsverbrechen. Die israelische Armee hatte Aufklärung versprochen – doch noch immer ist unklar, wieso das Gebäude angegriffen wurde. Hat Israel den Tod von Zivilisten billigend in Kauf genommen? Und warum schweigen die israelische Regierung und auch die Bundesregierung dazu? Wir waren vor Ort im Libanon und haben Familien der Opfer des Angriffs getroffen.

Autor: Andreas Maus

Das Video gibt den Stand von Februar 2025 wieder. 

MONITOR ist eine Produktion des WDR für die ARD. 

7:18

Die Türkei ist unter Präsident Erdogan zur Drohnenmacht aufgestiegen, die in den aktuellen Konflikten des Nahen Ostens eine wichtige Rolle spielt: Sei es in Syrien, Libyen oder im eigenen Land. Immer wieder werden dabei Menschen in völkerrechtswidrigen Einsätzen mit Hilfe von Drohnen getötet. Mit Gefechtsköpfen, in denen auch viel deutsche Technologie stecken dürfte.

Bericht: Jochen Taßler, Nikolaus Steiner, Otfried Nassauer

Das Video gibt den Recherchestand von August 2020 wieder. 

Auf der Plattform Wikileaks enthüllte Julian Assange ab 2010 geheime US-Militärdokumente zu Einsätzen in Afghanistan oder dem Irak. Mittlerweile sitzt er seit mehr als 1.000 Tagen in Großbritannien im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh. Bald könnte Assange an die USA ausgeliefert werden, dort drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft. Ein britisches Berufungsgericht hat das Abschiebeverbot im Dezember aufgehoben. Doch wie fair ist sein Verfahren? Was ist wichtiger: der Schutz von Menschenrechten und die Pressefreiheit oder der Schutz von Staatsgeheimnissen und des Machtapparates? Diese Fragen diskutiert MONITOR-Redaktionsleiter Georg Restle mit seinen Gästen: Nils Melzer (UN-Sonderberichterstatter über Folter), John Kornblum (ehemaliger US-Botschafter in Deutschland), Prof. Herta Däubler-Gmelin (Bundesjustizministerin a.D.) und Constanze Kurz (Sprecherin des Chaos Computer Clubs) in der ersten MONITOR studioM Ausgabe in diesem Jahr.