Anfang der 1970er-Jahre gelingt es Beate und Serge Klarsfeld nach einem Hinweis der Münchner Staatsanwaltschaft, Klaus Barbie in Südamerika aufzuspüren. Da Barbie mittlerweile längst die bolivianische Staatsbürgerschaft hat und das Land die Auslieferung seiner Bürger ablehnt, wird eine Entführung vorbereitet, die jedoch scheitert. Der ehemalige SS-Hauptsturmführer und Gestapo-Chef von Lyon, einer der brutalsten NS-Folterer und Massenmörder, der Organisator der Deportation der jüdischen Bevölkerung aus Lyon, kann weiterhin unbehelligt in La Paz leben.
Nikolaus „Klaus“ Barbie alias Klaus Altmann (* 25. Oktober 1913 in Godesberg; † 25. September 1991 in Lyon) war ein mehrfach verurteilter deutscher NS-Kriegsverbrecher. Von 1942 bis 1944 war er Gestapo-Chef von Lyon; wegen seiner Grausamkeit war er als „Schlächter von Lyon“ bekannt. Von 1945 bis 1955 genoss Barbie schließlich den Schutz zunächst britischer, dann US-amerikanischer Behörden, die ihn als Agenten beschäftigten. Ab 1950 rekrutierte er in Deutschland Mitglieder für den später verbotenen rechtsextremen Bund Deutscher Jugend.[23] Mit Hilfe der USA emigrierte Barbie 1951 auf der sogenannten Rattenlinie unter dem Namen Klaus Altmann nach Bolivien, betätigte sich dort als Geschäftsmann und wurde später auch bolivianischer Staatsbürger. Barbie war von Mai bis Dezember 1966 für den Bundesnachrichtendienst (BND) unter dem Decknamen Adler tätig. Nach dem Auftauchen von Ernesto Che Guevara 1966 in Bolivien waren seine Kenntnisse in der Partisanenabwehr wieder gefragt, und er arbeitete für das bolivianische Innenministerium
Wikipedia (DE): Klaus Barbie