Juli 2015

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Von 1939 bis zum 10. Mai 1945 führt die Würzburger Schülerin Ortrun Koerber (heute Scheumann) ein schonungslos offenes Tagebuch über den Alltag im „Dritten Reich“.
Ortrun wuchs in Japan auf und bereiste mit der Familie Russland, China, die USA und viele andere Länder. Sie hatte amerikanische, englische und russische Freunde, liebte die Musik des aus Polen stammenden Frédérick Chopin und schrieb Gedichte in englischer Sprache. Als die weltoffene 14-jährige Ortrun im April 1939 nach Würzburg kam, hatte sie keinerlei Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus. Sie wehrte sich gegen die Vereinnahmung durch die NS-Diktatur und begab sich dadurch in Gefahr.

Schreck am Montag: Wassereinbruch im Buchladen. Hinter den Regalen läuft das Wasser herunter und bildet vor den Regalen im vorderen Ladenbereich schmutzige Wasserlachen. Nach Ausräumen und Abbau der betroffenen Regale sehen wir die Bescherung: Ursache des Problems ist ein durchgerostetes und geplatztes Abflussrohr aus den 1960er Jahren

Neben den großen Menschheitsfragen gibt es auch noch die vielen, gar nicht so kleinen Probleme mit denen wir uns auch herumschlagen müssen. Donnerstag um 6:00 kommt die Firma Fuchs→ um das defekte Rohr auszuwechseln.

Am Dienstag zwischen 20:00 und 22:00 Uhr hatten die Anwohner durch unvermeidbare Freistemmarbeiten zu leiden. Wir bitten alle betroffenen Nachbarn um Verständnis und Entschuldigung.

 

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Informelle Netzwerke, Paramilitärs und delegierte Kriegsführung in den Drogenökonomien Laos, Nicaragua, Kolumbien und Afghanistan. Im Rahmen des Afghanistan-Konflikts ist eine zunehmende Privatisierung der CIA-Kriegsführung erkennbar, die der Politikwissenschaftler Dr. Daniel R. Kramer erstmals in einen historischen Kontext stellt.

ISBN 978-3-89574-779-3 24,80 € Portofrei Bestellen

Philip Waechter: Endlich wieder zelten!     Beltz & Gelberg     978-3-407-82065-5     12,95 €

Obwohl ich selbst noch nie eine große Anhängerin des Zeltens war, überzeugt mich dieses Loblied auf genau diese Art die Ferien zu verbringen restlos. Schon die erste Seite ist genial. Sie ist mit nur einem Wort überschrieben: „Ferien!“. Man sieht in 6 kleinen Bildchen den Ich-Erzähler strahlend und ausgelassen mit seinem Schulranzen herumtollen. Seine Körper-sprache transportiert das Glücksgefühl nach dem letzten Läuten der Schulglocke mit jeder Pore, die er zu bieten hat. Wunderbar!
„Endlich keine Schule mehr. Vor mir lagen sechs Wochen ohne Klassenarbeiten und Hausaufgaben – und ein toller Zelturlaub! Am Nachmittag taten wir das, was wir am letzen Schultag immer taten – packen. Erstaunlicherweise passte auch diese Jahr wieder alles in unser Auto.“
Nach einer langen und an den Nerven der ganzen Familie zehrenden Fahrt kommen sie ans Meer und der Zeltplatz ist nicht mehr weit. Dort bauen sie ihr bescheidenes Zelt auf, richten sich häuslich ein und dann wird es höchste Zeit, sich auf die Suche nach den anderen Kindern zu machen: Auf dem Zeltplatz, am Strand und in den Dünen – überall sind potentielle Spielkameraden.

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Über das Zelten selbst erfahren wir einiges, die Enge im Zelt, weiche Butter, saure Milch, schnarchende Nachbarn und verstopfte Toiletten können das Vergnügen nicht schmälern. Die Hilfsbereitschaft, die Stunden mit dem Buch in der Hängematte, die Flaschenpost und das Boules-Spielen wiegen alle Unbill auf. Zelten ist das Allergrößte! Die Botschaft ist unmissverständlich und mit so viel Überzeugung in Szene gesetzt, dass ich vielleicht doch mal wieder mein Zelt vom Speicher hole und prüfe, ob es überhaupt komplett und einsatzbereit ist. Das Ineinandergreifen von Text und Bild gelingt Philip Waechter besonders gut. Die Bilder sind nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern erzählen eigenständig die Geschichte mit, bzw. weiter und es entsteht eine große Stimmigkeit zwischen diesen beiden Bausteinen. Außerdem macht es einfach Spaß ein Buch in Händen zu haben, dass trotz oder gerade wegen aller beschriebenen Widrigkeiten ein Loblied auf das Leben zu singen versteht.

Von Britta Kiersch                                Bildrechte bei Philip Waechter/ Beltz & Gelberg                                                       

zum Buch: → Philip Waechter: Endlich wieder zelten!

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Aus 4 mach 1! Nach diesem Motto hat der Esslinger Verlag aus den 4 Wimmelbüchern von Christine Henkel einen schönen dicken Sammelband gemacht. Früher waren die Themen „Im Wald“, „Feld und Wiese“, „Hecke und Garten“ und „Bach und Teich“ zwar auch in diesem großen Format aber mit dicken Pappseiten einzeln erhältlich.

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„Eigentlich sind die Wiefels eine ganz normale Familie. Mama, Papa, Anki und Spätzchen haben sich lieb, und wenn sie mal streiten, vertragen sie sich bald wieder. Aber in letzter Zeit ist das mit dem Streiten richtig schlimm geworden. An ihrem siebten Geburtstag hat Anki beschlossen, dass sie jetzt groß ist. Groß sein bedeutet, dass man selbst bestimmen kann. Wer sagt eigentlich, dass Mama und Papa immer alles entscheiden dürfen? Die können sich doch meistens selbst nicht einigen. Spätzchen ist zwar noch klein, aber wenn Anki bestimmen darf, dann will er das auch. Seitdem lassen sich die Kinder nichts mehr sagen. Vor lauter Krach bleibt kaum noch Zeit zum Vertragen. Irgendwie läuft alles schief.“